SV Waldhof

Trainersuche beim SV Waldhof: Rüdiger Ziehl - und ein ganz prominenter Name

Von 
Alexander Müller
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Rüdiger Ziehl stammt aus der Pfalz, arbeitet aber seit vielen Jahren als Trainer in Niedersachsen. Wechselt er im Sommer zum SV Waldhof? © dpa

Mannheim. Zu seiner letzten Pressekonferenz vor einem Ligaspiel des SV Waldhof erschien Patrick Glöckner bester Laune – und startete gleich mit einem kleinen Scherz. „Steht da noch Glöckner drauf oder schon Rüdiger Ziehl?“, fragte der 45-Jährige mit einem Lachen beim Blick auf die kleine LED-Leuchte, die auf dem Podium der Pressekonferenz den Namen des jeweiligen Trainers anzeigt.

Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es am Samstag (13.30 Uhr), wenn der SVW Absteiger TSV Havelse im Carl-Benz-Stadion empfängt, zum Duell des noch amtierenden Waldhof-Trainers mit seinem Nachfolger kommt. Rüdiger Ziehl steht nach Informationen dieser Redaktion weit oben auf der Mannheimer Kandidatenliste. Seinen Vertrag bei Havelse hat der 44-jährige Pfälzer bereits im April aufgelöst, jetzt hat er bei den Gesprächen mit Sportgeschäftsführer Tim Schork offenbar den bisher besten Eindruck hinterlassen.

Rüdiger Ziehl gilt als kommunikativ und offen

In seiner aktiven Karriere spielte der gebürtige Zweibrückener im defensiven Mittelfeld unter anderem für den 1. FC Kaiserslautern, den SV Wehen, die TuS Koblenz und den VfL Wolfsburg II. Als Trainer begann Ziehl als Co-Trainer der Profis und später als Chefcoach der Wolfsburger Regionalligamannschaft, bevor er im vergangenen Sommer beim damaligen Aufsteiger Havelse anheuerte. „Ich kenne ihn schon länger. Er ist ein sehr angenehmer Kollege“, sagte Glöckner am Freitag über den Mann, der ihn am Alsenweg beerben könnte.

Becherspende und mögliche Aufstellung

  • Der Erlös aus der Becherspende beim letzten Waldhof-Heimspiel gegen den TSV Havelse geht an die Deutsche Leukämie-Forschungs-Hilfe – Aktion für krebskranke Kinder – Ortsverband Mannheim (DLFH).
  • Die Initiative will mit den Einnahmen die Aktion „Pilgern für den guten Zweck“ von Desiree Fischer und ihrer Mutter unterstützen, die den Jakobsweg in den nächsten Jahren in mehreren Etappen von Speyer bis nach Santiago de Compostela (ca. 2500 km) als Spendenlauf für die DLFH bestreiten.
  • Der SVW hat für das letzte Heimspiel der Saison bisher 7500 Tickets verkauft.
  • Voraussichtliche SVW-Aufstellung: Bartels – Costly, Verlaat, Seegert, Rossipal – Höger, Russo – Schnatterer, Wagner, Kother – Sohm

Ziehl lässt einen offensiven, zielstrebigen Stil spielen, der gut zum aktuellen Mannheimer Kader passen könnte. Er gilt als kommunikativer und offener Typ. Havelse hielt als Aufsteiger in der 3. Liga trotz des mittlerweile feststehenden Wiederabstiegs in vielen Partien gut mit – obwohl der Etat kaum konkurrenzfähig war. Ziehls Verpflichtung klänge nach einer charmanten Lösung, sie wäre aber nicht der vergleichsweise große Wurf, über den im Umfeld spekuliert wird.

Der Pfälzer gilt momentan als favorisiert, ist aber nicht der einzige Kandidat auf den Trainerjob beim SVW. Sportchef Schork nahm in den vergangenen Tagen laut Insiderangaben auch mit Waldhof-Aufstiegstrainer Bernhard Trares, Tomas Oral (FC Ingolstadt, Karlsruher SC), Cristian Fiel (Dynamo Dresden, jetzt 1. FC Nürnberg II), Alexander Schmidt (Dynamo Dresden/Türkgücü München) und Vereinsikone Hanno Balitsch (zurzeit im DFB-Nachwuchsbereich) Kontakt auf.

Kontakte zu Ex-Schalke-Coach David Wagner

Außerdem fühlte der Mannheimer Geschäftsführer bei einem für Drittligaverhältnisse überaus prominenten Namen vor: Dem früheren Schalke-Coach David Wagner, der auf seiner letzten Station bei den Young Boys Bern in der ersten Schweizer Liga im vergangenen März beurlaubt wurde. Wagner, ein enger Freund von Jürgen Klopp, hat immer noch ein Haus in der Nähe von Weinheim und spielte 1999 auch kurz für den SVW.

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Den scheidenden Waldhof-Trainer Glöckner interessiert die auf die Entscheidung zulaufende Nachfolgedebatte wenn überhaupt nur am Rande. Der Frankfurter hat noch zwei Spiele vor sich: am Samstag gegen Havelse, eine Woche später das Verbandspokalfinale gegen Landesligist FC Türkspor Mannheim. „Da wird es dann wahrscheinlich sehr emotional werden. Ich habe hier zwei schöne Jahre verbracht und viel erreicht. Natürlich ist es schwer, als Trainer seine Mannschaft zu verlassen“, sagte Glöckner.

Gegen Havelse geht es für die Mannheimer aber zunächst darum, mit einem Sieg die Restchance auf Platz vier im Fernduell mit 1860 München und dem VfL Osnabrück aufrechtzuerhalten. Für Topscorer Dominik Martinovic ist die Saison nach einer im Spiel bei Wehen Wiesbaden (1:1) erlittenen Schultereckgelenksprengung beendet – er wäre aber ohnehin gelbgesperrt gewesen. Vor seinem Comeback steht dagegen Adrien Lebeau, dem Glöckner zumindest ein paar Minuten Spielzeit gewähren will.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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