Ludwigshafen. Werksleiter Uwe Liebelt verlässt die BASF. Das gab der Ludwigshafener Chemiekonzern am Dienstagnachmittag in einer knappen Pressemitteilung bekannt. Liebelt gehe „auf eigenen Wunsch und im besten gegenseitigen Einvernehmen“ zum 1. Juli. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt.
Der Abschied kommt durchaus überraschend. Was der 59-Jährige künftig vorhat, ist schon klar: Er will sich seinem 2024 gegründeten Start-up in der Hirntumorforschung widmen. Zentral dabei sollte laut früheren Angaben auf dem Karrierenetzwerk Linkedin eine Plattform zur Unterstützung von Ärzten und Patienten bei der Entscheidungsfindung zur Behandlung seltener Krebsarten sein.
Liebelt ist einer der profiliertesten BASF-Vertreter
Derzeit ist Liebelt neben der Ludwigshafener Werksleitung außerdem für die europäischen Verbundstandorte des Chemiekonzerns verantwortlich. In der Region ist er einer der profiliertesten BASF-Vertreter. Der promovierte Chemieingenieur ist seit 1996 bei BASF und hat unter anderem für den Konzern in den USA gearbeitet.
In der Mitteilung heißt es weiter: „Die mit seiner Position bei BASF verbundenen Ehrenämter wird Liebelt niederlegen.“ Darunter fällt der Vorsitz des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN), den der Manager seit April 2024 innehat. Auch hier ist zum 1. Juli Schluss.
Liebelt wäre eigentlich für zwei Jahre gewählt. Just an diesem Donnerstag findet die Mitgliederversammlung des ZMRN statt. Liebelt wird auf einer Pressekonferenz vor Ort sein. Die Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin findet erst im Sommer statt.
Nachfolger bei der BASF als Werksleiter wird Helmut Winterling (54), der schon seit Ende der 1990er Jahre für den Chemiekonzern arbeitet. Derzeit leitet Winterling die Forschung der BASF-Gruppe.
Liebelt wird die BASF in aufregenden Zeiten verlassen: Das Werk muss zusätzlich zu den konzernweiten Sparprogrammen eine Milliarde Euro bis Ende 2026 einsparen, weil es rote Zahlen schreibt. Vorstandsvorsitzender Markus Kamieth will den Heimatstandort wettbewerbsfähiger und profitabler machen und hat dafür ein neues Zielbild konzipiert. Schon bis dato sind hunderte Arbeitsplätze im Stammwerk abgebaut worden. Wie viele Stellen insgesamt in Ludwigshafen wegfallen werden, ist unklar. Ebenso fehlen noch konkrete Angaben, welche Anlagen stillgelegt werden.
Riesiges BASF-Erdwärme-Projekt
Im November 2024 hatte Liebelt ein riesiges BASF-Erdwärme-Projekt gemeinsam mit Vulcan Energy vorgestellt und sogar von der „Wärmewende in der Pfalz“ gesprochen.
Liebelt gilt als Mann der klaren Worte. Eine Kostprobe davon gab er im Juli 2024, als er auf dem Wirtschaftsforum der IHK Metropolregion Rhein-Neckar den Standort Deutschland als „zunehmend unattraktiv“ bezeichnet hatte.
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