Mannheim. Ganze neun Wochen ruhte der Spielbetrieb in der 3. Liga. Am Samstag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) geht es für den SV Waldhof nun aber gleich von null auf hundert. Zum Saison-Neustart, der noch zwei Spiele der Hinrunde beinhaltet, ist der direkte Konkurrent 1860 München zu Gast.
Dass die Waldhof-Fans nach der Durststrecke wieder Lust auf Live-Fußball im Allgemeinen und diesen Auftaktkracher im Speziellen haben, lässt sich an den Vorverkaufszahlen ablesen: Stand Donnerstagmorgen waren 14 700 Tickets verkauft und die inzwischen nach Günter Sebert benannte Gästetribüne wird mit 3000 Löwen-Anhängern ebenfalls gut besucht sein.
SVW-Coach Neidhart: „Wollen 1860 auf die Pelle rücken“
Entsprechend groß ist die Vorfreude im Waldhof-Lager. Auch Trainer Christian Neidhart verspürt das entsprechende Kribbeln. „Wenn man weiß, dass das Stadion voll wird und ein traditionsreicher Gegner wie 1860 München kommt - da freut sich jeder drauf. Jeder Fußballfan, die Mannschaft und wir als Trainer“, so der Coach der Mannheimer.
Dazu kommt natürlich noch die sportliche Konstellation: Beide Clubs wollten vor der Saison auf die Spitzenplätze. Die Münchner stehen bei diesem Vorhaben als Sechster (30 Punkte) mit drei Zählern Rückstand auf den ersten Aufstiegsplatz besser da als der Waldhof auf Platz acht (26 Punkte), der seinen Ambitionen schon deutlich hinterherhinkt. Verlieren ist da fast schon verboten.
Die Partie als nur eine von 38 anderen abzutun, kommt SVW-Coach Neidhart deshalb auch gar nicht erst in den Sinn. „Wir wollen 1860 mit einem Sieg auf die Pelle rücken und den Druck weiter aufbauen. Das wird eine interessante Partie auf Augenhöhe. Ein 2:1 würde schmecken“, blickte Neidhart zuletzt im „Buwe Gebabbel“, dem Waldhof-Podcast dieser Redaktion, angriffslustig auf die erste Aufgabe im neuen Fußballjahr.
Aber auch Neidhart weiß natürlich um die Qualität der Münchner, die sich zuletzt noch einmal mit dem Ex-Bundesligaprofi Raphael Holzhauser verstärkt haben.
„Mit dieser Verpflichtung hat 1860 noch einmal ausdrücklich gezeigt, wo der Weg hingehen soll“, sagt der SVW-Coach zu der Leihe des 28-Jährigen vom belgischen Erstligisten Oud-Heverlee Leuven. „Damit haben sie noch einmal die Qualität im Kader erhöht. München ist sicher eine Mannschaft, die es unter die ersten Drei schaffen kann. Da erwartet uns ein Topgegner, der vieles lösen kann, den wir aber auch entsprechend bespielen wollen“, sagt Neidhart, der nicht zuletzt auf die starke Heimbilanz seines Teams setzt: Immerhin führt der SV Waldhof die Drittligarangliste vor eigenem Publikum sogar noch vor Primus SV Elversberg an.
Suche nach Innenverteidiger geht weiter
Was die eigenen Transferaktivitäten betrifft, ist es beim Waldhof bis auf die perspektivische Verpflichtung des 20-jährigen Luca Bolay bislang eher ruhig geblieben. Viel spricht aber dafür, das Thomas Pledl der nächste Zugang sein könnte. „Das sieht eigentlich sehr gut aus. Da sind wir in den letzten Zügen, vermeldet werden kann aber noch nichts“, verweist Neidhart auf die abschließenden Gespräche, die Sportgeschäftsführer Tim Schork mit dem 170-fachen Zweitliga-Spieler (zuletzt Fortuna Düsseldorf) führt.
Weiter auf der Suche ist der Waldhof dagegen auf der Position des Innenverteidigers, wo Gerrit Gohlke (Schulteroperation) noch länger fehlen wird. Die Rückholaktion von Michael Schultz hat sich inzwischen definitiv zerschlagen. Den Südpfälzer zieht es von Eintracht Braunschweig zu Viktoria Köln, wo er im ersten Halbjahr 2021 schon einmal als Leihspieler am Ball war. Nun erhält er dort einen längerfristigen Vertrag, nachdem der Wechsel Anfang der Woche bereits als geplatzt galt. „Wir hätten Michael gerne verpflichtet. Am Ende hat er sich anders entschieden. Das muss man dann auch akzeptieren“, kommentierte Neidhart die Personalie.
Mit Blick auf den eigenen Kader hatte der SVW-Coach aber gute Nachrichten zu vermelden: Bis auf die langzeitverletzten Gohlke und Marco Höger sowie Johannes Dörfler (Muskelfaserriss) stehen gegen den 1860 alle Spieler zur Verfügung. Auch Bentley Baxter Bahn schaffte es nach seinem Bänderriss diese Woche ins Mannschaftstraining.
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