Handball

Rhein-Neckar Löwen machen es beim Sieg unnötig spannend

Beim 25:21-Sieg gegen Balingen-Weilstetten bringen die Rhein-Neckar Löwen den Gegner mit ihrer Abschlussquote fast noch einmal ins Spiel. Der Handball-Bundesligist muss weitere Ausfälle verkraften

Von 
Thorsten Hof
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Wieder zappelt der Ball im Netz: Vor allem vor der Pause trumpfte Löwen-Kapitän Patrick Groetzki auf. © Kösegi/Pix

Mannheim. Auch wenn es die Trainer nicht gerne hören, gibt es in der Handball-Bundesliga durchaus bestimmte Pflichtaufgaben. Für ambitionierte Mannschaften wie die Rhein-Neckar Löwen gehören da beispielsweise Heimspiele gegen die Aufsteiger dazu. Das sind zwar nicht von Haus aus immer Selbstläufer, aber wenn man es sich wünschen könnte, sollten sie so laufen wie zeitweise in der Partie der Löwen gegen den HBW Balingen-Weilstetten.

Zweimal sah es dabei nämlich nach einem standesgemäßen Erfolg aus, am Ende ließen die Löwen aber jeweils einen Acht-Tore-Vorsprung dahinschmelzen, weshalb am Ende ein dem eigentlichen Leistungsunterschied nicht angemessenes 25:21 (17:11) für die Löwen stand.

Auch Trainer Sebastian Hinze war mit den 60 Minuten deshalb nicht durchweg zufrieden. „Wir hatten durchgängig eine gute Torwartleistung, haben es aber vor allem in der zweiten Halbzeit nicht mehr geschafft, in den entsprechenden Rhythmus zu kommen“, bemängelte der Coach auch die entsprechende Fokussierung beim Abschluss.

Ohne Ahouansou und Späth

Zu Beginn musste Hinze mal wieder improvisieren, weil der Aderlass beim mittlerweile Tabellensechsten offenbar kein Ende nehmen will. So musste für das Spiel gegen die Schwaben Rückraumspieler Philipp Ahouansou mit einer Schulterverletzung passen und auch Torwart David Späth nahm nicht auf, sondern hinter der Bank Platz, nachdem er im Training umgeknickt war.

Im ersten Durchgang machten sich die personellen Umstellungen bemerkbar, wenn die Löwen ins Positionsspiel mussten und hier immer wieder falsche Entscheidungen getroffen und der Ball zum Gegner gegeben wurde. So holten die Löwen den Gegner nach dem frühen 4:0 (8.) wieder zurück ins Spiel und durften sich nicht beschweren, dass es aufgrund der eigenen Fehlerhaftigkeit plötzlich 4:3 stand (9.).

Doch immer, wenn die Löwen ihr Stärken in der Defensive ausspielen und Ballgewinne oder Paraden des starken Mikael Appelgren sofort in ihr eigenes Tempospiel ummünzen konnten, geriet die Angelegenheit zu einer klaren Sache. So war Balingen beim 7:5 (16.) vorerst das letzte Mal auf Tuchfühlung, über 10:5 und 16:8 (27.) stellten die Löwen die Weichen schon vorzeitig in die gewünschte Richtung. Richtig auf Touren kam dabei Patrick Groetzki, der bis zur Halbzeit mit einer hundertprozentigen Quote schon auf sieben Treffer kam. Der zweite Aktivposten war Keeper Appelgren, der nach 30 Minuten auf eine Fangquote von 47 Prozent kam – auch wenn dabei der eine oder andere dankbare Wurf der Schwaben zu verzeichnen war.

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Wenn es etwas zu bemängeln gab, dann die Tatsache, dass die Gelbhemden die HBW nach dem 17:9 (28.) bis zur Halbzeit nochmals etwas herankommen ließ. „Wir hätten das Spiel schon zwei Mal zumachen können“, meinte deshalb auch Kapitän Groetzki in der Pause. „Aber trotzdem können wir zufrieden sein“, nahm der Linkshänder gerne zur Kenntnis, dass im Verlauf der Partie, dann auch das Spiel im Rückraum flüssiger lief.

Kapitän Groetzki fast die tragische Figur

Deshalb hatte lange keiner der 4102 Zuschauer Bedenken, dass hier noch etwas anbrennen könnte, auch wenn die Löwen den Aufsteiger nach dem Wechsel nochmals bis auf 18:14 heranließen (36.). Doch gestützt auf eine Paradenserie des nach der Pause eingewechselten Joel Birlehm zogen die Löwen innerhalb von nur sechs Minuten vermeintlich vorentscheidend auf 22:14 (42.) davon. Fast zur tragischen Figur geriet dabei Kapitän Groetzki, der vergeblich seinem 1500. Bundesliga-Tor nachlief und erst zwei Mal vom Siebenmeterpunkt und dann frei von rechtsaußen scheiterte, nachdem er zuvor keine Chance ausgelassen hatte.

Seine Mitspieler nahmen sich daran leider ein Beispiel, so dass sich Balingen in den sieben torlosen Minuten der Löwen nochmals auf 22:18 (49.) heranarbeiten konnte. Und danach blieb es durchaus kitzlig, weil die Löwen zu viele Chancen – darunter sage und schreibe insgesamt sechs Siebenmeter – ausließen.

Nach dem 24:21 (56.) war weiter etwas Anspannung in der Arena zu spüren, erst Niclas Kirkeløkke machte mit dem 25:21 (58:47) den Deckel rauf. „Das war dann unnötig, da haben wir es ohne Not spannend gemacht“, atmete Groetzki auf.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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