Wenn der Star der Mannschaft wechseln will, ist das natürlich ein Thema. Auch innerhalb des Teams. Und zwar völlig unabhängig von der Sportart. So war es in der vergangenen Woche auch bei den Rhein-Neckar Löwen. Denn Juri Knorr plant seinen Abschied vom Handball-Bundesligisten und sieht seine Zukunft beim dänischen Erstligisten Aalborg. Er ist spätestens mit seinem Vertragsende 2026 aus Mannheim weg. Ziemlich sicher aber schon früher.
„Natürlich war das ein Thema unter der Woche innerhalb der Mannschaft. Juri hat auch seinen Teil dazu gesagt vor uns“, gewährt Kapitän Patrick Groetzki einen Einblick ins Innenleben des zweifachen Pokalsiegers. Wie viele andere auch könnte er einen Abschied des 23-Jährigen verstehen: „Falls es so kommen sollte, dass er uns verlässt, muss ich ehrlich sagen, da habe ich Verständnis. Weil es schon viel ist, was jeden Tag auf ihn einprasselt.“
„Sollte er gehen, halte ich das für eine sehr gute Entscheidung“
Der Hype um Knorr ist riesig. Entsprechend groß aber auch die Kritik an ihm bei schwächeren Leistungen. Weshalb Groetzki nicht der Einzige ist, der Knorrs Abschied nachvollziehen könnte. „Sollte Juri nach Aalborg gehen, halte ich das für eine sehr gute Entscheidung. Ich glaube, es war für ihn ein bisschen zu viel in den letzten ein, zwei Jahren - den deutschen Handball allein retten zu müssen. So hat es sich manchmal angefühlt“, sagte Ex-Bundesliga-Trainer Martin Schwalb im Podcast „Erste 7“.
Schwalb war in der Saison 2020/21 Coach der Löwen und fädelte den Knorr-Transfer nach Mannheim im Sommer 2021 ein. Seiner Meinung nach wäre der Spielmacher in „Dänemark ein bisschen raus aus dem Fokus und würde vielleicht ein bisschen zu sich zu kommen“.
Abschied in diesem Sommer die wahrscheinlichste Variante
Nach Informationen dieser Redaktion kann Knorr die Löwen für eine sechsstellige Ablöse schon im Sommer 2025 dank einer Ausstiegsklausel verlassen. Die Mannheimer befassen sich auch bereits intensiv mit einem Nachfolger und haben sich nach Manuel Zehnder erkundigt. Der Schweizer ist in dieser Saison für den ThSV Eisenach aktiv und vertraglich bis 2026 an den HC Erlangen gebunden. Auch für ihn wäre eine Ablösesumme fällig.
Sollten die Löwen Ersatz finden, ist ein Knorr-Abschied schon in diesem Sommer die wahrscheinlichste Variante. Zweifel an dem Transfer gibt es ohnehin keine mehr, zumal Bundestrainer Alfred Gislason den Wechsel am Wochenende beim Final Four um den DHB-Pokal im ARD-Interview praktisch bestätigte: „Er (Juri Knorr: Anmerkung der Redaktion) hat mich informiert einige Tage vorher. Natürlich ist das sehr schade für die Rhein-Neckar Löwen, aber er ist gerade am Anfang seiner Karriere“, sagte der Isländer, der den bevorstehenden Abschied des Spielmachers ins Ausland zwar bedauert, den Schritt aber ebenfalls recht gut nachvollziehen kann. „Er geht zu einem Verein, der Champions League spielt. Er hat sicherlich weniger Druck auf seinen Schultern. Er wird da sehr wertvolle Erfahrungen sammeln und hoffentlich sehr viel in unsere Mannschaft reinbringen“, sagte Gislason.
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