Kronau. Sein Hilfsmittel trug Mikael Appelgren am Mittwochabend nach dem Testspiel gegen die HSG Wetzlar (36:25) lässig im Hosenbund, die exakt an seinen linken Daumen angepasste Schiene war nicht besonders groß - aber effektiv. Im letzten Vorbereitungsspiel der Rhein-Neckar Löwen gegen die Mittelhessen konnte der schwedische Nationaltorhüter so sein Comeback auf dem Parkett feiern, stand gleich in der Startformation und brachte den letztlich klaren Sieg des Handball-Bundesligisten mit seinen Paraden früh mit auf den Weg.
„Endlich wieder dabei“, freute sich der 33-Jährige über sein Comeback, so richtig mit und gegen den Ball konnte der Routinier bereits seit dem vergangenen Sonntag arbeiten. „Das Spiel war dann aber der Härtetest - und das hat gut geklappt“, war Appelgren mit der Stütze für sein vor zweieinhalb Wochen beim S-Cup in Altensteig lädiertes Daumengelenk zufrieden.
„Apfel“ teilte sich gegen Wetzlar die Spielanteile mit seinen Torhüter-Kollegen Joel Birlehm und David Späth für je 20 Minuten und das Trio machte dabei auf jeden Fall den konstantesten Eindruck unter den 16 eingesetzten Profis. Wenn sich die Löwen auf einer Position keine Sorgen machen müssen, dann sicher auf der zwischen den Pfosten.
Die Gelbhemden zeigten im letzten Test der Sommervorbereitung aber generell einen Aufwärtstrend, nachdem die Partien gegen Bundesliga-Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten und den HC Kriens-Luzern zuletzt doch sehr viel Stückwerk boten, Abstimmungsprobleme offenbarten und auch in Sachen Abschluss und technische Fehler sicher noch nicht auf dem gewünschten Niveau waren.
„Wieder besser in der Spur“
„Jetzt waren wir wieder besser in der Spur und haben das gezeigt, was wir in Altensteig abgeliefert haben“, betrachtete auch Appelgren den Test gegen Wetzlar als den gelungensten der jüngsten Dreier-Serie. „Vielleicht waren zuvor auch die Köpfe ein bisschen zu voll“, verwies der Keeper auf die intensiven Tage im Trainingslager und die vielen Dinge, die zuletzt eingeübt wurden. „Jetzt sind wir wieder mehr zu den Basics zurück und hatten mehr Leichtigkeit“, sagte Appelgren.
Die Leistung gegen Wetzlar dürfte auch Trainer Sebastian Hinze wieder mehr gefallen haben. „Aber jeder Test ist wertvoll, weil man immer etwas sieht“, spielte der Coach auf die etwas ungenügenden Auftritte zuvor an. „Vielleicht hat es die beiden Spiele aber ja gebraucht, um gegen Wetzlar nun so aufzutreten“, sah Hinze einen gewissen Lerneffekt und seine Mannschaft vor allem in der Defensive klar verbessert, wo nach dem Ausfall von Olle Forsell Schefvert viel im Innenblock experimentiert wurde und wohl noch mindestens drei weitere Wochen etwas improvisiert werden muss.
Dennoch blicken die Löwen dem ersten Pflichtspiel gegen Meister THW Kiel im Supercup am nächsten Mittwoch zuversichtlich entgegen. „Der Ausfall von Olle ist schon ein Faktor, und auch Halil Jaganjac kam erst diese Woche voll zurück. Insofern ist es immer ein bisschen eine Wundertüte, wo du stehst“, sagte Coach Hinze. „Aber die Jungs arbeiten gut und sind fokussiert. Darum geht’s.“
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