Ppppodcast - Folge 18 - Armin Bings engagiert sich in einem internationalen Logopäden-Netzwerk

Wie die Situation von Stotternden im Ausland im Vergleich zu Deutschland ist

Von 
Sebastian Koch
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Mannheim. Gemeinhin fällt es häufig einfacher, etwas schätzen zu lernen, wenn es nicht (mehr) da ist - das gilt für materielle Dinge wohl genauso wie auch für immaterielle. Und in gewisser Weise trifft das auch auf das Stottern zu - beziehungsweise den Umgang mit eben diesem. Vieles wird von Lobby-Verbänden und Betroffenen kritisiert, an vielen Stellen wird mehr Aufklärung verlangt, wird an der Verbesserung des Status quo gearbeitet. Und doch muss auch gesagt werden: Die Situation stotternd sprechender Menschen in Deutschland könnte schlechter sein, wenn man auf die von Stotternden beispielsweise in der Türkei schaut.

Stotternde in der Türkei „sind noch immer sehr starken Nachteilen ausgesetzt“, zitiert Armin Bings den Bericht einer jungen Frau, die vor erst vier Jahren die erste Selbsthilfe-Gruppe in der Türkei gegründet hat. „Die Ratschläge, die türkische Stotternde bekommen, zeugen häufig von einer sehr großen Unkenntnis.“

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Armin Bings arbeitet als Logopäde in einer Praxis - und engagiert sich in einem Netzwerk von internationalen Logopäden. In der neuen Episode des Ppppodcasts spricht er mit Redakteur Sebastian Koch, der selbst stottert, über die gesellschaftspolitische Situation von Stotternden in den USA, in Belgien und in der Türkei. „In Deutschland tut sich etwas“ bei der Akzeptanz und Gleichbehandlung von Stotternden, sagt Bings und zählt etwa den Nachteilsausgleich auf, der unter anderem stotternden Schülerinnen und Schülern helfen soll. Aber: „Natürlich gibt es noch Luft nach oben.“

Kostenlos abrufbar

Offene Punkte, die es Stotternden nicht immer leicht machen, gibt es auch in den Vereinigten Staaten. Zwar haben die dortige Forschung und Therapien „eine sehr lange und verdienstreiche Tradition“, sagt Bings, aber auch die US-amerikanische Gesellschaft sei über das Thema „immer noch nicht besonders gut aufgeklärt“. Stottern werde auch in den Vereinigten Staaten noch mit Nervosität und Angst gleichgesetzt. „Darin unterscheiden sich Deutschland und die USA nicht groß.“

Welche Fortschritte unser Nachbarland Belgien in den vergangenen Jahren in der Repräsentanz von Stotternden gemacht hat und was der Logopäde Bings Betroffenen rät, die Situation von Stotternden hierzulande (noch mehr) zu verbessern, das ist ab diesem Donnerstag kostenlos auf der Webseite des „Mannheimer Morgen“ sowie auf Apple Podcast, Deezer und Spotify zu hören.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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