"Wir wollen helfen"

„Wir wollen helfen“: So kann man für die Aktion des „Mannheimer Morgen“ spenden

Mit Start der Adventzeit bittet der "MM"-Hilfsverein wieder verstärkt um Spenden für seine Aktion "Wir wollen helfen". Dabei geht er auch neue, digitale Wege, um armen älteren Menschen und Kindern zu Weihnachten helfen zu können

Von 
Peter W. Ragge
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Geschenke wie Spielzeug und tröstende Plüschtiere, gekauft aus Spendenmitteln – als sichtbare, fühlbare Zeichen, dass die Gesellschaft Anteil nimmt. © Christoph Blüthner

Mannheim. Noch nie war es so einfach, aber noch nie war es auch so dringend: Der „MM“-Hilfsverein bittet jetzt in der Adventszeit wieder verstärkt um Spenden für seine Aktion „Wir wollen helfen“, und er bietet dafür zahlreiche, auch neue Wege. In der Samstagausgabe liegt dem „Mannheimer Morgen“ ein Überweisungsformular bei, schon fertig ausgefüllt für eine Spende. Bargeld-Spenden nimmt ab sofort die Servicekasse vom Kaufhaus Galeria in P 1 (viertes Obergeschoss) entgegen, und besonders leicht geht es online - mit diesem Formular (hier klicken) können Sie für die Aktion „Wir wollen helfen" spenden. 

„Finanzielle Situation der Bedürftigen hat sich verschärft“

Und das ist bitter nötig. „Die Not nimmt zu, die finanzielle Situation der Bedürftigen der Stadt hat sich 2024 verschärft“, sagt Matthias Bretschneider, der Geschäftsführende Vorsitzende des „MM“-Hilfsvereins. „Galoppierende Energiepreise, Inflation und die verzögerte Anpassung staatlicher Leistungen“, zählt er auf, hätten für einen „enormen Druck“ bei den Ärmsten der Armen geführt. „Wir wollen helfen“ werde mit der Bitte um Unterstützung „schier überrannt“, seufzt Bretschneider mit Blick auf die stark zunehmende Zahl von Zuschriften.

Die Aktion "Wir wollen helfen"

  • Träger: Hilfsverein Mannheimer Morgen, gemeinnütziger, eingetragener Verein.
  • Vorstand: Vorsitzender: Florian Kranefuß, Vorsitzender der Geschäftsführung der HAAS Mediengruppe, 2. Vorsitzender: „MM“-Chefreporter Peter W. Ragge, Geschäftsführender Vorsitzender: Matthias Bretschneider.
  • Spenden können in bar bei der Servicekasse von Galeria in P 1, viertes Obergeschoss, abgegeben werden. Überweisung an das Spendenkonto bei der Sparkasse Rhein Neckar Nord, IBAN: DE11 6705 0505 0038 0000 39.
  • Alle Spenden sind voll steuerabzugsfähig. Sämtliche Verwaltungs- und Personalkosten trägt der Verlag des „Mannheimer Morgen“.
  • Anträge mit Nachweis der Bedürftigkeit (etwa Bürgergeld-Bescheid) auf vorgedruckten Formularen schriftlich an „MM“-Aktion „Wir wollen helfen“, Dudenstraße 12-26, 68167 Mannheim oder in den blauen Briefkasten beim Seniorenrat, Zwischengeschoss vom Stadthaus N 1.
  • Alle Berichte und Informationen unter mannheimer-morgen.de/wwh. pwr

 

Gerade derzeit, mit Blick auf Weihnachten, sichten Bretschneider und das kleine „Wir wollen helfen“-Team wieder unzählige, oft von Hand geschriebene und betroffen machende Briefe, die von Armut, Krankheit und Einsamkeit, Verzweiflung und Ausweglosigkeit handeln. Für all diese Menschen ist die „MM“-Aktion oft letzter Rettungsanker, die letzte Hoffnung auf Hilfe gerade in diesen Tagen des Advent.

