Köln. Rund drei Stunden Fahrt nahmen die Eltern von Adrien Lebeau auf sich, um ihren Sohn bei der Auswärtspartie des SV Waldhof zu sehen. Und die lange Reise hatte sich für Christophe und Carine Lebeau auf jeden Fall gelohnt. Beim 4:1 (2:0)-Erfolg der Mannheimer bei Viktoria Köln spielte ihr Sohn eine tragende Rolle, erzielte das Traumtor zum 2:0 selbst und bereitete das vorentscheidende 3:0 durch Dominik Martinovic sehenswert vor.
Am Zaun der Haupttribüne gab es mit Mama Carine und Papa Christophe nach der Partie deshalb viel Erfreuliches zu besprechen. „Meine Familie ist immer dabei, wenn es irgendwie möglich ist. Das ist wichtig für mich und motiviert mich natürlich besonders“, strahlte der Lothringer nach dem zweiten Waldhöfer Auswärtssieg in Folge, der die Mannheimer bis zum Montagabend auf Rang fünf und mit einem Punkt Rückstand auch auf absolute Tuchfühlung zum Relegationsplatz brachte.
Dritter Sieg in Folge
Der dritte Sieg in Serie im neuen Fußball-Jahr war am Ende dann auch eine gute Mischung aus Effizienz und dem besonderen Flair, das wie schon zum Auftakt gegen 1860 München Lebeau auf den Rasen zauberte. Dass der SVW nach einer Ecke früh durch Fridolin Wagner in Führung ging (5.), war der perfekte Start, bis zum 2:0 Pausenstand musste aber auch der Waldhof einige brenzlige Situationen überstehen. Erst rettete Jan-Christoph Bartels gegen Robin Meißner, die folgende Ecke köpfte Lars Dietz nur auf die Latte (14.). Und wenig später stand Bartels erneut im Brennpunkt, als er erst den Distanzschuss von Simon Handle nach vorne prallen ließ, dann aber den Nachschuss von Meißner umso stärker parierte (18.).
Und der Waldhof? Der wartete auf seine Möglichkeiten und wurde nicht enttäuscht, als Viktoria-Verteidiger Jamil Siebert einen leichtsinnigen Querpass direkt in die Füße des aufmerksamen Adrien Lebeau spielte und der Franzose aus rund 30 Metern sofort erkannte, dass Viktoria-Keeper Voll viel zu weit vor seinem Kasten stand. Lebeau schickte die Kugel mit viel Gefühl auf die Reise und es stand 0:2 (23.). „Ich habe schnell gesehen, dass der Torwart sehr weit vorne stand, das ist natürlich top“, freute sich Lebeau über seinen bereits zweiten Treffer nach der Winterpause, den Waldhof-Trainer Christian Neidhart in Entstehung und Ausführung als „perfekt“ bezeichnete.
Bis zur Pause veränderte sich relativ wenig am Charakter der Partie: Die Viktoria lief an, der SVW verteidigte und versuchte es mit Umschaltaktionen, die fast das 0:3 gebracht hätten. So lief etwa Martinovic der Kölner Hintermannschaft bei einem Konter auf und davon, verpasste das Tor aber knapp (37.).
Bartels und Rossipal zur Stelle
Deshalb war die Halbzeitführung nicht unverdient, und auch nach dem Wechsel versuchte die Viktoria alles, während der Waldhof einfach effektiver war. „Wir hatten eben das Momentum auf unserer Seite und die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, sagte Neidhart und meinte da natürlich vor allem die Szene, als es Lebeau auf der linken Seite mit gleich drei Kölnern aufnahm, in den Strafraum zog und auch noch das Auge für den freistehenden Martinovic hatte, der mühelos zum 0:3 einnetzte (61.). Chapeau, Lebeau!
Doch nicht nur der Franzose spielte sich in den Vordergrund, auch Jan-Christoph Bartels bewies einige Male, dass der Wechsel im Tor sicher nicht die falsche Entscheidung war. „Da hält er uns ein paar Mal im Spiel“, bestätigte Mittelfeldmann Fridolin Wagner und spielte auf die Szenen in der Kölner Drangphase an, in denen Bartels (73.) und auch zwei Mal Außenverteidiger Alexander Rossipal (72., 79.) im letzten Moment zur Stelle waren. Das 1:3 der Kölner durch Simon Stehle nach einer verlängerten Ecke (80.) war deshalb der verdiente Lohn für die Viktoria, die dann aber nicht mehr entscheidend nachlegen konnte. Stattdessen war es zwei Mal der eingewechselte Berkan Taz, dessen Versuche im letzten Moment entschärft wurden, den zweiten Abpraller verwertete dann Adrian Malachowski zum 1:4-Endstand (90.).
„Auch die Viktoria hatte ihre Möglichkeiten, deshalb war es wichtig fokussiert zu bleiben“, ordnete Neidhart die Partie ein, mit der die Mannheimer endlich auch ihr Torverhältnis in den positiven Bereich gedreht haben. Niedhart sprach beim Blick auf die Tabelle von „Big Points“, ansonsten wollte er aber erwartungsgemäß nicht über das Erreichte hinausblicken. „Jetzt freuen wir uns einfach mal über den Moment“, sagte der 54-Jährige – und genoss mit den rund 1500 mitgereisten Fans die gelungene Mischung aus Effizienz und dem gewissen Etwas.
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