Mannheim/München. Dass Anhänger des SV Waldhof den Fernseher einschalten, wenn Spiele des Erzrivalen 1. FC Kaiserslautern übertragen werden, ist aus naheliegenden Gründen eher selten. Am Dienstagabend dürften aber doch etliche SVW-Fans mit mehr als einem Auge verfolgt haben, wie sich der FCK in seinem Nachholspiel beim TSV 1860 München schlägt. Und sich ziemlich gefreut haben: Der Tabellenzweite aus der Pfalz (50 Punkte) verpasste durch eine 1:2 (1:1)-Niederlage im Grünwalder Stadion die Gelegenheit, Verfolger Waldhof (Fünfter, 46 Punkte) auf sieben Zähler zu distanzieren.
Der direkte Aufstiegsplatz zwei bleibt für die Mannheimer bei noch zehn ausstehenden Partien in der 3. Liga dank der ersten Lauterer Niederlage seit Ende Oktober in Reichweite. Zusätzliche Motivation vor dem Top-Spiel gegen den Dritten Eintracht Braunschweig (48) am Sonntag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion), für das am Mittwoch bereits rund 7500 Tickets verkauft waren – der SVW rechnet wieder mit einer fünfstelligen Kulisse.
Rechnung mit und ohne Türkgücü
Der FCK muss indes einen Dämpfer nach zuvor 13 Partien nacheinander ohne Niederlage verdauen: Nach dem späten Münchner Siegtreffer durch Kevin Goden (85.), zeigte sich Lauterns Trainer Marco Antwerpen selbstkritisch. „Wir haben nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. 1860 hat uns über 90 Minuten komplett den Schneid abgekauft und wir haben daher verdient verloren. Das i-Tüpfelchen ist dann das Standard-Gegentor, das wir kassieren. Da pennen wir am Ende komplett, das darf dir nicht passieren, wenn du eine Spitzenmannschaft sein willst“, resümierte der FCK-Coach, dessen Team durch Mike Wunderlich (2.) früh in Führung gegangen war. Marcel Bär erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich (26.) für die Münchner Löwen.
„Schon in den vergangenen Wochen haben ein paar Prozent gefehlt. Auch in unserer Defensivarbeit, das hat sich ein bisschen angedeutet. Das heute sollte Warnung genug sein für uns“, meinte Lauterns Mittelfeld-Antreiber Wunderlich. Am Samstag (14 Uhr) steht für die Pfälzer beim VfL Osnabrück die nächste schwere Auswärtsaufgabe an.
In der 3. Liga zeichnet sich ein spannender Endspurt ab. Neben dem noch nicht terminierten Nachholspiel zwischen Osnabrück (6., 45 Punkte) und Braunschweig könnte in die Aufstiegsrechnung auch der sich abzeichnende Rückzug von Türkgücü München eingehen. Wenn der insolvente Verein bis Ende März keinen neuen Geldgeber findet, droht die Abmeldung vom Spielbetrieb – alle bisherigen Ergebnisse würden annulliert. Das hätte Auswirkungen auf den Kampf um die Plätze zwei und drei hinter dem designierten Aufsteiger 1. FC Magdeburg (64). Kaiserslautern bekäme genau wie Braunschweig drei Punkte abgezogen, der Vierte Saarbrücken (46) sechs Zähler, der Waldhof und Osnabrück je 4 Punkte. Wieder richtig im Rennen wären in diesem Fall der TSV 1860 (7., 43) mit nur einem Zähler weniger und sogar der Achte SV Wehen Wiesbaden (43), der sein Hinspiel gegen Türkgücü verloren hat und in der Rückrunde noch nicht gegen die Münchner angetreten ist.
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