Endspiel des Verbandspokals (mit Fotostrecke)

SV Waldhof Mannheim löst die Pflichtaufgabe

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Thorsten Hof
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Der SV Waldhof Mannheim jubelt: Marcel Seegert und Patrick Glöckner stemmen bei der Siegerehrung den Pokal in die Höhe. © PIX-Sportfotos/Lukas Adler

Mannheim. Am Ende war alles wie erwartet: Waldhof-Profis, die noch genug Kraft hatten, sich sprintend die ein oder andere Bier-Dusche zu verpassen, der BFV-Pokal zum dritten Mal in Serie in den Händen des Fußball-Drittligisten und Trainer Patrick Glöckner nach seinem letzten Arbeitstag zum Abschied ausgelassen auf dem Zaun der OST-Tribüne beim Bad in der Fan-Menge. Der 3:0 (1:0)-Erfolg gegen den FC Türkspor Mannheim bescherte dem SVW nicht nur das ersehnte Ticket für den DFB-Pokal, sondern zugleich den erhofften positiven Saisonabschluss.
„Das ist ein gutes Ergebnis für beide Parteien“, zog auch Waldhof-Kapitän Marcel Seegert die entsprechende Bilanz, da sich Türkspor erhobenen Hauptes aus dem Pokal-Finale verabschieden konnte und der Favorit am Ende seiner Rolle ohne größere Probleme gerecht wurde. Nachdem die Blau-Schwarzen ihren Fans den Pokal schon im Stadion präsentieren konnten, ging die Sause später am Marathon-Tor weiter, wo die Mannschaft gebührend in die Sommer-Pause verabschiedet wurde. Am Abend wurde teamintern bei einem Grillfest am Stadion weitergefeiert, bei dem der zuvor auf dem Zaun noch standfeste Glöckner, mit einem Augenzwinkern den ein oder anderen Absturz nicht abschließen wollte. 

Türkspor hält kämpferisch dagegen
Auf dem Rasen war zuvor bald das erwartete Bild zu sehen: Türkspor hatte schließlich schon vor der Partie angekündigt, den SVW mit einer Defensiv-Strategie so lange wie möglich vom Tore schießen abhalten zu wollen, und formierte sich bei Waldhöfer Ballbesitz in zwei Fünfer-Ketten vor dem eigenen Strafraum. Der SVW, der ohne die angeschlagenen Marcel Costly, Anton Donkor und Dominik Martinovic antrat, tat sich gegen diese massive rote Abwehrwand anfangs schwer. Einzig Marc Schnatterer bearbeitete die Türkspor-Defensive mit scharfen Bällen in den Strafraum, die aber noch keine Abnehmer fanden. Nur Jesper Verlaat nach einer Ecke näherte sich dem gegnerischen Tor per Kopfball.

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Türkspor konzentrierte sich auf seine wenigen Konter und durfte dann immerhin auch die erste nennenswerte Chance des Spiels verbuchen, als Kadir Seker prüfte, ob SVW-Keeper Jan-Christoph Bartels aufmerksam ist (25.). Den ersten Treffer erzielte dann aber doch der Drittligist durch Dominik Kother. Die Flanke von Alexander Rossipal wurde in die Mitte verlängert, wo Kother zur Stelle war (32.). Auch in der Folge war die Leihgabe des Karlsruher SC zwei Mal an den Abschlüssen der Blau-Schwarzen beteiligt, konnte Türkspor-Keeper Mario Barreto aber ebenso wenig überwinden wie Schnatterer unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff, als der Routinier aussichtsreich im Strafraum zum Schuss kam. So ging es mit dem für den Außenseiter ehrenhaften 1:0 aus Sicht des SVW in die Kabinen, der Favorit hatte noch Luft nach oben.
Nach dem Seitenwechsel konnte dann sogar Türkspor ein paar Akzente setzen, am Ende setzte sich dann aber auch die stärkere Physis der Waldhöfer durch. So sorgte Fridolin Wagner nach einer Schnatterer-Flanke per Kopf für das 2:0 (70.), der eingewechselte Onur Ünlücifci stellte mit einem sehenswerten Distanzschuss den Endstand her.
Landesligist Türkspor konnte mit dem Ergebnis und vor allem dem Erlebnis prima leben. „Das ist sicher das Größte, was unsere Spieler bisher erlebt haben“, sagte FC-Coach Serif Gürsoy nachdem sich seine Spieler auf der Haupttribüne ihre Medaillen abgeholt haben. „Respekt an unsere Mannschaft, die sich bis zum Gegentreffer super geschlagen hat. Man muss ja schließlich auch sehen, dass wir sonst ganz anders spielen“, verwies Gürsoy auf die ungewohnte Defensivtaktik.

Costly schließt sich finanzstärkerem Drittligisten an 
Was zum Unverständnis vieler Waldhof-Fans nicht auf dem Rasen stattfinden konnte, war am Ende die offizielle Verabschiedung von Spielern, die den Verein verlassen. Sportchef Tim Schork wandelte dann aber kurzerhand die Szenerie am Marathon-Tor als Kulisse für die Verkündung bereits gefallener Entscheidungen um. Demnach steht als sicherer Abgang aus der Stammformation wie zu erwarten bisher nur Marcel Costly fest, der sich laut Schork einem finanzstärkeren Drittligisten anschließt. Mit Léonce Kouadio, Mohamed Gouaida, Jan Just, Marcel Gottschling, Onur Ünlücifci, Justin Butler und Gillian Jurcher verlassen den SVW Stand Samstagabend sonst nur Spieler, die zuletzt ohnehin keine Rolle gespielt haben.

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Mit Stammkräften wie Anton Donkor, Joseph Boyamba, Torhüter Timo Königsmann, Hamza Saghiri und KSC-Leihgabe Dominik Kother werde weiter gesprochen, versicherte Schork. Auch beim von anderen Clubs umworbenen Innenverteidiger Jesper Verlaat sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, so Schork. So hatten Münchner Medien zuletzt darüber berichtet, dass der Abwehr-Spezialist am Freitag im Umfeld des TSV 1860 gesehen worden wäre. „Was ich in meiner Freizeit mache, darüber möchte ich nicht reden“, wich Verlaat auf Anfrage dieser Redaktion aus. Auch wenn das Pokalfinale am Samstag das Saisonende bildete, geht der Vertragspoker also nicht nur in der Trainerfrage in die Nachspielzeit.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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