Handball

Löwe Ahouansou gelingt gegen HC Erlangen alles, was er anfasst

Erster Bundesligasieg für die Rhein-Neckar-Löwen in der Saison: Dafür haben vor allem Eigengewächse wie Philipp Ahouansou, David Móré und David Späth gesorgt. Am Samstag wartet die nächste Herausforderung

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Thorsten Hof
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Nicht zu stoppen: Löwen-Profi Philipp Ahouansou (am Ball) prägte die Phase vor dem Seitenwechsel. © Kösegi/PIX-Sportfotos

Mannheim. Es gibt Tage, da bleibt man besser im Bett, weil alles schiefgeht. Nur 24 Stunden später kann es dagegen sein, dass einem alles gelingt, was man anfasst. Einen Tag dieser zweiten Kategorie erwischte am Montagabend zweifellos Philipp Ahouansou. Der Rückraumspieler der Rhein-Neckar Löwen startete beim 34:24 (18:11)-Heimsieg der Löwen gegen den HC Erlangen in den letzten zehn Minuten vor der Halbzeit so richtig durch und stellte die Weichen gegen die Franken nach dem 9:7 (20.) mehr oder weniger im Alleingang auf Sieg.

Der Löwen-Midas machte alles zu Gold, was er anfasste, verbuchte Ballgewinne in der Abwehr, gab saubere Vorlagen und erzielte in dieser Phase fünf seiner sechs Tore ohne Fehlversuch. Besser hätte es für den 22-Jährigen nicht laufen können.

Da hatte man den Eindruck, er kann jeden Angriff machen, was er will - und am Ende wird es ein Tor
Sebastian Hinze Löwen-Trainer

„Da hatte man den Eindruck, er kann jeden Angriff machen, was er will - und am Ende wird es ein Tor“, freute sich Löwen-Trainer Sebastian Hinze über diesen Lauf seines Schützlings, der die Aufgabe hatte, mit seinen dynamischen Eins-gegen-Eins-Aktionen immer wieder die linke Seite des Erlanger Innenblocks anzugreifen, und von der Defensive der Franken einfach nicht zu stoppen war.

Ahounansou Ansatz geht im Spiel der Löwen gegen den HC erlangen voll auf

„So ist es eben manchmal bei ihm und das war dann gut für uns“, spielte der Coach auf die Unbekümmertheit des Rechtshänders an, der stets seine Chance sucht - selbst wenn das manchmal nicht durchgehend von Erfolg gekrönt ist.

„Ich mache eben immer weiter und versuche immer, mit 100 Prozent in die nächste Aktion zu gehen“, beschrieb Ahounansou seinen Ansatz, der gegen Erlangen genau der richtige war. „Da hat in der ersten Halbzeit wirklich viel funktioniert. Ich bin in einen guten Rhythmus gekommen und hatte ein gutes Gefühl. Es hat einfach mega Bock gemacht, hier in der Arena das erste Heimspiel zu absolvieren“, freute sich der zuletzt nach Minden verliehene 2,03-Meter-Hüne über den ersten Liga-Sieg der Mannheimer, der sie von der ungewohnten Position am Tabellenende auf den elften Platz spülte.

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„Das war extrem wichtig für uns und damit können wir sicher mit viel Selbstbewusstsein in die nächsten Partien gehen“, ordnete der Hanauer den ersten Liga-Sieg im dritten Spiel ein und blickte bereits auf die nächste Aufgabe am Samstag beim Bergischen HC.

Am Samstag geht es gegen den Bergischen HC

Auch dort wird es wieder darauf ankommen, dass Alternativen wie Ahouansou stechen, die Fehlerquote wie nun gegen Erlangen nicht mehr ständig im roten Bereich pendelt und eine solide Abwehrleistung das Tempospiel der Löwen ermöglicht. Nach je zwölf Gegenstößen in Göppingen und Hannover, konterten die Löwen gegen Erlangen über die 60 Minuten verteilt nun schon 16 Mal und setzten dabei immer wieder ihre schnellen Außen David Móré (7 Tore) und Patrick Groetzki (8/1) in Szene.

Eine klare Steigerung über Göppingen und Hannover Richtung Erlangen erkannte auch Kapitän Groetzki. „Mit unserer starken Torhüterleistung müssen wir eigentlich schon in Hannover gewinnen, haben dort aber einfach noch zu viele Fehler gemacht. Gegen Erlangen war das weitaus stabiler und diesen Weg müssen wir weitergehen. Dann werden wir noch viele Spiele gewinnen “, betonte der Linkshänder, der sich trotz des Stolperstarts in der Bundesliga keine größeren Sorgen gemacht hatte.

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„Man muss eben auch sehen, dass uns mit Olle Forsell Schefvert und Halil Jaganjac weiter zwei ganz wichtige Teamkollegen für unser Abwehr- und Angriffsspiel fehlen“, sagte der Rechtsaußen, der mit nur einem Fehlwurf bei neun Versuchen in Sachen Treffsicherheit mal wieder voranging und sich nicht nur über das ersehnte erste Erfolgserlebnis in der Liga, sondern auch über die Personalie David Späth freute.

Freude über Späths Zusage

„Das ist ein Zeichen für den ganzen Verein“, kommentierte der Kapitän die vorzeitige Vertragsverlängerung des Torwart-Juwels bis 2027, die der Pokalsieger am Montagabend vor dem Abpfiff der Heimpremiere publik gemacht hatte. „David zählt auf der Torhüter-Position sicher zu den vielversprechendsten Talenten in ganz Europa“, legte sich Groetzki fest und Geschäftsführerin Jennifer Kettemann freute sich ebenfalls über den Coup.

„Wie sich David bei uns entwickelt hat - als Sportler wie als Persönlichkeit - macht uns glücklich und stolz. Er hat alle Anlagen, diesen Weg weiterzugehen, und wir sind froh, dass er diesen Weg mit uns gehen möchte“, sagte Kettemann zum „Ja“ des U-21-Weltmeisters, den sicher auch schon einige andere Top-Clubs auf dem Zettel hatten. Doch an manchen Tagen gelingt eben alles und der vergangene Montagabend wird den Löwen deshalb sicher in guter Erinnerung bleiben.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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