Mannheim. Die Besetzung des Podiums sah anders aus als üblich. Neben Trainer Rüdiger Rehm hatte auch Waldhofs Sportgeschäftsführer Tim Schork am Donnerstag im Pressekonferenzraum des Carl-Benz-Stadions Platz genommen, um vor dem Spiel bei Arminia Bielefeld (Samstag, 16.30 Uhr) eine persönliche Bilanz der ersten Saisonphase zu präsentieren. Schorks Analyse fiel durchwachsen aus - und war verbunden mit dem Auftrag an Trainer und Mannschaft, dass es jetzt doch bitte „schnellstmöglich“ nach oben gehen solle in der Tabelle.
SV Waldhof Mannheim aktuell auf 14. Platz
„Mit der Punkteausbeute und der Region, in der wir in der Tabelle stehen, sind wir nicht zufrieden. Da fühlen wir uns nicht wohl“, sagte Schork. Nach zehn Spieltagen liegt der Mannheimer Drittligist mit zwölf Punkten auf dem 14. Platz. Trotz der vom Sportchef seriös bewerteten Folgen des Umbruchs im Sommer mit 16 Abgängen und 14 Neuzugängen sowie einem neuen Cheftrainer Rehm (Schork: „Wir haben Qualität abgegeben und konnten fünf, sechs Leistungsträger einfach nicht halten“) sei nun die Zeit gekommen, in der es keine Ausreden mehr gebe. „Nach dem zehnten Spieltag ist die Kennenlernphase abgeschlossen. Wir müssen mit dem richtigen System die richtigen Spieler in die richtige Form bringen“, forderte Schork.
Waldhof-Splitter
- Das Viertelfinale im badischen Verbandspokal zwischen dem SV Sandhausen und dem SV Waldhof wird am Samstag, 18. November, um 14.30 Uhr angepfiffen.
- Voraussichtliche Waldhof-Aufstellung: Bartels – Seegert, Wagner, Karbstein – Bahn, Lockl – Albenas, Arase, Gouras, Sechelmann – Herrmann.
- Zum zweiten Mal im Probetraining präsentiert sich zurzeit Innenverteidiger Maxime Awoudja (25), der zuletzt für Excelsior Rotterdam in der ersten holländischen Liga spielte. Laut Trainer Rehm soll er beobachtet werden.
Zwei Meter weiter saß Trainer Rehm und verfolgte ohne größere Gefühlsregungen die fünfminütigen Ausführungen des Sportlichen Leiters. Er stimme Schork ausdrücklich zu, erklärte der Heilbronner, als er an der Reihe war. „Wir sind da einer Meinung, wir sind im regen Austausch und wissen genau, wo unsere Defizite sind und was wir schon ganz ordentlich machen. Wir sind alle nicht zufrieden mit unserer Punkteausbeute. Wir wissen aber auch, dass wir mehr Punkte hätten holen können. Das ist das Positive“, sagte Rehm. Es gelte nun, „die fußballerischen Ansätze weiter zu optimieren“. Alles mit dem einen großen Ziel. „Wir wollen in den nächsten zehn Spielen mehr Punkte als in den ersten zehn“, meinte Rehm.
SVW ohne Julian Rieckmann, Luca Bolay und Laurent Jans
Im Idealfall fangen die Mannheimer damit im Kultstadion auf der Bielefelder Alm an, wo die heimische Arminia in den vergangenen zwei Jahren von der Bundesliga in die 3. Liga durchgereicht wurde - und dort schon wieder auf einem Abstiegsplatz steht. Allerdings können die Ostwestfalen mit einem Sieg mit Zwei-Tore-Unterschied am Samstag am SVW vorbeiziehen.
„Das wusste ich nicht, es ist mir aber eigentlich auch relativ wurscht“, sagte Rehm zu der brisanten Ausgangslage im Duell bei seinem Ex-Verein, bei dem er von Juli bis Oktober 2016 kurz angestellt war. Am elften Spieltag besitze die Tabelle noch keine besonders große Aussagekraft. „Es geht darum, die Mannschaft am Samstag so einzustellen, dass wir in Bielefeld einen großen Kampf abliefern, aber auch unsere fußballerischen Fähigkeiten auf den Platz bringen. Um zu versuchen, dort die Punkte mitzunehmen“, sagte der Waldhof-Coach.
Ob die Mannheimer auf ihren früheren Teamkollegen Gerrit Gohlke, der im Sommer nach Bielefeld gewechselt ist, treffen werden, bleibt weiter offen. „Bei ihm müssen wir am Freitag schauen, ob es fürs Wochenende reicht“, sagte Arminia-Trainer Mitch Kniat über seinen an Oberschenkelproblemen laborierenden Innenverteidiger.
Der SVW wiederum muss auf Laurent Jans (im Länderspieleinsatz für Luxemburg), Mittelfeld-Abräumer Julian Rieckmann (Gelbsperre) und den weiter angeschlagenen Luca Bolay verzichten. Torhüter Lucien Hawryluk hat nach seiner Fingerblessur laut Rehm wieder „erste Schritte im Mannschaftstraining“ gemacht. Es ist aber davon auszugehen, dass der beim 1:1 gegen Viktoria Köln überragende Jan-Christoph Bartels den Vorzug bekommen wird.
Sportchef Schork hofft auf Trendwende in der Tabelle
Sportchef Schork hofft darauf, dass schon in Bielefeld die Trendwende in der Tabelle eingeleitet wird. „Wir dürfen uns von unserem Weg nicht abbringen lassen“, postulierte er. Und auch wenn er sich zur Höhe des Lizenzspieleretats in dieser Saison nicht konkret äußern wollte, sei der Waldhof handlungsfähig, wenn sich eine Gelegenheit auf dem Transfermarkt ergeben sollte. „Grundsätzlich ist in unserer Philosophie so, dass wir immer mit Weitblick agieren. Wir halten uns noch etwas in der Hinterhand. Unser Handeln ist so ausgelegt, dass wir nicht morgen zum Insolvenzverwalter rennen müssen“, erklärte Schork.
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