Mannheim. Hier noch ein Selfie, da ein Autogramm und auch für einen kleinen Plausch stets zu haben - trotz zweier Testspiele in zwei Tagen bei jeweils um die 35 Grad hatte Pascal Sohm am Samstagabend auf der Anlage des VfB Gartenstadt noch ausreichend Energie für die Nachspielzeit mit den Fans des SV Waldhof.
Den Stürmer dürfte dabei auch die Ausbeute aus den beiden Tests zum Ende der Trainingswoche getragen haben. Bei je 45 Minuten Einsatzzeit steuerte der 31-Jährige beim 4:0 gegen den Verbandsligisten Fortuna Heddesheim am Freitagabend ebenso zwei Treffer bei wie zum 2:2 (0:1) einen Tag später gegen den FSV Frankfurt. Wenn einer der Waldhof-Profis jetzt schon eine gewisse Frühform erkennen lässt, dann sicher der Routinier in der Sturmspitze.
Als Stürmer will man natürlich immer treffen. Wenn es dann klappt, ist es umso schöner. Ich versuche, das mal auf jeden Fall so beizubehalten.
„Als Stürmer will man natürlich immer treffen. Wenn es dann klappt, ist es umso schöner. Ich versuche, das mal auf jeden Fall so beizubehalten“, hatte Sohm trotz der Hitze sichtlichen Spaß, auch wenn gegen den spielstarken Regionalligisten schon nicht mehr alles so reibungslos klappte wie noch beim Aufgalopp in Heddesheim.
„Der FSV hat es uns echt schwergemacht - mit und gegen den Ball. Da sieht man das Training und Spiel dann nochmal etwas anderes ist“, verwies der Routinier auf die zwei bunt gemischten Formationen aus etablierten Waldhöfern, Neuzugängen, Gastspielern und Nachwuchsleuten, die jeweils durchgehend 45 Minuten zum Einsatz kamen. „Aber es macht trotzdem Laune, mal wieder auf dem Platz zu stehen - auch wenn es um noch nichts Zählbares geht.“
Sohm war die Torlaune anzumerken
Sohm war die gute (Tor-)Laune anzumerken, nach dem frühen Rückstand (3.) glich der Angreifer aus (53.) und egalisierte später auch zum Endstand (82.), nachdem die spielstarken Hessen nach dem 1:2 (67.) dem dritten Tor fast näher waren, als die Mannheimer dem Ausgleich. Doch die konnten sich auf die Effizienz des gebürtigen Künzelauers verlassen. Der war in der vergangenen Saison als Stammkraft eher der etwas zurückgezogene Zuarbeiter und Wandspieler für die schnelleren Nebenleute, was sich auch in der überschaubaren Ausbeute von fünf Toren und drei Vorlagen ausdrückte.
Angesichts der Eindrücke aus den ersten beiden Testspielen könnte sich die Rolle des 1,87 Meter großen Angreifers nun aber wieder etwas in Richtung klassischer Stoßstürmer wandeln, dessen Abschlussstärken auch nach Flanken aus dem Halbfeld oder von den Außenverteidigern gefragt sind.
Ich habe jetzt kürzere Wege zum Tor.
„Ich habe jetzt kürzere Wege zum Tor“, bestätigte Sohm die Beobachtungen von außen. „Ganz so viel Tempo wie im vergangenen Jahr haben wir momentan noch nicht im Kader und deshalb spielen wir vielleicht auch etwas anders, was mir vielleicht mehr liegt“, meint der erfahrene Stürmer, der bereits auf 245 Drittliga-Partien zurückblicken kann und im Waldhof-Kader momentan die letzte verbliebene echte Sturmspitze ist.
Dass Sohm deshalb dringend noch einen Spielkameraden im gegnerischen Strafraum benötigt, steht entsprechend außer Frage, doch mit der Erfahrung von neun Jahren Dritte und Zweite Liga (Dynamo Dresden) bleibt der 31-Jährige gelassen. „Da braucht man sicher auch etwas Geduld auf dem Markt, bis der sich nochmal sortiert. Mal sehen, was noch kommt. Es sind ja erst zwei Wochen vorbei“, sagt Sohm.
Pascal hat das in den beiden Spielen perfekt gemacht.
Dass er zu einem der Ankerspieler in der gegnerischen Hälfte werden kann, ist auch für Neu-Trainer Rüdiger Rehm sicher Teil des Plans. „Pascal hat das in den beiden Spielen perfekt gemacht. Es ist gut, dass er trifft - und wir brauchen ihn auch“, freute sich Rehm über den Auftritt seines schwäbischen Landsmanns, weiß aber natürlich auch um die Notwendigkeit, in der Offensive nochmal nachzulegen.
Esswein und Mabella hinterließen passable Eindrücke
Dabei dürfte der in Sandhausen aussortierte Alexander Esswein (33) weiter mit in der Verlosung sein, einen passablen Eindruck hinterließ in den beiden Tests auch Yann Mabella, der zuletzt mit dem belgischen Zweitligisten RE Virton aus der 2. belgischen Liga abgestiegen war. Ginge es nach der Stimmung unter den Waldhof-Fans auf den Tribünen hätte der Franzose mit den kongolesischen Wurzeln schon seit Freitagabend einen Vertrag, als der in Heddesheim traf.
Mabellas Berater-Team war dann auch beim Test gegen Frankfurt anwesend, überstürzt wird beim Waldhof allerdings nichts. Am Sonntag wollten sich die Verantwortlichen zusammensetzen und ihre Eindrücke von den vier Gastspielern auswerten. „Wir haben sie jetzt eine Woche gesehen, vielleicht nehmen wir noch einen eine Woche mit, wenn es möglich ist. Letztlich geht es darum: Wer passt zu uns? Wer will zu uns? und nicht: Wer muss zu uns?“, steckte Rehm den Rahmen ab.
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