Fußball

SV Waldhof: Notstand auf der rechten Abwehrseite

Durch Niklas Sommers Muskelfaserriss droht der SV Waldhof ohne gelernten Rechtsverteidiger in die Saison zu starten. Wie reagiert Sport-Geschäftsführer Tim Schork?

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Alexander Müller
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Waldhofs Niklas Sommer (rechts) im Kopfballduell gegen Kadir Seker von Türkspor Mannheim beim Verbandspokalfinale 2022. © Michael Ruffer/PIX

Mannheim. Der kleine Stimmungsdämpfer durch das 0:1 im Test gegen den Drittligarivalen SV Elversberg am Samstag ist aufgearbeitet. Der SV Waldhof biegt auf die Zielgerade der Vorbereitung auf eine Saison ein, an deren Ende es im Idealfall den Aufstieg zu feiern geben soll. Seit Dienstag trainiert die Mannschaft von Trainer Christian Neidhardt wieder am Alsenweg, am Samstag steht das letzte Testspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen einen geheimgehaltenen Gegner an, bevor Trainer und Profis am Sonntagmorgen im Carl-Benz-Stadion den Kontakt zu den Fans suchen werden. Dann nämlich steigt noch die offizielle Saisoneröffnung im Wohnzimmer der Mannheimer.

Um 10 Uhr öffnen sich die Tore. Nach dem 90-minütigen Training ab 11.30 Uhr werden Marcel Seegert & Co. Autogramme geben. Umrahmt wird das Ganze von einem bunten Programm mit Kinderschminken, Hüpfburg und Livemusik der Soul-Sängerin Carolyn Pirulli. Das Wetter dürfte passen, alles spricht für einen netten Sonntag, der die Euphorie vor dem Saisonstart am Samstag, 23. Juli (14 Uhr) anheizen soll. Die ganz große Begeisterung um den SVW herrscht allerdings noch nicht: Bisher haben die Mannheimer 3500 Dauerkarten abgesetzt – nach 4500 Abos am Ende der vergangenen Saison. Damit dürfte sich die Zahl letztlich wohl mindestens auf dem Vorjahresniveau einpendeln.

Theater um den letzten Test

Ein ziemliches Theater macht der SVW indes rund um das letzte Testspiel am Samstag. Die Medien dürfen mit Verweis auf polizeiliche Vorgaben nicht veröffentlichen, gegen wen die Generalprobe absolviert wird. Zuschauer waren ohnehin nie vorgesehen. Am Dienstag nahm der Verein dann seine zuvor gegebene Zusage zurück, zumindest Pressevertretern Zugang zu dem Spiel zu gewähren, um über die Partie zu berichten. Dies geschah auf Anweisung der Sportlichen Leitung um Geschäftsführer Tim Schork und Trainer Christian Neidhart. Lediglich das Ergebnis und die Torschützen (ohne Minutenangaben) sollen über die SVW-Kanäle bekanntgegeben werden, damit der erste Gegner Viktoria Köln keine Rückschlüsse auf Aufstellung und Taktik ziehen kann.

„Wie bereits in der Vergangenheit – zum Beispiel beim Spiel gegen den KSC – wollen wir uns da nicht in die Karten schauen lassen“, begründete Sportgeschäftsführer Schork die Geheimniskrämerei. Verraten darf man immerhin, dass es am Samstag gegen einen unterklassigen Gegner aus der 4. oder 5. Liga gehen wird. Alle Zweitligisten sind am Wochenende bereits wieder im Einsatz. Es soll dreimal 45 Minuten gespielt werden.

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Schork will keinen Aktionismus

Wer beim Härtetest auf der Position des Rechtsverteidigers auflaufen wird, ist offen. Nachdem Neuzugang Johannes Dörfler (SC Paderborn) sich schon kurz nach seiner Verpflichtung mit einer Kniereizung abmeldete, fällt auch Niklas „Willy“ Sommer höchstwahrscheinlich für den Saisonauftakt aus. Laut Schork stellte sich dessen gegen Elversberg erlittene Blessur bei einer MRT-Untersuchung als „kleiner Muskelfaserriss“ heraus. Ausfallzeit: zwei, vielleicht drei Wochen.

Mindestens bis zum DFB-Pokal-Spiel am 31. Juli gegen Zweitligist Holstein Kiel oder sogar bis zum ersten Auswärtsauftritt beim SC Verl am 7. August wird Neidhart auf der rechten Seite entweder improvisieren müssen oder Schork schafft zeitnah eine weitere Verstärkung für die rechte Außenbahn heran. „Es ist natürlich unglücklich, dass wir zwei Verletzte haben – und beide auf der gleichen Position. Aber wir werden da nicht in Aktionismus verfallen“, betonte der Sportchef.

Lieber ein Neuer, der langfristig weiterhilft, als ein nicht zu Ende gedachter Schnellschuss – das scheint Schorks Credo zu sein. Ein möglicher Notnagel als Rechtsverteidiger könnte Julian Riedel werden, wenn Marcel Seegert und Gerrit Gohlke zentral verteidigen.

Von den Testspielern war am Dienstag nur noch Malte Karbstein (24, Innenverteidiger, zuletzt bei Kickers Offenbach) im Training am Alsenweg dabei. Bei Adrien Koudelka (20, FC Augsburg II) haben Schork und Neidhart keine abschließende Entscheidung getroffen. Er könnte theoretisch auch als rechter Verteidiger aushelfen.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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