Mannheim. Zusammen mit Kapitän Marcel Seegert bildet Jesper Verlaat (25) beim SV Waldhof eines der stärksten Innenverteidiger-Duos der 3. Fußball-Liga. Vor dem Spiel gegen den SC Freiburg II am Ostermontag (19 Uhr) sprach der Niederländer mit dieser Redaktion über die fast schon sicher geplatzten Mannheimer Aufstiegsträume und seine Zukunftspläne – Verlaats Vertrag beim SVW läuft im Sommer aus.
Herr Verlaat, nach dem 0:0 in Saarbrücken hat der SV Waldhof acht Punkte Rückstand auf den dritten Platz. Kann man das Thema Aufstieg endgültig abhaken?
Jesper Verlaat: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber mit Blick auf die Tabelle kann sich jeder selbst ausrechnen, dass das schwierig wird. Es geht jetzt erst einmal darum, unsere Hausaufgaben zu machen.
Woran liegt es, dass der SVW in der Rückrunde auf Konkurrenten wie Kaiserslautern, Braunschweig oder 1860 schon etliche Punkte verloren hat?
Verlaat: Das ist schwer zu sagen. In der Hinrunde lief sehr viel für uns, jeder hatte einen Lauf, die Mannschaft hat funktioniert. In der Rückrunde ist es ein bisschen weniger gut gelaufen. Woran es gelegen hat, ist schwierig zu sagen. Wenn wir es wüssten, hätten wir es abgestellt und hätten jetzt mehr Punkte auf dem Konto. Letztlich hat das Matchglück ein bisschen gefehlt. Wir haben manchmal im falschen Moment das Gegentor bekommen oder unsere Chancen nicht genutzt. Das summiert sich dann.
Selbst wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte und der Waldhof zwischen Platz vier und sieben einläuft, hättet Ihr insgesamt ja eine sehr gute Saison gespielt. Wundert es Sie manchmal, dass da im Umfeld gefühlt doch viel Enttäuschung zu spüren ist?
Verlaat: Wenn man so eine Hinrunde hinlegt, oben die ganze Zeit in Schlagdistanz ist, dann weckt das bei den Fans natürlich Hoffnungen. Dazu kam, dass der Verein selbst gesagt hat, er will innerhalb von zwei Jahren in die 2. Liga. Dann hatten wir ein kleines Tief, da waren nicht nur die Fans enttäuscht, sondern auch wir Spieler. Wir sind auch ehrgeizig und wollten weiter oben bleiben. Alle sind ein Stück weit enttäuscht, das ist doch auch verständlich.
Es gab in dieser Woche einen Medienbericht, laut dem das Verhältnis zwischen Trainer Patrick Glöckner und Teilen der Mannschaft angeknackst sei. Wie nehmen Sie das wahr?
Verlaat: Das kann ich auf jeden Fall nicht bestätigen.
Sie haben in dieser Saison 25 von 33 möglichen Liga-Spielen absolviert und waren ein Leistungsträger in der Abwehr. Wie zufrieden sind Sie persönlich?
Verlaat: Sehr zufrieden. Ich habe persönlich eine gute Saison. Ich bin in meinen Rhythmus gekommen, habe meine Spiele gemacht. Ich spüre das Vertrauen im Verein, es läuft mit „Cello“ (Kapitän Marcel Seegert, d. Red.) in der Innenverteidigung, das ist gut eingespielt.
Sie spüren das Vertrauen, haben Sie gerade gesagt. Wieso hat Jesper Verlaat dann noch keinen Vertrag für die neue Saison in Mannheim unterschrieben?
Verlaat: Solche Fragen lasse ich immer gerne unkommentiert. Es gibt noch nichts zu vermelden. Das ist eine Entscheidung für die Zukunft.
Aber vom Grundsatz her würden Sie am liebsten in Mannheim bleiben?
Verlaat: Mir gefällt es in Mannheim gut. Im Fußball ist aber alles möglich. Ich höre mir alle Optionen an und werde mich dann entscheiden.
Gibt es einen persönlichen Karriereplan, nach dem Motto: Wo will ich in ein paar Jahren sein?
Verlaat: Nein, so etwas habe ich nicht. Man kann sich viele Dinge ausmalen, aber oft kommt es eh anders. Verletzungen, Trainerentscheidungen, und so weiter. Ich lebe im Hier und Jetzt.
Als Sie vor knapp zwei Jahren aus Sandhausen nach Mannheim wechselten, hieß es, ein Motiv für die Entscheidung sei gewesen, hier in der Region bleiben zu wollen. Wie sehr ist Jesper Verlaat in der Rhein-Neckar-Region verwurzelt?
Verlaat: Es ging bei meiner Entscheidung für Waldhof mehr darum, ob ich mich bei dem Verein wohlfühle und wertgeschätzt werde. Dazu war die überragende Atmosphäre im Stadion ein Argument. Da war es nur ein schöner Zusatz, dass ich die Gegend kannte.
Der Wohlfühlfaktor ist beim SV Waldhof aber gegeben?
Verlaat: Ja, das sieht man glaube ich auch auf dem Platz. Ich muss mich wohlfühlen, um meine Leistung bringen zu können.
Am Ostermontag spielt der Waldhof gegen den SC Freiburg II. Was erwarten Sie für ein Spiel und wie muss die Mannschaft jetzt die restlichen fünf Liga-Partien angehen?
Verlaat: Bei mir herrscht Vorfreude. Wir spielen in den Jubiläumstrikots, haben ein Heimspiel vor hoffentlich vielen Fans. Ich schaue immer auf die positive Seite.
Und die Perspektiven für die restliche Saison?
Verlaat: Die maximale Punktzahl zu holen. Wir wollen die bestmögliche Position herausholen und da der Aufstieg theoretisch ja noch möglich ist, am liebsten den Aufstieg (lacht).
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