Mannheim. Das Stück „Ein Lied kann eine Brücke sein“ begeisterte im vergangenen Jahr rund 40.000 Besucher auf der BUGA. Für alle, die das Stück gerne gesehen hätten oder noch mal anschauen möchten, gibt es gute Neuigkeiten: Das Joy Fleming-Musical bekommt einen neuen zweiten Teil, der derzeit geprobt wird.
Die Premiere des Gesamtwerks findet am 24. Mai auf der Seebühne im Luisenpark statt. Es soll drei Jahre laufen. Die Musik stammt von Absolventen der Popakademie unter der Leitung von Michael Herberger.
Der Gemeindesaal auf der Schönau hat sich eine Theaterbühne verwandelt: Dort proben die zehn Akteure das Musical, das in neuem Gewand uraufgeführt wird. Sängerin Jeannette Friedrich wird die Ikone auch beim zweiten Mal verkörpern.
„Die Amerikaner, die haben mich gerettet“, sagt sie temperamentvoll zu Katzen-Theo (Andrea Matthias Pagani) in einer Szene. „Das ist meine Musik, mein Leben, mein Talent, und das alles lass mich mir von dir nicht wegnehmen.“
Sie betont: „Ich weiß, wo mein Platz ist: in Mannheim.“ Regisseur und Autor Georg Veit und Regieassistentin Anna Lohmann gehen mit den Darstellern, von denen einige bereits auf der BUGA mitgespielt haben, die Szenen durch. „Die Nachkriegsgeschichte bleibt gleich, wird aber leicht modifiziert“, sagt Veit.
Die Geschichte geht nun bis zur Grand- Prix-Teilnahme 1975 weiter
In der zweiten Hälfte wird die Geschichte bis zur Teilnahme von Fleming beim Grand Prix im Jahr 1975 weitererzählt. Einen neuen, zweiten Teil gebe es, da der ursprüngliche Teil BUGA-Themen wie Umwelt in den Fokus gerückt hatte. Für die lokale Ikone wollte die Stadt Mannheim dennoch eine Geschichte und auch ein Musiktheater dazu. Sowohl Thorsten Riehle, ehemaliger Capitol-Chef, als auch Michael Schnellbach, Geschäftsführer des Luisenpark, seien auf ihn und das Team zugekommen und haben gefragt: „Können wir nicht diese Geschichte weitererzählen?“
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Man wollte die Story um den Song „Ein Lied kann eine Brücke sein“ beim Grand Prix in Stockholm erzählen, wie alles war und warum sie verloren hat, erzählt Veit. „Das machen wir jetzt. Wir erzählen zum einen die Geschichte der Joy Fleming, wie sie über die amerikanischen Clubs zur Musik kommt und wie sie immer wieder an zwielichtige Typen gerät.“ Und wie sie auf den Grand Prix komme, auf den sie eigentlich gar nicht hingehöre.
„Für uns Deutsche ist „Ein Lied kann eine Brücke sein“ neben „Ein bisschen Frieden“ das Grand-Prix-Lied schlechthin. Sie landete auf dem drittletzten Platz mit 15 Punkten – was heutzutage viel wäre, aber damals war das richtig schlecht“, sagt er. „In Mannheim gibt es die Legende: Es lag am grünen Kleid, das ihr regelrecht übergestülpt wurde.“ Sie habe aber auch verloren, da die sonstige Musik anders war. „Sie selbst sagte „Deutsche Niedlichkeit“ dazu“, sagt Veit. Das Thema des Stücks sei, dass Joy fordert: „Ich will meine Musik machen.“
Jeannette Friedrich ist glücklich, dass sie erneut in die Rolle von Fleming schlüpfen wird. „Wir haben alle gedacht, das hört jetzt mit der BUGA auf“, sagt sie. „Ich finde es einfach nur Wahnsinn, wenn man sagt: „Wir wollen es weitersehen, es hat uns so gut gefallen, dass wir es auch in den nächsten drei Jahren sehen wollen.“ Das Bild von Fleming mit dem losen Mundwerk, das viele in Mannheim haben, stamme aus den 90er und 2000er Jahren, so Veit.
Das Musical dagegen zeige Flemings Leben von den 50er bis Mitte der 70er Jahre „Da war Joy eine ganz junge Frau, die ein Spielball war“, so der Regisseur. „Wir erzählen sowohl die Geschichte der Joy, aber auch Mannheimer Stadtgeschichte.“ cap
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