Mannheim. Es ist keine Übertreibung. Der SV Waldhof steht am Samstag vor dem wichtigsten Heimspiel seit Jahren. Gegen Nachbar SV Sandhausen können die Mannheimer entweder den Klassenerhalt perfekt machen - oder bei einer Niederlage ihre Existenz im Profifußball riskieren. Sportdirektor Anthony Loviso bittet um maximale Unterstützung der Fans. Es geht wirklich um alles.
Loviso, erst seit drei Wochen im Amt, und Trainer Marco Antwerpen haben es nicht zu verantworten, dass sich der Waldhof zwei Spieltage vor Saisonende in einer unverändert dramatischen Situation befindet. Die Fehler wurden davor gemacht: Als es unter Trainer Rüdiger Rehm und Sportchef Tim Schork in der Katastrophenhinrunde für alle sichtbar darnieder ging, aber niemand an der Vereinsspitze rechtzeitig die Konsequenzen zog.
Jetzt gibt es das Drama bis zum Schluss als Quittung für die monatelange Ignoranz des sportlichen Niedergangs. Ohne Antwerpens Hauruck-Verpflichtung im Januar, davon darf man sicher ausgehen, wäre der SV Waldhof schon abgestiegen.
Dank des Aufschwungs unter dem neuen Trainer im März und April sind die Chancen auf den Klassenerhalt zumindest anständig. Vier Punkte aus den beiden verbleibenden Spielen würden auf jeden Fall reichen - wenn der direkte Konkurrent Hallescher FC nicht noch das um neun Treffer schlechtere Torverhältnis begradigt - was nüchtern betrachtet sehr unwahrscheinlich ist.
Mit einem (machbaren) Sieg gegen Sandhausen könnte der SVW einen Nervenkrimi im Fernduell mit Halle am letzten Spieltag in Aue noch abwenden. Allerdings haben die vergangenen Wochen eines gelehrt: In der 3. Liga sollte man sich vor forschen Prognosen besser hüten.
Die entscheidende Frage bleibt generell: Ziehen Präsident Bernd Beetz und sein Sohn, der Aufsichtsratchef Christian Beetz, endlich auch die richtigen Schlüsse aus dem Absturz? Selbst wenn die Rettung auf den letzten Drücker gelingen sollte?
Ein „Weiter so“ darf es auf keinen Fall geben. Auch wenn in Antwerpen und Loviso jetzt fähige Fachleute an den Schaltstellen sitzen, muss nach dieser Saison - nachdem hoffentlich der Klassenerhalt geschafft ist - eine Generalinventur alles auf den Prüfstand stellen. Das Gleiche gilt für den Kader, der einer Runderneuerung ohne Rücksichtnahme auf Einzelschicksale und bestehende Verträge bedarf.
Dann kann der SV Waldhof die Herausforderungen der Zukunft angehen - und muss nicht noch einmal ein Drama bis zum Schluss erleben.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Warum der SV Waldhof Mannheim ein Drama bis zum Schluss erlebt
Gegen den SV Sandhausen steht am Samstag eines der wichtigsten Heimspiele des SV Waldhof seit Jahren an. Doch selbst wenn die Rettung auf den letzten Drücker gelingen sollte: Ein "Weiter so" darf es beim SVW nicht geben