Fußball

Waldhof antwortet mit Derby-Sieg

Nach Kritik erkämpfte sich der Fußball-Drittligist mit viel Engagement einen verdienten 1:0-Derby-Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken und wahrte zugleich seine weiße Weste im eigenen Stadion

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Thorsten Hof
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Goldenes Tor im Derby: Waldhofs Dominik Martinovic (rechts) erzielt in der 33. Minute den 1:0-Siegtreffer gegen Saarbrücken. © Pix

Der SV Waldhof bleibt zu Hause eine Macht: Sechs Liga-Spiele, sechs Siege und dazu der Pokalerfolg gegen Holstein Kiel lautet mittlerweile die Bilanz, die der Mannheimer Fußball-Drittligist am Samstagnachmittag vor 12068 Zuschauern im Carl-Benz-Stadion im Derby gegen den 1.FC Saarbrücken ausbauen konnte. Der SVW gewann insgesamt verdient mit 1:0 und zeigte nach den jüngsten, herben Pflichtspiel-Niederlagen die erhoffte Reaktion.

„Bei uns ging es vor allem darum, Mentalität auf den Platz zu bringen und alles zu investieren. Das haben wir heute gemacht und nach einer unruhigen Woche mit einem Derby-Sieg für einen tollen Abschluss gesorgt“, freute sich Waldhof-Trainer Christian Neidhart über den erhofften Erfolg, den Dominik Martinovic bereits in der 33. Minute sicherstellte. Mit dem knappen Sieg hält der SVW weiter Kontakt zu den Spitzenplätzen, während FCS-Trainer Uwe Koschinat von einem „brutalen Rückschlag“ sprach.

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SVW-Coach Neidhart veränderte seine Formation im Vergleich zum 0:5-Debakel von Osnabrück auf drei Positionen. Für den gesperrten Julian Riedel rückte der stark aufspielende Gerrit Gohlke in die Innenverteidigung, im Angriff kam in der Spitze Daniel Keita-Ruel zu seinem Startelf-Debüt und Berkan Taz erhielt ebenfalls eine neue Chance. Taktisch gingen es die Mannheimer in einem 4-2-3-1-System an, wobei Martinovic auf der rechten Seite etwas versetzt weiter hinten als sonst startete. Der SVW entwickelte so bald eine Dominanz, konnte gegen die bislang beste Abwehr der Liga (mit Ingolstadt nur sieben Gegentreffer) aber zunächst keine großen Lücken reißen.



Zwar war beispielsweise der robuste Keita-Ruel immer anspielbar und erwies sich auch als Ballverteiler mit der nötigen Übersicht, so richtig ins letzte Drittel kamen die Mannheimer gegen die zunächst harmlosen Saarbrücker aber nicht. Eine Szene, die das vergebliche Mühen zusammenfasste, war ein Konter in der 31. Minute, der den Blau-Schwarzen alle Möglichkeiten bot. Bentley Baxter Bahn zog die Flanke jedoch ungenau einmal quer über den Platz (31.). Das Engagement der Mannheimer wurde aber nur zwei Minuten später belohnt, als der Ball von FCS-Außenverteidiger Tobias Schwede im SVW-Mittelfeld geklärt wurde, Bahn am schnellsten schaltete und Martinovic bediente. Und der ließ sich aus halbrechter Position im Strafraum nicht beirren und schloss zum verdienten 1:0 ab (33.). „Aufgrund des Muts und der Intensität des SVW eine verdiente Führung“, kommentierte FCS-Coach Koschinat den Rückstand seiner Mannschaft.

Saarbrücken blieb bis zu diesem Zeitpunkt spielerisch vieles schuldig und versuchte es stattdessen viel mit Flanken und hohen Bällen. Für den Waldhof galt es deshalb, konzentriert zu bleiben, was kurz vor der Pause fast danebenging. Doch nach einer Freistoßflanke und Marvin Cunis’ Kopfball-Aufsetzer stand der Pfosten im Weg (43.). Bis auf eine derby-gerechte Rudelbildung, die mit jeweils Gelb für Martinovic und Richard Neudecker endete, sollte das bis zum Pausenpfiff dann aber der einzige Aufreger bleiben.

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Nach der Pause bot sich das gleiche Bild. Der Waldhof rackerte einfach mehr, Saarbrücken versuchte es weiter mit Bällen aus dem Halbfeld. Das einzige, was dem SVW vielleicht fehlte, war die Cleverness, um die gewonnenen Bälle effektiv vor das Tor der Saarländer zu bringen.

Die größte Gelegenheit, den Deckel draufzumachen, hatte erneut Martinovic, der aussichtsreich den Ball links neben den Kasten setzte (69.). So blieb es bis in die Schlussphase spannend. Saarbrücken setzte alles auf eine Karte, der Waldhof verteidigte alles weg und hatte am Ende auch ein bisschen Glück. Sebastian Jacob verlängerte eine Flanke und der mitgelaufene Lukas Boeder hätte eigentlich den Ausgleich machen müssen - brachte den Ball aber nur noch mit halber Kraft auf SVW-Keeper Morten Behrens, der an der richtigen Stelle stand (87.). Die restlichen Minuten inklusive Nachspielzeit brachte der Waldhof dann über die Bühne und durfte das gewohnte Gefühl im eigenen Stadion genießen. „Der Schlüssel zum Erfolg war unsere Mentalität“, bilanzierte Mittelfeldspieler Stefano Russo, der an diesem Tag sinnbildlich für die zuletzt vermisste Einsatzfreude der Mannheimer stand.

SV Waldhof: Behrens - Jans (90.+2 Kother), Gohlke, Seegert, Rossipal - Russo, Wagner - Taz (76. Winkler), Bahn, Martinovic (76. Dörfler) - Keita-Ruel (82. Sohm).

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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