Mannheim. Die Seebühne im Luisenpark wird von Ende Mai bis Mitte September abends viel öfter bespielt als vor der Bundesgartenschau. „Seebühnen-Sommer“ lautet der Titel dafür. Das sei „die große Klammer, die alles umspannt“, sagt Stadtpark-Geschäftsführer Michael Schnellbach. Er spricht von einer „Neuaufstellung der Veranstaltungsstrategie“ mit einem Mix aus bewährten und neuen Angeboten, für die jetzt im Internet der Vorverkauf startet.
Schnellbach, Chef der Bundesgartenschau in 2023, hat nun die Verantwortung für die Stadtparks. „Wir stellen den Luisenpark moderner auf“, hat er sich vorgenommen, und dazu gehöre natürlich das Veranstaltungsprogramm. Bisher habe man „mit einer Vielzahl verschiedener Veranstaltungen ein breites Publikum angesprochen“, so Schnellbach. „Das lief teils gut, teils weniger gut“, stellte er fest. Daher wolle er nun „das Programm stringenter, aber auch kulturell wertiger und urbaner machen“. Dazu gehört freilich auch: wirtschaftlicher.
Auch „Picknick im Park“ soll es wieder geben
Das bedeute nicht den Abschied von allem, was bei den Besuchern sehr beliebt war, versichert er – seien es gelegentliche Gottesdienste, wozu Gespräche mit den Kirchen laufen, oder Klassiker wie den Poetry-Slam oder den beliebten „Seebühnenzauber“. Auch ein großes Parkfest soll es wieder geben, nämlich am Samstag, 6. Juli, „Picknick im Park“.
Wichtiger Bestandteil vom „Seebühnen-Sommer“ wird das Musical „Ein Lied kann eine Brücke sein“ über Joy Fleming, das bereits während der Bundesgartenschau erfolgreich auf der Hauptbühne auf dem Spinelli-Areal lief. „Aber es hat einen komplett neuen zweiten Teil bekommen, der nun das Leben von Joy bis zum Grand Prix d’Eurovision in Stockholm zeigt“, so Schnellbach.
Damals war die Mannheimer Sängerin mit „Ein Lied kann eine Brücke sein“ auf den 17. und damit drittletzten Platz gekommen – beliebt wurde der Song dennoch. Die Proben für das überarbeitete Stück laufen, und erste Kostproben hat das Capitol-Ensemble an Christi Himmelfahrt mitten im Luisenpark gegeben. Das Joy Fleming-Musical wird an fünf Wochenenden laufen. Hauptdarstellerin ist weiter Jeanette Friedrich.
Ein zweiter, neuer Bestandteil vom „Seebühnen-Sommer“ soll Jazz in Zusammenarbeit mit Bloomaul und Jazztrompeter Thomas Siffling von Ella & Louis sein. Dafür ist ein Juni-Wochenende reserviert, an einem Tag tritt Siffling selbst auf.
Fortgesetzt wird der „Seebühnenzauber“. Diese Veranstaltungsreihe hatte der frühere Stadtpark-Chef Joachim Költzsch 2006 angestoßen. Er strich das alte Konzept, einfach irgendwelche Tourneeproduktionen auf die Seebühne zu holen, bei denen die Besucherzahlen stetig sanken.
Christian „Chako“ Habekost und Andreas Kümmert kommen zum „Seebühnenzauber“
Stattdessen engagierte er Peter Baltruschat, Chef vom Kulturnetz sowie Impresario des Musikkabaretts „Schatzkistl“, der mit seinen guten Künstlerkontakten zahlreiche große Namen für Auftritte auf der Seebühne gewonnen hatte und sich dafür auch eine gute Vermarktung einfallen ließ. „Wir konzentrieren das aber auf zwei Wochenenden im August“, sagt Schnellbach, „um Aufwand zu sparen“ – sprich den teuren ständigen Auf- und Abbau der Veranstaltungstechnik.
Unter den Gästen sind Christian „Chako“ Habekost, der schon oft für eine ausverkaufte Seebühne sorgte, und Andreas Kümmert, Gewinner der zweiten Staffel von „The Voice of Germany“, der schon mal beim Stadtfest und beim Schlossfest junges Publikum anzog.
Ein jüngeres Publikum ansprechen will Schnellbach ebenso mit Alex Mayr und Gringo Mayer, die beide bereits zahlreiche Zuhörer bei der Bundesgartenschau begeistert haben und nun wieder kommen. An drei Dienstagen spielt, wahrscheinlich mitten auf dem Parkgelände und nicht auf der Seebühne, die Americana-Band „Braveland“, ein Mannheimer Trio mit amerikanischen Wurzeln, die bei der Bundesgartenschau die „Sundowner-Konzerte“ bestritten haben. „Wir wollen den Park mit solchen und ähnlichen Formaten auch öffnen und in der lokalen Kreativwirtschaft verankern“, kündigt Schnellbach an.
Bei schlechtem Wetter: Neue Überdachung für Seebühne
Bis zum ersten Abend des Joy-Musicals fertig sein soll die neue Überdachung der Seebühne. Zur Bundesgartenschau war bereits das Zeltdach über den Zuschauerrängen erneuert worden. Neu geplant und aus seinem Investitionsetat finanziert hat Schnellbach ein Dach für die Bühne. Allerdings fällt das zunächst kleiner aus als gedacht. „Die größere Lösung geht statisch nicht, dazu sind Arbeiten zur Verankerung nötig, das funktioniert erst nach der Saison“, erklärt Schnellbach.
Was es aber gebe, seien zwei Pfosten, über die bei Bedarf ein etwa 70 Quadratmeter großer Schutz vor zu starker Sonneneinstrahlung wie auch vor Regen über Darstellern wie auch teuren Instrumenten oder Tontechnik ausgefahren werden kann. So könne man bei Regenschauern die Veranstaltungen fortsetzen, „aber bei Gewitter oder Starkregen fallen die Vorstellungen aus“.
Einen kurzfristigen Umzug bei schlechtem Wetter in den Baumhain, wie früher, soll es dann nicht mehr geben. Der technische Aufwand hierfür habe zu hohe Kosten verursacht und zugleich an zu vielen Abenden verhindert, dass der Baumhain vermietet werden kann, erläutert der Stadtpark-Chef. Das sei wirtschaftlich nicht mehr tragbar.
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