Ingolstadt. Der mögliche große Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelang nicht, aber der SV Waldhof vergrößerte mit dem 1:1 (0:0) beim FC Ingolstadt am Sonntagabend zumindest den Abstand auf die Abstiegszone zwei Spieltage vor dem Saisonende wieder auf zwei Punkte. Der Ingolstädter Sebastian Grönning schockte die Mannheimer in der fünften Minute der Nachspielzeit mit seinem Ausgleichstreffer.
Waldhof-Verteidiger Malte Karbstein hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Rot wegen einer Notbremse gesehen (77.). „Wir bekommen wie schon in Verl in der letzten Aktion ein Gegentor. Da müssen wir es einfach hinkriegen, die Flanken zu verteidigen“, ärgerte sich Waldhofs Torschütze Kennedy Okpala, ergänzte aber: „Dann machen wir den Sack eben gegen Sandhausen zu.“
Knapp eine Stunde vor dem Anpfiff hellten sich die Mienen im Mannheimer Lager merklich auf. Trotz der Gerüchte um einen vermeintlichen Ibiza-Trip einiger Profis in dieser Woche hatte die SpVgg Unterhaching dem SVW mit einem 1:0-Sieg beim direkten Konkurrenten Halleschen FC am Sonntagnachmittag Schützenhilfe geleistet.
SVW-Coach Antwerpen nimmt zwei Änderungen in der Startelf vor
Damit war klar: Auf einen Abstiegsplatz konnte der SVW an diesem Spieltag nicht abrutschen - egal wie die Partie am Abend in Ingolstadt ausgehen würde. Im Gegenteil: Plötzlich bot sich die Möglichkeit auf echte „Big Points“ im Abstiegskampf. „Das Ergebnis ist uns natürlich bekannt, aber wir müssen hier dennoch unsere eigenen Dinge erledigen. Die Motivation muss sehr groß sein bei uns“, sagte Waldhof-Trainer Marco Antwerpen vor dem Anpfiff bei „MagentaSport“.
Der SVW-Coach musste neben Samuel Abifade (Gelb-Rot-Sperre) kurzfristig auch auf die angeschlagenen Kevin Goden und Jonas Carls verzichten. Da auch Martin Kobylanski zunächst nur auf der Bank saß, gab es im Vergleich zum 1:1 in Verl zwei Änderungen in der Startelf. Der in Verl gesperrte Lukas Klünter begann auf der rechten offensiven Außenbahn, seinen Counterpart auf der linken Seite gab überraschend SVW-Talent Okpala - der 19-Jährige spielte zum ersten Mal unter Antwerpen von Beginn an. „Wir brauchen auswärts ein bisschen mehr Laufstärke“, begründete Antwerpen die Entscheidung.
Hörbare Rüffel für Seegert, Okpala und Torhüter Omer Hanin
Doch während seine Ingolstädter Kollegin Sabrina Wittmann, die als Nachfolgerin des beurlaubten Michael Köllner als erste Frau überhaupt hierzulande eine Profi-Herrenmannschaft trainiert, nach einer knappen halben Stunde zufrieden wirkte, schimpfte Antwerpen an der Seitenlinie permanent über einen bis dahin schwachen Auftritt seines Teams. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits Seegert, Okpala und Torhüter Omer Hanin hörbare Rüffel ihres Trainers abgeholt.
Antwerpen missfiel vor allem der Spielaufbau, in dem der SVW in der Anfangsphase fast ausschließlich mit hohen und langen Bällen operierte. Die Ingolstädter kamen zu einigen Halbchancen. Doch als es der SVW auch einmal mit spielerischen Mitteln probierte, tauchte Kelvin Arase auf Zuspiel von Boyd gleich frei vor FCI-Keeper Marius Funk auf, der gut parierte (26.).
Die Mannheimer hatten sich gegen Ende des ersten Abschnitts in diese Partie hineingearbeitet - und verlagerten das Spiel in die gegnerische Hälfte. Nach einem blitzsauberen Konter über Boyd hätte Arase völlig frei das 1:0 für Mannheim machen müssen, scheiterte aber wieder an Funk (41.). Auch Boyds Versuch aus der Drehung knapp neben das Tor war brandgefährlich (42.).
In Ingolstadt sangen nur noch Waldhof-Fans
Zwei Minuten nach Wiederanpfiff schlug es allerdings im Netz der Schanzer ein: Ingolstadts Verteidiger Lukas Fröde verschätzte sich bei einem verlängerten langen Ball von Laurent Jans, Okpala lief auf einmal allein auf das Tor des FCI zu - und tunnelte Torwart Funk zur Mannheimer Führung (47.).
Nach einer weiteren schnellen Umschaltsituation hätte Okpala sogar gleich sein zweites Tor nachlegen können, schoss aber drüber (55.). In Ingolstadt sangen längst nur noch die Waldhof-Fans.
Die Bayern meldeten sich erst in der 72. Minute wieder in diesem Spiel an: Der eingewechselte Sebastian Grönning köpfte an die Latte. Und ganz ohne Drama geht es beim SV Waldhof in dieser Saison offenbar nicht: Der bis dahin starke Karbstein konnte Grönning nach einem kleinen Fehler nur mit einem Trikotzupfer stoppen - als letzter Mann gab es dafür die Rote Karte (77.). Schon wieder Unterzahl, wie in der Vorwoche in Verl.
SVW-Keeper Hanin musste gleich gegen Grönning retten (82.). Es gab eine heiße Schlussphase mit viel Ingolstädter Druck - und die ganz kalte Dusche durch Grönnings 1:1 in der Nachspielzeit (90.+5).
Das nächste Spiel: SV Waldhof gegen SV Sandhausen (Samstag, 11. Mai, 16:30 Uhr). Alle Spiele der 3. Liga live bei MagentaSport.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-schock-fuer-den-sv-waldhof-in-der-nachspielzeit-_arid,2203362.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/waldhof-gartenstadt-luzenberg.html
[3] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/vereine_verein,_vereinid,12.html
[4] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html