„Wir wollen helfen“ bedenkt an Weihnachten Menschen, die es nötig haben

Denn zu Weihnachten bedenkt „Wir wollen helfen“ traditionell Menschen, die es nötig haben, mit Lebensmittelgutscheinen, um den Tisch wenigstens etwas besser zu decken, oder schenkt Kindern, die sonst nichts hätten, Spielzeug, Kuscheltiere oder Bücher sowie Einkaufsgutscheine für Kleidung. Auch zu Ostern engagiert sich der „MM“-Hilfsverein stets, aber auch da lediglich bei sehr armen älteren Menschen und Kindern. Dabei geht Hilfe „nur an Kinder, Ältere, Behinderte und Menschen, die nicht oder nicht mehr arbeiten können“, wie Bretschneider mit Blick auf die Diskussion ums Bürgergeld klarstellt.

Hinzu kommt als zweites, das ganze Jahr über wichtiges Tätigkeitsfeld der „MM“-Aktion das, was als Einzelfallhilfe bezeichnet wird - eine Geldspritze in akuten oder besonderen Notlagen, bei Schicksalsschlägen und vielen anderen Situationen, wenn die Menschen nicht mehr weiterwissen, weil staatliche Hilfe oder Versicherungen ausgeschöpft sind. Allein diese „besonders arbeitsintensiven Einzelfallhilfen haben sich sowohl der Anzahl als auch dem Umfang nach mehr als verdoppelt“, erklärt Bretschneider. Über 170 000 Euro sind allein dafür – und das stets nur nach eingehender Prüfung – im vergangenen Jahr geflossen. Von 938 Anträgen mussten aber auch 446 abgelehnt werden. In 288 unklaren Fällen hat das „Wir wollen helfen“-Team vorher persönliche Gespräche geführt, sich Unterlagen zeigen und erläutern lassen.

Hilfsaktion „Wir wollen helfen“: Hoffen auf hohes Spendenaufkommen

„Ein sehr strammes Jahr“, blickt Bretschneider daher zurück. Insgesamt hat der „MM“-Hilfsverein in 2023 für die Weihnachts- und Osteraktion sowie spezielle Hilfen für Bedürftige über 721 000 Euro aus Spendenmitteln ausgeschüttet. Zwar gab es einen Rückgang des Spendenaufkommens, etwa durch den Wegfall des Blumepeterfests mit einem Erlös von meist zwischen 35 000 und 40 000 Euro, „aber der wurde durch drei Nachlässe überkompensiert“, atmet Bretschneider auf. Mit Einnahmen und Ausgaben von jeweils über 700 000 Euro sei „ein absoluter Höchststand in der Vereinsgeschichte“ erreicht. Und für das laufende Jahr sieht es genau so aus - zumindest ist die Not, ist der Bedarf keinesfalls kleiner geworden.

"Wir wollen helfen": Zwei Benefizkonzerte

  • Im feierlichen Ambiente der Schlosskirche lädt Absolventum, das Absolventennetzwerk der Universität, am Donnerstag, 5. Dezember, um 18 Uhr zu einem besonderen hochkarätig besetzten Benefizkonzert ein.
  • Amelia Scicolone (Sopran) und Ilya Lapich (Bariton), Solisten aus dem Opernensemble des Nationaltheaters, der Opernchor des Nationaltheaters unter der Leitung von Chordirektor Alistair Lilley und seinem Assistenten Matthew Gibson sowie Mitglieder des Nationaltheater-Orchesters bieten ein stimmungsvolles Vorweihnachtskonzert.
  • So erklingen das „Prelude“ aus dem „Te Deum“ von Charpentier, „Das neugeborne Kindelein“ von Buxtehude, „Großer Herr und starker König“ aus dem Weihnachtsoratorium von Bach und Auszüge aus den „Marienliedern“ von Brahms.
  • Der Eintritt ist frei, aber um eine Spende für die Aktion „Wir wollen helfen“ wird gebeten.
  • Einen weiteren Höhepunkt bildet das alljährliche Benefizkonzert der Musikhochschule – allerdings an einem neuen Ort. Da der Rittersaal noch saniert wird, findet es in der Aula der Universität im Ostflügel vom Schloss statt, aber am Traditionstermin, dem Dritten Advent, Sonntag, 15. Dezember, um 11 Uhr.
  • Es spielen Prof. Graf (Violine), Prof. Hagner (Violine), Prof. Rizzi (Violine), Prof. Kobayashi (Viola), Naomi Ogino (Viola; als Gast), Prof. Gouton (Violoncello), Prof. Iuga (Kontrabass) und der Präsident der Hochschule, Prof. Meister (Klavier). Zu hören wird sein das Klaviertrio g-Moll op. 15 von Bedrich Smetana sowie „Verklärte Nacht“ – Streichsextett d-Moll op. 4 von Arnold Schönberg. Karten zu 25 Euro plus Vorverkaufsgebühr gibt es bei der Tourist-Info beim Hauptbahnhof. pwr

