Museum

Kunsthalle Mannheim: Im Zeichen der Neuen Sachlichkeit

Die Mannheimer Kunsthalle hat ihr Jahresprogramm vorgestellt. Ab November ist als Höhepunkt des Ausstellungsjahres eine Jubiläumsschau zur Neuen Sachlichkeit zu sehen. Die Schau "Hoover Hager Lassnig" wird verlängert

Von 
Thomas Groß
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Die Kunsthalle hat ihr neues Jahresprogramm vorgestellt. © Manfred Rinderspacher

Mannheim. Die Mannheimer Kunsthalle blickt in ihrem neuen Ausstellungsprogramm „auf ein vielfältiges Jahr“. So beurteilt es das Museum selbst in einer Mitteilung von Dienstag. Den Höhepunkt des Jahres bilde die bereits angekündigte Jubiläumsschau „Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubliäum“. die im Herbst beginnen soll. Die Arbeiten daran unter Leitung von Inge Herold, der Vize-Direktorin, laufen bereits auf Hochtouren.

Wie das Museum weiter mitteilt, werde die laufende Ausstellung „Hoover Hager Lassnig“ über drei bedeutende Künstlerinnen der Moderne im Neubau verlängert. Ihnen blieb die Anerkennung in der Kunstwelt lange verwehrt. Nach den neuen Planungen hat das Publikum nun bis zum 28. April Zeit, um diese Künstlerinnen wieder oder erstmals für sich zu entdecken.

Höhepunkt ab November

Im Sommer zeigt die Kunsthalle Werke der britischen Künstlerin Sarah Lucas, die sich, so das Museum, „kritisch-humorvoll mit Aspekten des menschlichen Körpers und seinen gesellschaftlichen Zuschreibungen“ auseinandersetze. „In Sense of Human“, so der Titel, sei ihre erste institutionelle Ausstellung in Deutschland seit 2005. Die Schau vereinige Werke aus fast vier Dekaden. Neue Wege der Kunstvermittlung will das Museum mit dem Projekt „Vom Werk zum Display“ gehen, das seit 2020 in Kooperation mit dem Kunstmuseum Stuttgart erforscht, wie Kunstwerke der jeweiligen Sammlung im digitalen Raum in ihrer besonderen Qualität vermittelt werden können. Projektergebnisse würden ebenfalls im Sommer präsentiert, heißt es.

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Dem erwähnten Höhepunkt im Jahresprogramm sieht die Kunsthalle im November entgegen: Unter dem Titel „Die Neue Sachlichkeit“ blickt das Museum auf die bekannteste wie auch bedeutendste Ausstellung in ihrer über 100-jährigen Geschichte zurück, die den titelgebenden Stilbegriff damals kunstgeschichtlich wie allgemein geläufig machte. Der damalige Direktor Gustav Hartlaub versammelte 1925 Hauptvertreter der wichtigen Kunstströmung der Zwischenkriegszeit, zu deren Hauptvertretern Otto Dix und George Grosz zählen. Gegliedert in verschiedene Themenbereiche, werde die damalige Leistung gewürdigt, heißt es. Die frühere Schau soll aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt werden – vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 keine einzige Frau vertreten. Gleichzeitig soll das politische Klima des damals aufkommenden Nationalsozialismus thematisiert werden.

Junge Kunst im Studio

In der Grafikabteilung im Jugendstil-Bau treffen im April die Künstlerinnen Monika Grzymala und Katharina Hinsberg in der Ausstellung „Zwischen einer Linie“ aufeinander. Im Herbst folgt dann unter dem Titel „hart & direkt“ eine Ausstellung zur Zeichnung und Grafik der Neuen Sachlichkeit, die den Auftakt zur Jubiläumsausstellung bildet.

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Im Studio im Neubau der Kunsthallen werden wie gewohnt junge zeitgenössische Positionen ausgestellt: Bis Anfang März wird die Installation von Yong Xiang Li gezeigt, der Förderpreisträger der Kunststiftung Rainer Wild 2023. Darauf folgen Anfang April Arbeiten von Rana El Nemr, die sich in vielfältigen Medien mit urbanen Landschaften auseinandersetze. Ab Juli werde Tino Zimmermann ausgestellt, der sich in seinen Arbeiten, darunter komplexe Langzeit-Projekte, mit „humanistischen, psychologischen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen“ beschäftige. Zum Jahresende folgt die Ausstellung der prämierten Kunstschaffenden des diesjährigen Förderpreises der Kunststiftung.

Redaktion Kulturredakteur, zuständig für Literatur, Kunst und Film.

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