Ludwigshafen. Die ersten Lebenszeichen von Apache 207 auf Instagram seit Oktober 2023 hatten es angekündigt: Schlag zwölf in der Nacht zum 1. März sollte seine neue Single auf YouTube, Spotify und Co. an den Start gehen. Dass der in Mannheim geborene Rapper und Sänger die Nummer „Loser“ nennt, wirkt nur auf den ersten Blick seltsam. Man denkt nun wirklich nicht an einen Verlierer, wenn ein Künstler an der Seite von Deutschrock-Legende Udo Lindenberg mit „Komet“ die erfolgreichste deutsche Single aller Zeiten veröffentlicht hat, das Album „Gartenstadt“ in den Jahres-Charts platzieren und zwei große Tourneen ausverkaufen konnte (hier ein Bericht zur Jahresbilanz des Deutsch-Rappers).

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Mit leichter Verspätung startete kurz nach Mitternacht auf YouTube das Video vor fast 12000 wartenden Fans mit relativ puristischen Klavierklängen. Daraus erhebt sich eine von JUMPA und dem Berliner SIRA produzierte Midtempo-Ballade, die erstmal von den Schauwerten des Clips lebt: Triumphale Bilder vor allem der Live-Auftritte Apaches unterstützen die Abrechnung mit Zweiflern an der Vergangenheit im mit der Zeit immer eingängigeren Refrain:
"Ich bin nur ein Loser, so hast du mich doch geseh'n
Du brauchtest Zeit, Zeit, um endlich wegzugeh'n von
Von all den Losern kann dich heute niemand hören
Die Crowd schreit laut
Alles ausverkauft"
In der gerappten zweite Strophe reflektiert der Ludwigshafener im Dialog mit dem Hörer beziehungsweise Kritiker von früher seine Situation:
"Was weißt du von tausenden Menschen, die mit dir über deine Ängste sing'n?
Von Partys so laut, dass in dem Hotel jedes Glas aus dem Fenster springt?
Von ausgesorgt haben, obwohl es noch vierzig Jahre bis zur Rente sind?
Von einem verletzten Kind, dass du der Beste bist
Obwohl du denkst, dass du das Letzte bist?"
Der Text wurde von Bojan Ivetic mitgeschrieben.
Gegen negative Stimmen
Die differenzierte Sicht auf die eigene, bislang sehr steile Erfolgskurve ist einer der Aspekte, der Apache 207 von seinen oft eher großkotzig veranlagten Genrekollegen abhebt. In seinen wenigen Interviews und in der Amazon-Doku „Apache bleibt gleich“ thematisiert er aber immer wieder Skepsis, was die Stetigkeit einer Karriere im Musikgeschäft angeht.
„Loser“ ist aber eher ein Blick zurück in Zeiten, in denen der als Volkan Yaman geborene Gartenstädter– so seine Plattenfirma Sony Music „sich gegen die Stimmen, die ihn im Verlauf seiner Karriere als Versager abgestempelt haben, durchsetzen musste“.
Millionenfach geklickte Hits wie "Roller" oder "Komet"
Millionenfach geklickte Musikvideos auf YouTube sind wesentlicher Teil der Erfolgsstrategie des Teams um den 26-jährigen Dauer-Senkrechtstarter. Auf dem Videoportal begann 2018 quasi seine Karriere und nahm 2019 mit „Kein Problem“ Fahrt auf, bevor im selben Jahr „Roller“ zu einem der erfolgreichsten deutschen Popsongs aller Zeiten avancierte. Allein auf Spotify hat der von Popakademikerin Jennifer Allendoerfer alias Suena mitproduzierte Diamant-Hit fast 400 Millionen Klicks. Dort folgen dem Rapper aus Ludwigshafen fünf Millionen Hörerinnen und Hörer.
Zum zweiten Mal rund acht Monate Pause
„Loser“ ist die erste Apache-Veröffentlichung seit „Gartenstadt“ im Juni 2023 und wurde von Jumpa produziert, der hier wie so oft mit "Jumpa, make it jump!" am Song-Anfang eingeführt wird. Hinter dem Pseudonym steckt Lennard Oestmann aus Bremerhaven. Der 28-Jährige begann ab 2011 für Rapper wie Fard, Massiv oder den Heidelberger Animus zu arbeiten. Seine größten Erfolge hatte er mit Capital Bra und Apache 207, an dessen beiden jüngsten Alben Jumpa beteiligt war. Ebenso wie am Rekord-Song „Komet“. "Loser" beendet die zweite rund achtmonatige Sendepause in Apaches Karriere. Das gab es schon zwischen dem am 1. Januar 2021 veröffentlichten Nummer-eins-Hit "Angst" und "Kapitel I 2sad2disco" Anfang September 2021.
Der in Ludwigshafen aufgewachsene Künstler geht im Mai und Juni 2024 wieder auf Tournee. Vom 5. bis 7. Juni spielt der Langhaarträger drei ausverkaufte Heimspiele in der Mannheimer SAP Arena,
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