Walldorf. Als einer der ersten deutschen Konzerne führt SAP ein Mobilitätsbudget als Alternative zum Dienstwagen ein. So können berechtigte Beschäftigte ab 1. April mit einem monatlichen Budget auswählen, ob sie privat mit Zug, Straßenbahn, Scooter, Mietwagen, Fernbus oder Taxi unterwegs sein wollen. „Ziel ist es, mit einem modernen Angebot zur Verkehrswende und zur Verkehrsentlastung beizutragen und gleichzeitig Mobilität sowohl in der Stadt als auch auf dem Land zu ermöglichen“, heißt es in einer internen E-Mail, die dieser Redaktion vorliegt. Aus dem Mobilitätsbudget lassen sich beispielsweise auch Fahrradreparaturen zahlen.
ÖPNV stark gefragt
Schon in den vergangenen Monaten ist ein Pilotprojekt mit 500 Beschäftigten gelaufen. Das Ergebnis: Die meisten Nutzerinnen und Nutzer des Mobilitätsbudgets kamen aus Berlin (37 Prozent), gefolgt von Walldorf (34 Prozent). „Verkehrsanforderungen auf dem Land unterscheiden sich teils deutlich von denen in Städten“, heißt es in der Mail weiter. „Diese Zahlen zeigen, dass das Budget sowohl in einer Großstadt wie Berlin als auch in einer ländlicheren Region wie Walldorf genutzt werden kann.“ Deutlich mehr als die Hälfte der eingereichten Transaktionen im Pilotprojekt seien Tickets für öffentliche Verkehrsmittel gewesen.
Ab 1. April dürfen nun alle der rund 20 000 „dienstwagenberechtigten“ Beschäftigten von SAP in Deutschland mitmachen. Das soll auch dazu beitragen, eigene Klimaziele zu erreichen - denn bis zum Jahr 2030 will der Walldorfer Konzern CO2-neutral sein. Das „Handelsblatt“ schätzt, dass die Kosten für das Mobilitätsbudget je nach Anmeldezahlen in Millionenhöhe liegen dürften. Stefan Krautwasser, Chef der SAP-Dienstwagenflotte, erwartet der Zeitung zufolge 750 bis 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Anreiz für junge Talente
Anders als ein verbreiteter Mythos haben nicht alle bei SAP Anspruch auf einen Dienstwagen - gleichwohl dürften die Voraussetzungen niedriger sein als bei anderen Unternehmen. Mindestens drei Jahre müssen Beschäftigte in Diensten von SAP stehen, außerdem seit mindestens einem Jahr in einer Funktion des Karrierelevels T2 oder höher sein. Das ist eine Stufe über dem Einstiegslevel T1.
Das Mobilitätsbudget soll auch bei jungen Talenten und Bewerbern gut ankommen, wie aus Walldorf zu hören ist. Bei einer internen Befragung erklärt ein Mitarbeiter: „Endlich mal ein Anreiz, keinen Dienstwagen zu nehmen und das persönliche Handeln diesbezüglich zu überdenken.“ Auch die freie Wahl der Verkehrsmittel sei ein Pluspunkt.
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