Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Filmfestival Mannheim-Heidelberg: Erste Filmhighlights stehen fest

Für die 74. Ausgabe des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg stehen die ersten Filmhighlights fest. Darunter ist auch ein Cannes-Gewinner.

Von 
Eileen Blädel Rademacher
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Im Programm: der Film „Funeral Casino Blues” von Roderick Warich. © eksystent Filmverleih

Mannheim/Heidelberg. Beim 74. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH) gibt es vom 6. bis 16. November wieder zahlreiche Deutschlandpremieren junger internationaler Regietalente und etablierter Filmemacher zu erleben.

Roderick Warichs Film läuft im Wettbeweb „On the Rise“

Im internationalen Wettbewerb „On the Rise“ zeigt das Festival erste und zweite Arbeiten internationaler Regietalente als Deutschlandpremieren. Wie es in der Pressemitteilung heißt, geht es inhaltlich dieses Jahr um postmigrantische Traumata, schwierige Arbeitsbedingungen, etwa im Gesundheitswesen, oder auch grundsätzlich die Fragilität mentaler Gesundheit unter wachsendem Druck. Aber auch um die Liebe als flüchtigen Sehnsuchtsort in einer globalisierten Welt und nicht zuletzt um das große Geld im Cyberspace.

Roderick Warich, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, wandelt in „Funeral Casino Blues“ stilsicher zwischen Thriller, Liebes- und Geisterfilm: Eine junge Frau verschwindet in Bangkok, ein Barkeeper macht sich auf die Suche nach ihr – die Spur führt aus der pulsierenden Großstadt heraus durch leere Gassen bis an die kambodschanische Grenze und noch viel weiter.

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Daneben stehen etwa Thea Gajics „Surviving Earth“ und Sophy Romvaris „Blue Heron“ für eine ganze Reihe sehr persönlicher, zum Teil auf eigenen Erfahrungen basierenden, eindringlichen Erzählungen junger Regisseurinnen. Beide Filme handeln von postmigrantischen Erfahrungen und den damit verbundenen Traumata.

Und „Reedland“ von Sven Bresser, erster niederländischer Film in Cannes seit zwölf Jahren, ist packende Kriminalgeschichte, aufmerksam beobachtende Sozialstudie und wunderschönes Landschaftsporträt zugleich. Erzählt wird die Geschichte von Reetbauer Johan, der auf seinen Feldern auf die Leiche eines Mädchens stößt und, geplagt von unerklärlichen Schuldgefühlen, fortan versucht, selbst dem Täter auf die Spur zu kommen.

Politisches Kino aus dem Iran, junges weibliches Kino aus Japan

Die Grenzen des Mediums Film auslotende Werke zeigt das IFFMH in der Sektion „Pushing the Boundaries“. Allen voran den diesjährigen Gewinner der Goldenen Palme von Cannes „Ein einfacher Unfall“ des renommierten iranischen Regisseurs Jafar Panahi. Darin meint ein ehemaliger Gefängnisinsasse plötzlich einen seiner Peiniger wiederzuerkennen, will sich rächen, bekommt Zweifel und zieht daraufhin befreundete weitere Opfer des iranischen Regimes zurate. Durchaus mit Humor gelingt Panahi eine tiefschürfende und mitreißende Parabel über die Abgründe des Zusammenlebens in einem Unrechtsstaat.

In der Sektion „Filmscapes“ erwartet die Festivalbesucherinnen und -besucher in diesem Jahr unter anderem die Deutschlandpremiere von Chi Hayakawas Gesellschaftsportrait „Renoir“. Inspiriert von autobiografischen Erlebnissen fängt Hayakawa in Bildern von nostalgischer Schönheit das Tokio der 1980er Jahre ein. „Renoir“ ist erst ihr zweiter Spielfilm ist, Hayakawas wurde mit ihm 2025 in den Wettbewerb von Cannes eingeladen.

Das gesamte Programm wird am 17. Oktober veröffentlicht. Der Vorverkauf beginnt am 20. Oktober.

Mehr Informationen unter https://www.iffmh.de/

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