Neue Single

Apache 207 gibt den dritten Einblick in „Gartenstadt“

Mit „Neunzig“ hat der in Mannheim geborene Rapper aus seinem neuen Album eine weitere Single veröffentlicht, die fast schon Ballermann-mäßig gute Laune machen will und mit Retro-Electro-Sound überrascht

Von 
Jörg-Peter Klotz
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Man ahnt, dass Apache 207 auch als Feierbiest vorn dabei ist. Seine neue Single unterstreicht den Eindruck. © Jazz Archiv/Rainer Merkel / Picture Alliance / dpa

Mannheim/Ludwigshafen. Sechs Wochen vor Veröffentlichung des neuen Albums am 9. Juni hat Apache 207 in der Nacht zum Freitag eine weitere Digital-Single herausgebracht: Das Video zu „Neunzig“ erschien um Mitternacht auf YouTube und erreichte binnen 20 Minuten schon fast 5000 Klicks. Der Titel bezieht sich auf die erste Zeile, in der Apache rappt, dass er wie die 90er Jahre aussehe.

Das von Volkan Yaman (alias Apache 207), Berken Dogan, Bojan Ivetic und Lennard Oestmann geschriebene Lied zeigt den in Mannheim geborenen und in der Ludwigshafener Gartenstadt aufgewachsenen 25-Jährigen als Feierbiest. Musikalisch ist "Neunzig" eine Partynummer, deren Anfang  wohl auch auf dem Ballermann funktionieren könnte.

Feierbiest und "Pulp Fiction"-Dialog

Überraschend ist der knochentrockene Electro-Beat, der sich zwar in Apaches bisheriges Stil-Spektrum einpasst, aber trotzdem für ihn ganz neue Töne anschlägt. Weil es puristischer klingt als die Eurodisco-Anflüge, die seine ersten großen Hits so besonders gemacht haben. Auch im Text geht es um Spaß im Nachtleben und Fragen wie „„Ohh, wie die vierte Mische schmeckt?“ Oder die achte … Der Refrain ist extrem eingängig, vielleicht der ranschmeißerischste in Apaches bisheriger Karriere: „Aber die Nacht hört nicht auf, nein, die Nacht hört nicht auf / Solang die Discokugel sich dreht.“ Das ist nicht übermäßig komplex, aber im Rap-Kontext eine interessante MIxtur, die Spaß macht - und gut in die Aufbruchstimmung passt, wenn der Frühling jetzt endlich loslegt. 

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Produziert wurde die Nummer wie zuletzt "Schimmel in der Villa" von Jumpa, dem „Produzenten national“ bei den Hip-hop.de-Awards des Jahres 2021 aus Bremerhaven, und Berken Dogan alias Berky. Für den Sound ist außerdem der Berliner Tontechniker und Electro-Experte Lex Barkey verantwortlich, der schon Apaches Rekord-Hit "Roller" zum Klingen gebracht hat.

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Das Video hat erneut Regisseur Niko Kaouris inszeniert. Es beginnt mit einem „Pulp Fiction“-reifen Gespräch zwischen Apache und seiner Crew im Tourbus. Es geht darum, ob man bei einer Hochzeit auftreten soll – und vor allem um Apfelkuchen. Dann werden die Mitwirkenden zur Hochzeitsband und zeigen den Gästen, wie Feiern geht.

Breites Stil- und Themenspektrum

Damit sind nun vier der 15 Songs auf „Gartenstadt“ bekannt. Das Quartett deckt ein erstaunliches Spektrum ab: Während „Neunzig“ in der Tradition von „Roller“ oder „Kein Problem“ nach vorne geht, nur noch besser gelaunt,  und Wind unter den Flügeln machen will wie zuletzt „Sport“, war die zweite Single „Schimmel in der Villa“ eher melancholisch und selbstreflektiert. „Breaking Your Heart“, der erste Vorbote des Albums, ist eine eher im Midtempo angesiedelte Popnummer mit fiktivem Inhalt, das durch sein am Ende sehr selbstironisches Video punktet. Dazu kommt „Komet“, das Duett mit Udo Lindenberg, der bisher erfolgreichste Titel in den deutschen Single-Charts des Jahres 2023.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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