Handball

Tag der Rückkehrer beim Sieg der Rhein-Neckar Löwen gegen Stuttgart

Beim 32:24-Sieg der Rhein-Neckar Löwen über Stuttgart nehmen Juri Knorr und Olle Forsell Schefvert wichtige Rollen ein. Der eine reißt das Spiel an sich, der andere überzeugt mit einer perfekten Siebenmeterquote

Von 
Marc Stevermüer
Lesedauer: 
Mittelmann Juri Knorr musste schon sehr früh aufs Feld und riss die Begegnung danach an sich. © Kösegi/ Pix

Mannheim. Nach getaner Arbeit freuten sich Olle Forsell Schefvert und Juri Knorr nicht nur über zwei Punkte gegen den TVB Stuttgart. Sondern auch über die Tatsache, dass sie am Sonntag für die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga nach überstandenen Verletzungen wieder auf dem Platz stehen durften. „Ich war das jetzt nicht unbedingt gewohnt, hinter der Bank zu sitzen und zuzuschauen“, sagte Knorr, der beim 32:24 (13:13) gegen die Schwaben sechs Tore erzielte und ebenso wie Forsell Schefvert zu einem entscheidenden Faktor wurde.

Groetzkis 1500. Bundesliga-Tor für die Rhein-Neckar Löwen

Denn auch der Schwede traf sechsmal – jeweils per Siebenmeter. Der Strafwurf galt bislang allerdings nicht als seine Paradedisziplin, doch nachdem die Löwen zuletzt sechs Siebenmeter gegen Balingen verworfen hatten, setzte Knorr diese Negativbilanz mit zwei weiteren Fehlwürfen gegen Stuttgart fort. Bis schließlich Forsell Schefvert kam und traf. „Es war wichtig, dass wir Juri und Olle spielfähig bekommen haben“, freute sich ein bestens aufgelegter Trainer Sebastian Hinze: „Und es ist schön, dass wir nach den jüngsten Erfahrungen einen Siebenmeterschützen gefunden haben.“

Forsell Schefvert wollte angesichts seiner hundertprozentigen Quote aber nicht zu viel für die Zukunft versprechen: „Jetzt wissen alle Torhüter, wie ich werfe. Ich bin vorher in Deutschland nur ein einziges Mal angetreten.“ Übrigens im Siebenmeterwerfen im Pokalfinale gegen den SC Magdeburg im April. Und auch damals verwandelte er sicher.

Mehr zum Thema

Interview

Löwe Gensheimer verspricht: „Von dieser Handball-EM werden alle schwärmen“

Veröffentlicht
Von
Marc Stevermüer
Mehr erfahren
Handball

Chancenwucher trübt die Laune bei den Rhein-Neckar Löwen

Veröffentlicht
Von
Thorsten Hof
Mehr erfahren
Handball

Rhein-Neckar Löwen machen es beim Sieg unnötig spannend

Veröffentlicht
Von
Thorsten Hof
Mehr erfahren

Im baden-württembergischen Landesderby gegen Stuttgart saßen die beiden Rückkehrer zunächst auf der Bank. Doch Knorr hatte sich kaum hingesetzt, da beorderte ihn Hinze schon aufs Feld. Der TVB verteidigte zu Beginn in einer sehr offensiven 4:2-Formation und sorgte erfolgreich für Unruhe bei den Mannheimern. „Darauf waren wir nicht vorbereitet und wir hatten Rhythmusprobleme“, räumte Hinze ein, weshalb er nach drei Minuten Knorr aufs Feld beorderte. Und der 23-Jährige ordnete nicht nur sofort die Offensivaktionen, sondern beruhigte und dirigierte. „Er hat so gespielt, als sei er nie weggewesen“, meinte Hinze.

