Mannheim. Was sich der SV Waldhof so sehnlich wünscht, hat Pascal Sohm den Mannheimern bereits voraus: den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Im vergangenen Sommer jubelte der Stürmer mit Dynamo Dresden und schoss die Sachsen am letzten Spieltag mit dem 1:0-Siegtreffer beim SV Wehen Wiesbaden sogar persönlich zur Meisterschaft, nachdem die Woche zuvor bereits der Sprung in die zweithöchste Klasse unter Dach und Fach gebracht wurde. Ein Erlebnis der besonderen Art, das der Waldhof-Neuzugang in seiner bisherigen Vita ganz oben ansiedelt - und gerne wiederholen würde.
„Ich weiß, wie geil das sein kann und wie die Stadt dann brennt. Für solche Momente lebt man als Fußballer und das würde ich natürlich gerne noch einmal erleben“, beschreibt Sohm im Gespräch mit dieser Redaktion diese Momente als „einzigartig“. Dass sein Vertrag bei den Waldhöfern zunächst bis 2023 gilt und auch die Mannheimer bis zu diesem Zeitpunkt den Schritt nach oben schaffen wollen, fasst die gemeinsamen Ziele von Club und Hoffnungsträger ganz gut zusammen. Vielleicht kommt der gebürtige Künzelsauer am Montagabend gegen Borussia Dortmund II (19 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gleich zu seinen ersten Minuten im neuen Trikot. Da die Sturm-Alternativen Gillian Jurcher und Justin Butler ausfallen, stehen die Chancen dafür gar nicht so schlecht.
Gegen Dortmund schon dabei
„Mal abwarten, wie es sich entwickelt, aber ich würde mich freuen, wenn ich gleich meine Einsatzzeit bekommen könnte“, will sich der 1,87 Meter große Stürmer so schnell wie möglich zeigen, geht das Unterfangen in Mannheim aber ansonsten Schritt für Schritt an - so wie in seiner bisherigen Karriere. Von der Verbandsliga bis zur 2. Liga sammelte Sohm in allen dazwischen positionierten Spielklassen kontinuierlich seine Erfahrungen, lediglich in Dresden ging es zuletzt nicht mehr aufwärts. Dynamo-Trainer Alexander Schmidt hatte eher einen Plan ohne Sohm, von 18 bisher möglichen Partien absolvierte der 30-Jährige nur acht und davon nur drei über 45 Minuten. In die Torschützenliste der 2. Liga konnte sich der Angreifer nicht einschreiben.
„Am Ende haben immer die Gleichen gespielt und ich habe keine reelle Chance gesehen, mich über Leistung anzubieten“, blickt Sohm zurück, war dann aber froh über das Mannheimer Angebot, da für ihn klar war, dass er seinen Vertrag nicht auf der Bank absitzen will. „Ich will spielen und Freude am Fußball haben. Ich denke, das sieht man mir auch immer an“, sagt Sohm, dem das Gesamtpaket des SVW zusagte.
„Es waren ein paar Punkte, die zusammengekommen sind. Einerseits ist der Standort gut, weil ich ja aus der erweiterten Gegend komme. Die Nähe zur Familie und den Freunden ist doch einiges wert“, hofft Sohm, die alten Kontakte in die Heimat wieder intensivieren zu können oder einfach mal zur „Oma auf den Geburtstag gehen zu können“. Aufgrund dieser Umstände kann sich der Neue beim SVW sogar eine längere Zeit in Mannheim vorstellen.
Zudem war es Sohm wichtig, neben den sportlichen Perspektiven endlich wieder Vertrauen von Trainer und Vereinsseite zu spüren, das er nun gerne zurückzahlen möchte. Und die Tatsache, dass er nach Informationen dieser Redaktion beim SVW zu den Top-Verdienern gehört, dürfte ihm die Entscheidung ebenfalls erleichtert haben.
Hobby-Kellner aus Liebe
Der Wohlfühlfaktor stand aber wohl an erster Stelle, entsprechend hatte sich Sohm beim ehemaligen Waldhof-Kapitän Kevin Conrad über Club und Umfeld informiert. Wie Sohm kommt Abwehrspezialist Conrad - aktuell beim SV Elversberg - aus Künzelsau, beide kennen sich seit langer Zeit.
„Da kam wirklich nur Positives und seinen Rat habe ich gerne befolgt“, sagt Sohm, der sich auch auf die Stadionatmosphäre freut, wenn wieder die übliche Kulisse zugelassen ist. „Egal ob in der Oberliga, ob mit Ulm, Dresden oder Halle - ich habe immer gerne hier gespielt“, hat der Stürmer im gegnerischen Trikot bereits ausgiebige Erfahrungen in Mannheim gesammelt.
Auch seine Fähigkeiten als Servicekraft im Café seiner Freundin in Bretzfeld wird der 30-Jährige weiter vervollständigen können, wenn es die Zeit erlaubt. Von der zentralen Position des Baristas hinter dem Tresen ist Sohm zwar noch ein bisschen entfernt, „aber ich bringe das Essen unfallfrei von A nach B“, lacht der Schwabe mit Blick auf seine übrigen Talente, die doch wohl eher auf dem Fußballplatz liegen. Ob als Zulieferer wie im Café oder Vollstrecker wird die Zeit dann zeigen - Hauptsache der Laden brummt.
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