Fußball

Vor dem Derby gegen Saarbrücken: Waldhof hofft auf Rückenwind der Fans

Der Fußball-Drittligist SV Waldhof setzt vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken  auf Mutmacherparolen und will die Partie als Chance begreifen. Es sind bereits rund 10.000 Karten verkauft

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Thorsten Hof
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Baxter Bahn betrachtet das Derby gegen Saarbrücken als Gelegenheit, die vergangenen Auftritte vergessen zu machen: „Wir wollen alles reinknallen.“ © Bild Pix

Mannheim.. Die vergangene Woche mit dem Pokalaus in Walldorf und dem 0:5 beim VfL Osnabrück hatte Spuren hinterlassen, beim SV Waldhof standen zuletzt intensive Tage an. Nicht nur, dass beim Drittligisten konzentriert trainiert wurde, es war auch die Zeit für viele Gespräche. Intern mit der Mannschaft, innerhalb des Trainerteams, mit Entscheidungsträgern wie Aufsichtsratschef Christian Beetz, Sportchef Tim Schork und Geschäftsführer Markus Kompp oder mit den Fans - meistens direkt am Alsenweg.

Trainer Christian Neidhart berichtete am Donnerstag von einer Vielzahl von Runden, die er allerdings nicht als Krisengerede gedeutet haben wollte. „Das, was auf uns einprasselt, lässt uns natürlich nicht kalt“, räumte der Coach ein. „Aber das haben wir uns ja auch selbst eingebrockt und letztlich waren die Gespräche alle sehr positiv und haben uns aufgebaut. Ich glaube, das braucht man auch mal in solchen Phasen“, so der Coach, der den nötigen Zusammenhalt im blau-schwarzen Lager weiter gegeben sieht.

Ohne diesen wird es auch nicht gehen, da am Samstag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion) nicht nur ein Südwest-Derby ansteht, sondern eine Partie, in der es für beide Teams auch darum geht, weiter den Anschluss an die oberen Plätze zu halten - und vor allem den eigenen Ansprüchen zu genügen. Zudem hatte Präsident Bernd Beetz Anfang der Woche eine Trendwende gefordert: „Wir müssen uns nun ganz schnell wieder steigern und schon am Samstag gegen Saarbrücken damit anfangen.“

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Derby kommt für die Mannheimer zu rechten Zeit

Vor der Partie gegen die ebenfalls hinter den Erwartungen liegenden Saarländer ist also deutlich Druck im Kessel. Der Waldhof will diese Situation allerdings als Chance für einen Stimmungsumschwung ergreifen. „Dafür ist dieses Wochenende perfekt“, findet Neidhart und bekommt Zustimmung aus der Mannschaft. „Wir wollen die vergangene Woche wieder gutmachen. Da kommt so ein Derby zu rechten Zeit. Da kribbelt es immer besonders im Stadion und in den Beinen“, sagt Mittelfeldspieler Baxter Bahn. „Die letzten beiden Spiele gingen so nicht in Ordnung. Wir wollen deshalb alles reinknallen. Es ist wichtig, mehr zu laufen, mehr zu ackern als der Gegner und ganz, ganz fies auf dem Platz zu sein. Es wäre sehr wichtig, dass wir dieses Spiel ziehen“, betont der ehemalige Rostocker, die Dinge, auf die es in einem Derby besonders ankommt.

Faktor Stimmung im Carl-Benz-Stadion

Die heißen Duelle im Südwesten mit Offenbach, Kaiserslautern oder eben Saarbrücken kennt Coach Neidhart zwar nicht aus eigener Erfahrung, der 54-Jährige hat als Spieler oder Trainer aber natürlich schon einschlägige Derby-Erfahrungen gemacht. „Im Endeffekt sind die Spiele dann ja auch immer gleich und es verändern sich nur die Namen. Da musst du dreckig sein, Zweikämpfe annehmen, auf alles vorbereitet sein, ohne zu überdrehen. In solchen Spielen geht es darum, nicht abzuwarten. Da musst du das Zusammenspiel zwischen Mannschaft, Fans und Stimmung im Stadion von Anfang an hinter dich kriegen. Dafür müssen wir der Auslöser sein“, sagt der Coach. Gegen den einen Punkt besser liegenden FCS fordert Neidhart Engagement und „Typen auf dem Platz“, die nicht nur wissen, auf was es in einem Derby ankommt, „sondern das am Ende auch umsetzen können“.

Was das Personal betrifft, muss Neidhart neben Marco Höger, der nach seiner Kreuzband-OP am Donnerstag die Klinik schon wieder verlassen durfte, auf Innenverteidiger Julian Riedel (Gelb-Rot-Sperre) sowie Adrien Lebeau und Adrian Malachowski (muskuläre Probleme) verzichten. Dafür stehen mit Johannes Dörfler und Gerrit Gohlke zwei Profis wieder für längere Einsätze oder sogar für die Startelf bereit.

Mit Blick auf die Taktik hat der Coach bei Saarbrücken bereits einige Systemwechsel beobachtet, die für Flexibilität aber auch für eine ebenfalls noch nicht abgeschlossene Suche nach dem passenden Konzept stehen können.

Sein Team hat er deshalb auf einige Varianten vorbereitet und auch hier intensiv das Gespräch gesucht. „Am Ende ist es wichtig, dass jeder Spieler hinter dem steht, was du machen möchtest“, so der Coach, der auch hier weiter auf eine gemeinsame Basis setzt.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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