Löwen stehen sich im ersten Durchgang selbst im Weg

Trotzdem taten sich die Löwen im ersten Durchgang schwer, weil sie sich vor allem selbst im Weg standen. Acht Fehlwürfe aus der Nahdistanz – das erinnerte in Kombination mit den zwei verworfenen Siebenmetern stark an die Partie gegen Balingen am vergangenen Donnerstag. Damals hatte es Patrick Groetzki noch verpasst, seinen 1500. Bundesligatreffer zu erzielen. Diesmal traf er zum 9:8 (23.) – und die 7003 Zuschauer erhoben sich laut jubelnd von den Sitzen. „Das war ein schöner Moment in einer tollen Karriere“, sagte Hinze und scherzte: „Jetzt haben wir ein wenig Zeit, bis es wieder etwas zu feiern gibt.“

Dank der ersten beiden verwandelten Siebenmeter von Forsell Schefvert legten die Löwen kurz vor der Pause ein 13:11 (27.) vor, um dann doch nur mit einem 13:13 in die Kabine zu gehen. „Wir haben in der ersten Halbzeit einfach die Bälle nicht reingemacht“, ärgerte sich der starke Niclas Kirkeløkke, der seine Topform bestätigte und sich von der Torwurfpanik seiner Kollegen nicht anstecken ließ. Mit zehn Treffern gehörte er erneut zu den Besten bei den Mannheimern und erhielt ein Sonderlob seines Trainers. „Er hilft uns gerade sehr“, sagte Hinze, dessen Mannschaft sich nach dem Seitenwechsel schnell absetzte und dabei wie schon zuvor von einem bestens aufgelegten Torwart Mikael Appelgren profitierte.

Löwen bringen Begegnung locker über die Zeit

Drei der ersten vier Löwen-Treffer im zweiten Durchgang gingen auf das Konto des nun entfesselt aufspielenden Knorr, über 19:16 (38.) setzte sich der Pokalsieger auf 24:19 (46.) ab. In Überzahl bot sich Stuttgart anschließend die Chance, noch einmal den Anschluss finden. Doch mit einem Mann weniger auf dem Feld erhöhte der zweifache deutsche Meister sogar auf 26:19 (47.). „Das war der Knackpunkt“, sagte TVB-Trainer Michael Schweikardt. In der Tat erholte sich seine Mannschaft von diesem Doppelschlag nicht mehr, und die Löwen brachten die Begegnung locker über die Zeit, um vor den anstehenden Strapazen ein paar Kräfte zu schonen.

Bis zur Partie beim ThSV Eisenach am 9. Oktober bleibt zwar noch ein wenig Zeit, danach geht es aber mit Beginn der Gruppenphase in der European League Schlag auf Schlag. Herausforderungen im Drei-Tage-Rhythmus stehen an.

Umso schöner ist es deshalb für die Löwen, dass in dieser Woche nach überstandenen Verletzungen auch Philipp Ahouansou und David Späth ins Training einsteigen werden. Die nächsten Rückkehrer können also ihre eigenen Helden-Geschichten schreiben.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

Thema : Rhein-Neckar Löwen

  • Rhein-Neckar Löwen Rhein-Neckar Löwen bald auch mit Team in Frauen-Bundesliga?

    Auf die HSG Bensheim/Auerbach kommt ein Hallenproblem zu. Vielleicht sind die Rhein-Neckar Löwen die Lösung. Gespräche laufen. Der Stand der Dinge.

    Mehr erfahren
  • Rhein-Neckar Löwen Kassenwart Kohlbacher: Die Rhein-Neckar Löwen fürchten ihn

    Löwen-Trainer Maik Machulla lobt Leistung und Führungsqualitäten von Jannik Kohlbacher. Einen Namen macht sich der Kreisläufer aber nicht nur als Spieler.

    Mehr erfahren
  • Rhein-Neckar Löwen Dank David Späth: Rhein-Neckar Löwen besiegen Minden

    Die Rhein-Neckar Löwen gewinnen 28:24 gegen GWD Minden. Sie brauchen aber eine Galaleistung ihres Torhüters. Trainer Machulla wird deutlich.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen