Handball (mit Fotostrecke)

Rhein-Neckar Löwe David Späth überragt beim Sieg gegen den Bergischen HC

Der 21-jährige Torwart David Späth führt die Rhein-Neckar Löwen in der Handball-Bundesliga zu einem 39:29-Erfolg über den Bergischen HC. In 60 Minuten zeigt er 20 Paraden

Von 
Marc Stevermüer
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Löwen-Torwart David Späth war kaum zu bezwingen. © Max Krause

Nach seiner nächsten Gala suchte David Späth zunächst den Weg zu seinem Positionskollegen. Der 21-jährige Schlussmann der Rhein-Neckar Löwen ging zu Mikael Appelgren, auch Torwarttrainer Dragan Jerkovic kam dazu und gratulierte. Sie alle lachten. Und das aus gutem Grund. Denn Späth hatte zuvor beim 39:29 (19:15)-Sieg des Handball-Bundesligisten über den Bergischen HC mal wieder mit 20 Paraden geglänzt, was zu einer Fangquote von 42 Prozent führte. Ein Weltklasse-Wert. Ganz zufrieden war der Senkrechtstarter trotzdem nicht. „Ich habe noch drei, vier Bälle im Kopf, die ich halten muss. Deswegen ärgere ich mich gerade auch ein bisschen“, sagte der vom Ehrgeiz getriebene Späth, der von Beginn an eine große Hilfe für seine Mannschaft war.

Karrierebestleistung des Keepers

Denn in den ersten Minuten ließen die Löwen gleich eine Vielzahl an Möglichkeiten aus. Albin Lagergren, Juri Knorr, Jannik Kohlbacher und Benjamin Helander scheiterten allesamt an BHC-Keeper Peter Johannesson. Und trotzdem legten die Mannheimer ein 4:2 (7.) vor, weil Späth seinen Gegenüber noch übertraf. Der Schlussmann zeigte einmal mehr, dass er selbst in jungen Jahren dem Talentstatus schon längst entwachsen ist. Er gehört in der Bundesliga schlichtweg zu den Besten seiner Zunft.

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In den ersten sieben Minuten wehrte der Pfälzer fünf Würfe ab. Ob aus dem Rückraum, von den Außenpositionen oder vom Kreis - von wo auch immer der BHC abschloss, meistens hieß der Sieger Späth, der nicht umsonst schon regelmäßig zur deutschen A-Nationalmannschaft eingeladen wird.

Die Glanztaten des Keepers ermöglichten es den Löwen, immer wieder ins Tempospiel zu kommen. Flott und präzise lief der Ball, Tore in der zweiten Welle und im Gegenstoß waren die logische Folge. Keine Frage: So sieht Hinze-Handball aus. Schnell, schnörkellos und erfolgreich. „Wir haben zu viele Tempotore kassiert. Die Löwen haben uns kaputtgelaufen“, gab BHC-Rückraummann Alexander Weck zu, während Späth lapidar anfügte: „Wir trainieren das oft genug, ziehen das weiterhin konsequent durch, auch wenn die Saison bald vorbei ist. Denn das ist unsere Stärke.“

Dass es der Pokalsieger aber auch aus dem Positionsangriff kann, zeigte Patrick Groetzki. Nachdem der Rechtsaußen an den Kreis eingelaufen war, verwandelte der Kapitän spektakulär mit der Rückhand zum 9:6 (8.). Nach der nächsten Späth-Parade lief Helander allein aufs Tor des Bergischen HC zu und erhöhte auf 10:6 (14.).

Groetzki greift in die Trickkiste

BHC-Trainer Jamal Naji nahm eine Auszeit, mahnte einen besseren Rückzug an - und seine Mannschaft hörte ganz genau zu. Mit drei Rechtshändern im Rückraum agierte der Ex-Club von Löwen-Coach Sebastian Hinze außerdem deutlich gefährlicher, während bei den Mannheimern Niclas Kirkeløkke und Lukas Nilsson zwei Möglichkeiten ausließen. Plötzlich stand es nur noch 12:11 (21.) - und wieder griff Groetzki in die Trickkiste. Diesmal setzte er einen ganz feinen Heber zum 13:11 (22.) an.

Es folgten zwei weitere Löwen-Treffer nach bekanntem Muster, Knorr traf in der zweiten Welle und Helander im Gegenstoß. Der Vorsprung pendelte sich wieder bei vier Treffern ein, eine Sekunde vor dem Halbzeitpfiff besorgte Kirkeløkke mit einem punktgenau herausgespielten Treffer das 19:15. Noch dazu holte der Däne eine Zeitstrafe gegen Tomas Babak heraus.

Die Löwen starteten also in Überzahl in den zweiten Durchgang - und Knorr legte sofort das 20:15 (31.) nach. Späth packte anschließend seine Paraden 12, 13 und 14 aus, wieder kamen die Badener ins Tempospiel und zogen auf 24:17 (37.) davon. Naji nahm erneut eine Auszeit, die diesmal ihre Wirkung verfehlte. Wieder hielt Späth, Groetzki lief den Gegenstoß und zauberte diesmal nicht. Er kann es auch kompromisslos - 25:17 (38.).

Mit seiner 19. Glanztat hatte Späth bereits seine persönliche Bundesliga-Bestmarke eingestellt - und es blieb noch eine Viertelstunde Zeit, um den Saisonrekord zu erreichen. Aufgestellt vom dänischen Ausnahmeschlussmann Niklas Landin vom THW Kiel, der in dieser Spielzeit in einer Begegnung auf 23 Paraden kam. Diese Bestmarke verpasste der Löwe zwar. 20 abgewehrte Bälle sind dennoch überragend - und ihm bleiben ja voraussichtlich noch ein paar Jahre Zeit, um seine eigene Geschichte zu schreiben.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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