Mannheim. Der erste Auswärtssieg des SV Waldhof in dieser Saison wirkte nach - und nach acht vergeblichen Anläufen muss das auch nicht verwundern. Entsprechend gelöst war die Stimmung beim Mannheimer Drittligisten in der vergangenen Trainingswoche, wie auch Trainer Christian Neidhart bestätigt. „Wir sind alle froh, dass wir diese Last einmal ablegen konnten und nicht mehr weiter über dieses Thema sprechen müssen“, sagt der Coach, ordnet den 3:1-Erfolg in Duisburg aber auch als Wegpunkt der aktuellen Entwicklung ein. „Das ist jetzt eben der nächste Schritt, der kommen musste“, ist der Coach vor der nächsten Aufgabe bei Viktoria Köln (Sonntag, 13 Uhr) zuversichtlich, er sieht allerdings auch keinen Grund zum Übermut: „Es gibt sicher keinen Grund, um abzuheben.“
Zehn Punkte aus den zurückliegenden vier Spielen lassen sich allerdings durchaus als zarte Serie beschreiben, für die es laut Neidhart ganz bestimmte Gründe gibt.
„Die Mannschaft hat inzwischen eine ganz andere Stabilität und ein anderes Auftreten. Man sieht, dass wir da ein Stück weitergekommen sind - und das ist jetzt einfach mal schön, zu beobachten“, sagt der 54-Jährige. Zeit für den bequemen Sessel ist aber natürlich noch lange nicht. „Wir sind nicht mit allem unzufrieden, aber auch nicht mit allem zufrieden“, hofft Neidhart, die Entwicklung der Mannschaft weiter vorantreiben zu können.
Erste Formen einer Stammelf
Das große Plus des SVW in der momentanen Verfassung dürfte vor allem die personelle Kontinuität sein, die in der Vorrunde so nur selten gegeben war. Die Vierer-Kette steht dauerhaft stabil, im defensiven Mittelfeld geht momentan wenig am Duo Baxter Bahn/Fridolin Wagner vorbei, im Sturm hat sich nach Doppelpacker Pascal Sohm nun auch Dominik Martinovic für seinen immensen Einsatz belohnt, und auf den Außenbahnen wirbeln wahlweise Adrien Lebeau, Marten Winkler oder Neuzugang Thomas Pledl.
Gerade der zweitligaerfahrene Pledl könnte sich als wertvolle Alternative herausstellen, wenn er die Leistung bei seinem Traum-Debüt von Duisburg - eine Vorlage, ein grandioses Tor aus der Distanz - öfter auf den Platz bringen kann. „Dass ich zu unserem ersten Auswärtssieg etwas beisteuern konnte, freut mich natürlich umso mehr“, sagt der 28-Jährige, er schaut aber zugleich wieder nach vorn. „Wir tun gut daran, nicht nachzulassen, sondern vielleicht nochmals eine Schippe draufzulegen. In Köln wartet ein schwerer Gegner auf uns“, sagt Pledl.
„Es geht sicherlich noch einiges besser, und wenn es uns gelingt, diese Dinge noch ausbauen zu können, werden wir an der Rückrunde sicher noch einigen Spaß haben können“, war dem gebürtigen Bayer nach der Partie in Duisburg die Lust auf die nächste Runde Gute-Laune-Fußball deutlich anzumerken.
Als Spaßbremse möchte sich am Sonntag nach zwei Niederlagen im neuen Fußball-Jahr sicher die Kölner Viktoria einen Namen machen. Vor allem den Fehlstart der Kölner macht Coach Neidhart als „gefährliche Ausgangslage“ aus. „Das ist eine spielerisch starke Mannschaft, die über Jahre zusammengewachsen ist und mit zwei Top-Transfers nochmals ihre Ambitionen unterstrichen hat“, spielt der Waldhof-Trainer auf Rückkehrer Mike Wunderlich (vom 1. FC Kaiserslautern) und den Ex-Waldhöfer Michael Schultz an, den der SVW ebenfalls gerne im Rückrundenkader gehabt hätte.
Doch nun gilt es eben, Schultz und seine Abwehrkollegen zu überwinden, die SVW-Coach Neidhart als Dreierkette erwartet. Ob der SVW dabei ein 4-4-2-System mit Winkler wie gegen München oder mit Pledl und Lebeau als Flügelzange in einer 4-2-3-1-Formation wie in Duisburg dagegenstellt, ließ Neidhart klugerweise offen. Er freute sich stattdessen vielmehr über die neuen Optionen, „das Spiel dann auch nochmals verändern zu können.“
Marc Schnatterer ist nach seinen Rückenproblemen ebenfalls wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und könnte bei der Viktoria zumindest in den Kader rücken.
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