Infrastruktur - Minister Wissing will Bahn weniger Geld zugestehen

Sind Ausbaupläne für Bahnstrecken von und nach Mannheim gefährdet?

Von 
Christian Schall
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Der Schienenausbau in der Region ist nötig, aber fraglich. © Michael Reichel/dpa

Rhein-Neckar. Sind die beiden größten Bahnprojekte in der Region, der Aus- und Neubau der Strecken zwischen Frankfurt und Mannheim sowie zwischen Mannheim und Karlsruhe, gefährdet? Nach einem Bericht des „Spiegel“ plant Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der Deutschen Bahn für ihre Aus- und Neubauprojekte konstant 2,2 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung zu stellen, ohne die Summe anzuheben. Das gehe aus der Haushaltsplanung Wissings hervor, die noch im Mai abgeschlossen werden solle.

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Laut dem Bericht sollen eigene Ministeriumsbeamte in mehreren internen Vermerken Wissing vor einem „dramatisch wachsenden Investitionsstau“ bei der Schieneninfrastruktur in den kommenden Jahren gewarnt haben. Der Bedarfsplan Schiene sei „dramatisch“ unterfinanziert. Die Gelder würden bei Weitem nicht ausreichen, tatsächlich betrage der jährliche Finanzierungsbedarf Ende der 2020er Jahre sechs Milliarden Euro. Aus den Vermerken gehe hervor, dass als Folge der Unterfinanzierung baureife Planungen auch für wichtige Vorhaben auf „on hold“ (auf Eis liegen) gestellt würden. Bei den Bauvorhaben ist auch die Strecke Frankfurt-Mannheim-Karlsruhe-Basel genannt.

Strecken von hoher Bedeutung

„Wir setzen unsere Planungen unverändert fort“, teilten die für die Projekte zuständigen Bahnsprecherinnen in Frankfurt und Stuttgart mit. Man sei im ständigen Austausch mit dem Bundesverkehrsministerium, das gelte auch für Finanzierungsthemen.

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Die beiden geplanten Ausbaustrecken Frankfurt-Mannheim und Mannheim-Karlsruhe sind von großer überregionaler Bedeutung, da sie zu den wichtigsten Bahnverbindungen Europas zählen. Während die Strecke vom Main an den Neckar vor allem die Lücke im Hochgeschwindigkeitsnetz zwischen Köln-Rhein/Main und Mannheim-Stuttgart schließen und das Angebot im Nah- und Fernverkehr verbessern soll, ist die Strecke Mannheim-Karlsruhe wichtig für den Güterverkehr. Sie ist Teil des sogenannten „Mittelrhein-Korridors“, der die Seehäfen Rotterdam und Genua verbindet.

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