Konzertkritik

So harmoniert das Söhne Mannheims Jazz Department mit Stings Perkussionist

Die Gastgeber Kosho, Ralf Gustke und Edward Maclean sorgen mit Hilfe von Rhani Krija und Pianist Nicolas Hering zweimal für ein ausverkauftes Schatzkistl

Von 
Tanja Capuana
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Harmonieren im Schatzkistl (v.l.): Nicolas Hering, Kosho, Rhani Krija, Ralf Gustke und Edward Maclean. © Markus Proßwitz

Wenn die Söhne Mannheims ihre Reihe Jazz Department im Schatzkistl auf die Beine stellen, entsteht eine besondere Atmosphäre. Denn die Gastgeber, bestehend aus Gitarrist Michael „Kosho“ Koschorreck, Schlagzeuger Ralf Gustke und Bassist Edward Maclean laden zu ihren jazzigen Gigs kongeniale Kollegen ein, die mit ihnen performen. Nach zwei erfolgreichen Doppel-Konzerten hat das Trio am Freitag und Samstag die dritte Auflage des Jazz Department veranstaltet, gemeinsam mit Perkussionist Rhani Krija und Pianist Nicolas Hering. Das Quintett hat ausschließlich Instrumentalsong präsentiert, darunter temporeiche Coversongs in jazzigem Gewand sowie Hits der Söhne Mannheims. Dabei sind einzigartige Live-Versionen, die viel Beifall ernteten.

Söhne Mannheims: Gut gelauntes Trio trifft auf kongeniale Musikergäste

Bei nasskaltem November-Wetter befindet man sich im ausverkauften Schatzkistl akustisch in sonnigeren Gefilden. Mit dem Söhne-Mannheims-Klassiker „Das hat die Welt noch nicht gesehen“, eröffnen die Musiker die Show. Die Ballade in eingängigem Midtempo während im Anschluss die fetzige Funk-Nummer „Beam Me Up“ dafür sorgt, dass das Stillsitzen schwerfällt. Maclean, dem die musikalische Leitung der beiden Abende obliegt, übernimmt die Moderation. „Ich freue mich schon seit Wochen auf dieses Konzert“, gesteht der Bassist und lächelt. „Es ist einfach der Wahnsinn, was hier passiert.“ In der Tat harmonieren die fünf Männer musikalisch so gut, dass man glauben könnte, sie würden bereits seit langer Zeit miteinander auftreten.

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Rhani Krija beeindruckt an mehreren Instrumenten

Krija, der mit Künstlern wie Sting, Al Di Meola, Herbie Hancock oder Prince, aber auch deutschen Stars wie Herbert Grönemeyer oder Sarah Connor kollaboriert hat, erweist sich als vielseitiger Perkussionist mit dem gewissen Etwas. Im Gepäck hat der Musiker verschiedene Instrumente, die er beispiellos beherrscht. Mal trommelt er mit den Händen leidenschaftlich auf Congas und Bongos, dann wiederum kreiert er mit Drumsticks Rhythmen, die das Publikum beim Hören auf eine Reise nach Lateinamerika, Andalusien, Afrika oder die arabische Halbinsel mitnehmen. Krija gelingt es, traditionelle Melodien mit zeitgenössischem Pop und Jazz gekonnt zu einer stimmigen Melange zu verbinden.

Dazu passt das perfekt arrangierte Klavierspiel von Hering. Der studierte Jazz-Pianist strotzt vor Enthusiasmus: Sein Repertoire erstreckt sich von klassischem Jazz über Clubmusikkultur zu Funk. Am Wochenende gibt er den Melodien genug Raum sich so zu entwickeln, dass sie besondere Klanggewänder kreieren, aber gleichzeitig noch nah genug am Original bleiben.

Aus "Zurück zu dir" wird eine funkige Uptempo-Nummer

Die romantische Söhne-Ballade „Zurück zu dir“ verwandeln die Musiker in eine funkige, temporeiche Nummer. Der Titel „Quiet Afternoon“ ist alles andere als Programm: Bluesig und voller Schwung verzaubert der Song die Gäste während „Cono“ von Salif Keita in der Version von Jean-Luc Ponty den Sommer wiederaufleben lässt. Wenn die Combo „Für Pferde“ von Kosho interpretiert, scheint man den trabenden Gang der edlen Vierbeiner zu spüren. Gegen Ende des Abends drückt das Quintett nochmals ordentlich aufs Gastpedal um mit dem fröhlichen Samba-Hit „Malik“ das Leben zu feiern bevor sie die Zugabe „Sly“ servieren, das mit Spielfreude und Tempowechsel besticht.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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