Was verbinden die Mannheimer mit der Hochstätt? Welche Begriffe fallen intuitiv bei dem kleinen, östlichen Stadtteil? Vielleicht Problemviertel oder Arbeitslosigkeit oder sogar Kriminalität? Jedenfalls wenig Positives. Aber es gibt Menschen, die die Hochstätt verändern wollen. Einer ist Nikolas Häfner, Leiter des dortigen Jugendhauses. Häfner hat im Podcast „Mensch Mannheim“ Beeindruckendes zu berichten: über seine anspruchsvolle Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, über die strukturellen Probleme des Stadtteils - und über seinen Ehrgeiz, die Hochstätt zu einem besseren Ort zu machen.

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Rund 4000 Menschen leben auf der Hochstätt, etwa 60 Nationen sind vertreten. Eine Kirche gibt es nicht mehr, dafür eine Moschee für die „starke, in sich homogene muslimische Community“, erzählt Häfner. Und wo können sich hier Kinder und Jugendliche treffen und miteinander etwas erleben? Häfner blickt nüchtern auf die Infrastruktur: Es gebe zwei Spielplätze, keinen Skatepark, keine echten Einkaufsmöglichkeiten, keine typischen Orte, wo Kinder und Jugendliche sich aufhalten könnten.
Wir wollen Vielfältigkeit, wir wollen Offenheit im pädagogischen Angebot.
Aber es gibt das Jugendhaus. „Wir sind kein McDonalds“ - sondern ein Ort, an dem „bewusst Gesellschaftlichkeit oder Gemeinschaft hergestellt wird“. Er sagt: „Wir wollen Vielfältigkeit, wir wollen Offenheit im pädagogischen Angebot.“
Zwischen 6 und 27 Jahren dürfen die Besucher des Jugendhauses sein, der Durchschnitt liege bei acht bis 15 Jahren, berichtet der Leiter der Einrichtung. Manchmal kommen 30 Kinder und Jugendliche, immer wieder sogar 70 am Tag. Es ist ein Haus, das auch den Kinderschutz als Auftrag ernst nimmt: „Manchmal sind wir safe space“, sagt Häfner. Es gäbe zugleich jugendliche Besucher, bei denen die Devise gelte: „Wenn der bei uns ist, dann baut der draußen keine Scheiße.“
Er spricht ausführlich über seine Erfahrungen mit den Jugendlichen, wie er vermeintliche Hierarchien und Strukturen versucht aufzubrechen, auf welche Regeln er setzt und wie er Erfolg bei seiner Arbeit definiert. Häfner ist überzeugt: „Wenn wir es auf der Hochstätt nicht schaffen, in einem kleinen Stadtteil wirksame Veränderungen zu bezwecken, dann glaube ich, dass wir es im großen gesellschaftlich zweimal nicht hinbekommen.“
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