 

Ob „Wir wollen helfen“ wieder genau so helfen kann, steht indes noch nicht fest - denn es hängt vom Spendenaufkommen ab. Hier hofft der „MM“-Hilfsverein sehr, dass die unsichere politische Lage und die schwierige Situation der Wirtschaft nicht dazu beitragen, dass die Spendenbereitschaft der „MM“-Leser abnimmt. Aber Hoffnung macht eine Nachricht aus Berlin: Da hat der Deutsche Spendenrat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die eine „positiver Dynamik“ und leichte Steigerung der Spendeneinnahmen prognostiziert. Zudem identifizieren sich „MM“-Leser bereits seit Jahrzehnten mit „Wir wollen helfen“ wie mit kaum einer anderen Aktion - weil hier eben Mannheimer Mannheimern helfen, weil sie wissen, dass ihr Geld richtig ankommt: direkt bei Nachbarn in Not.

Den Anfang machten die beiden Zeitungsgründer selbst. Eitel Friedrich Freiherr von Schilling und Karl Ackermann, die Herausgeber, griffen schon 1946 in ihre eigene Tasche, stellen Geld zur Verfügung, um „im Dunkel der Notzeit den Glauben an die menschliche Solidarität zu stärken“. Für diese Solidarität ist „Wir wollen helfen“ längst zum Markenzeichen geworden. Das Fundament dafür stellt seit den 1960ern ein juristisch von der Zeitung unabhängiger, eingetragener und vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannter Verein dar. Aber natürlich steht dahinter der „Mannheimer Morgen“.

Es wird kein Geld mit der Gießkanne verteilt

Stets können sich alle Spender darauf verlassen, dass es Unterstützung der „MM“-Aktion nur für jene Menschen gibt, die in ihrer Not nicht vom sozialen Netz aufgefangen werden. Es wird kein Geld mit der Gießkanne verteilt. Spendengelder fließen lediglich dann, wenn wirklich alle anderen Chancen auf Zahlungen von Behörden und Versicherungen ausgeschöpft sind. Die Spenden erreichen die Bedürftigen als Einzelpersonen direkt und nicht über Umwege. Jeder eingehende Brief, jede Bitte eines Hilfesuchenden wird erst einmal daraufhin geprüft, ob die geschilderte Notlage überhaupt begründet, ob Hilfe erforderlich ist.

Dazu erwartet das kleine Team des Hilfsvereins eine Aufstellung über die regelmäßigen Einnahmen, aber auch über Ausgaben, sprich, was für Miete, Heizung, Strom, Telefon, Versicherungen, eventuelle Ratenzahlungen anfällt. Oft versucht das Team, einen anderen Ausweg als nur eine finanzielle Hilfe zu weisen. Sämtliche Personal- und Verwaltungskosten dafür trägt der „Mannheimer Morgen“, auch wenn diese Kosten derzeit ebenso so deutlich steigen wie alles.

Wie und wo „Wir wollen helfen“ hilft, darüber berichten wir ab Montag wieder bis Weihnachten per Tagebuch. Und wir freuen uns auf viele Leser, die mit großen und kleinen Geldbeträgen diese Idee mittragen und in düsteren Zeiten sichtbare, fühlbare Zeichen setzen, dass die Gemeinschaft am Leben auch der Menschen auf der Schattenseite, an ihrem Schicksal Anteil nimmt.

Redaktion Chefreporter

Thema : Hilfsverein Mannheimer Morgen e.V.

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