Mannheim. Ein Dutzend Shows, Workshops und darin die volle Bandbreite an allem, was Podcasts zu bieten haben, finden sich auf dem SWR Podcast-Festival, das vom 12. bis 14. Januar in Mannheim stattfindet. Vom bekannten Format des Crime-Podcasts (beispielsweise „Sprechen wir über Mord!?“) über das Genre Wissen („Eine Stunde History“) bis hin zu den sogenannten „Laberpodcasts“, in denen sich zwei oder mehr Menschen einfach über Gott und die Welt unterhalten (Gästeliste Geisterbahn), sind alle Genres vertreten. Das Programm ist vor allem eines: divers. Doch wie funktioniert das Hörformat des Podcasts als Live-Event? Die wichtigsten Fragen beantwortet Organisator Thomas Simon.
Mehr zum Programm
- Die Popakademie bietet nicht nur Workshops an, sondern hat auch eine eigene Show mit ihrem Podcast „flüsterPOP“ (13. Januar).
- „Laberpodcasts“: Aus dem Format, in dem sich Menschen über Gott und die Welt aber auch über ernste Themen und Aufklärung unterhalten sind „Gästeliste Geisterbahn“ (14. Januar), „Gefühlte Fakten“ (12. Januar, kein Online-Vorverkauf), „Der Gangster, der Junkie und die Hure“ (Ausverkauft), „too many tabs“ (Ausverkauft) und „Retterview“ (13. Januar) vertreten.
- Kriminalität: Das wohl beliebteste Genre der Podcastwelt ist beim Festival mit nur einer Show vertreten. Die Moderatoren von „Sprechen wir über Mord!?“ (12. Januar) haben in der Alten Feuerwache ein Event.
- Politik: Aus dem Bereich Politik ist ebenfalls nur ein Podcast vertreten: „Deutschland 3000“ (13. Januar) mit Eva Schulz und ihrem Gast Adel Tawil.
- Wissen: „Eine Stunde History“ (Ausverkauft), das Geschichtsmagazin mit Moderator Markus Dichmann und Historiker Dr. Matthias wird ebenso live zu hören sein wie „SWR2 Wissen“ (14. Januar) mit Ralf Caspary, der Youtuber, Blogger und Lehrer Bob Blume zu Gast hat.
- Diversität: Die Podcasts „ njette Mädchen“ und „BBQ - der Black Brown Queere Podcast“ (beide 14. Januar) verstärken die Stimmen von Minderheiten.
Welchen Mehrwert bietet es, einen Podcast live zu hören?
„Normalerweise ist man beim Hören eines Podcasts für sich“, sagt Simon. Das Format des Podcasts wird größtenteils alleine konsumiert. Kopfhörer sperren die Außenwelt aus, eine intime Situation entsteht. Das genaue Gegenteil hiervon mache laut Simon dagegen die Live-Situation aus: „Es entsteht eine Art Gemeinschaftsgefühl. Man hört nicht nur die bekannten Stimmen der Podcaster, sondern sieht die Personen dahinter - und auch alle anderen, die den Podcast hören.“
Wird einfach eine normale Podcast-Folge aufgenommen?
Auf der Bühne geschieht mehr als ein Gespräch zwischen den Moderatorinnen und Moderatoren der Podcasts. Es wird mehr Programm geben als in einer rein digitalen Folge. Dazu gehört beispielsweise eine Fragerunde mit dem Publikum das live oder im Voraus per WhatsApp Fragen stellen kann. Einige Podcasterinnen und Podcaster hätten besondere Shows durchgeplant. Was dabei geschieht, weiß Simon selbst noch nicht genau. Zum „Wer?“ verrät er nichts.
Welche Genres werden auf dem Festival vertreten sein?
„Wir hätten auch ein True-Crime-Festival machen können“, sagt Simon lachend. Das Format, in dem wahre Verbrechen nacherzählt und deren Hintergründe erklärt werden, ist in der deutschen Szene bei weitem das Beliebteste. Dementsprechend groß ist das Angebot. Zwar ist mit dem Podcast „Sprechen wir über Mord !?“, der von dem ARD-Terrorismusexperten Holger Schmidt und dem ehemaligen Bundesrichter Thomas Fischer moderiert wird, auch ein Podcast dieses Genres vertreten, der Fokus liegt allerdings in der Diversität des Mediums. Aus dem Angebot von SWR2, SWR3 und „Das Ding“ wurde ein bunter Mix zusammengestellt.
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Was macht das Format Podcast so divers?
„Podcasts sind im Vergleich zu anderen Medien sehr barrierearm. Hier werden die Stimmen von Diversen laut“, erklärt Simon, wieso das Format des Podcasts - und auch das Festival - inklusiv und deswegen so divers sind. Im Programm ist, passend hierzu, auch „BBQ - der Black Brown Queere Podcast“ mit Aktivist Zuher Jazmati und dem Hip-Hop-Party-Veranstalter Dominik Djilaeu vertreten. Sie wollen die Perspektiven von nicht weißen und queeren Menschen in den Medien weiter nach vorne bringen, beschreiben sie ihre Sendung.
Welche Podcasts sind noch im Programm?
Im Programm sind außerdem: „Gästeliste Geisterbahn“, „Der Gangster, der Junkie und die Hure“ (allerdings ohne Moderatorin Tara, die weiter anonym bleiben möchte), der Politikpodcast „Deutschland3000“, „Gefühlte Fakten“, „Eine Stunde History“, „Retterview“, „flüsterPOP“, „too many tabs“, und „SWR2 Wissen“. Ein weiterer Podcast, der laut Simon zwar „klein und nischig aber wichtig“ sei, ist „Njette Mädchen“. Hier wurden die Tickets nicht verkauft, sondern ebenso wie für die Workshops zum Podcasten in der Popakademie verlost.
Was gibt es neben den Live-Podcasts noch zu bieten?
In Kooperation mit der Popakademie werden zwei Workshops angeboten, in dem Interessierte lernen, wie sie ihren eigenen Podcast starten können sowie wie Aufnahme und Schnitt klappen. „Von der Aufnahme bis zur Veröffentlichung“ heißt der Grundlagen-Workshop. Für Fortgeschrittene gibt es „Storytelling und Best Practices“, in dem das Konzipieren von Inhalten erarbeitet wird. Die Workshops selbst sind zudem ein Projekt von Studierenden, die diese durchführen. Für die Workshops können allerdings keine Tickets gekauft werden. Interessierte haben nur die Chance, eine Teilnahme zu gewinnen.
Können die Folgen im Anschluss digital angehört werden?
„Das Event soll digital verlängert werden“, sagt Organisator Thomas Simon. Alle Folgen werden aufgenommen und für vier Wochen in der SWR Audiothek online zur Verfügung stehen. Ob die Folgen danach auch auf allen anderen üblichen Podcast-Plattformen verfügbar sein werden, entscheiden die Macherinnen und Macher der Podcasts dann selbst. Wenn eine Liveshow nur begrenzt als reines Hörformat funktioniert, werden laut Simon nur die entsprechenden Ausschnitte online gestellt.
Wo können sich Interessierte Tickets kaufen?
Tickets und weitere Informationen zum Programm finden Interessierte im Internet unter www.swr.de/home/podcastfestival-100.html. Hier gibt es auch Einzelheiten zur Teilnahme an der Verlosung für Tickets für die Workshops.
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