Fußball

SV Waldhof: Laurent Jans über sein Papa-Glück und die neue Saison

Außenverteidiger Laurent Jans geht beim SV Waldhof in seine zweite Saison und hatte gute Gründe, seinen Sommerurlaub gleich zwei Mal zu verlängern

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Thorsten Hof
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Am Dienstag wurde beim SVW „knackig“ trainiert. Laurent Jans’ orangefarbenes Leibchen (Mitte) bekam einiges ab. © Hof

Tauberbischofsheim. Eine Woche Aufschub hatte ihm Trainer Rüdiger Rehm aufgrund der beiden EM-Quali-Spiele mit der luxemburgischen Nationalmannschaft bereits gewährt, doch als es am 10. Juli dann auch für Laurent Jans mit der Vorbereitung losgehen sollte, musste der Trainingseinstieg nochmals verschoben werden.

„Ich war am Sonntag schon in Mannheim und für alles bereit, als in der Nacht auf Montag der Anruf aus Luxemburg kam“, erinnert sich der 30-Jährige an die folgenden turbulenten Stunden.

Töchterchen Anna kündigte sich mit Vehemenz an, Jans brummte wieder zurück nach Luxemburg, war noch rechtzeitig zur Geburt seines ersten Kindes in der Heimat und durfte nochmals drei Tage mit der kleinen Anna und seiner Lebensgefährtin genießen. „Ich glaube, das ist ein guter und schöner Grund, ein paar Einheiten zu verpassen“, strahlt das jüngste Mitglied im „Papa-Club“ des SV Waldhof.

Nächstes Waldhof-Testspiel am Samstag

Im Trainingslager des Drittligisten in Tauberbischofsheim muss sich Jans nun mit regelmäßigen Video-Anrufen begnügen, der Kapitän der luxemburgischen Nationalmannschaft wird sich wohl bis nach dem Test gegen den SV Elversberg in Eppstein (Samstag, 13 Uhr) gedulden müssen, bis er seine junge Familie wieder in die Arme schließen kann. „Das ist schon etwas schwer“, räumt Jans ein, „aber meine Freundin kennt das Leben eines Fußball-Profis. Und das Trainingslager kann man eben nicht verpassen“, weiß der Abwehrspezialist.

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Schließlich gilt es, sich schnell als Mannschaft zusammenzufinden. Als Jans aus seinem verlängerten Urlaub zurückkam, fand er nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch viele neue Spieler vor. „Aber der Coach hat mich schon in meinem Urlaub kontaktiert und ich habe mich über die neuen Mitspieler informiert.

Außerdem kennt man ja immer jemanden, der zum Beispiel mit Yann Mabella in Luxemburg zusammen gespielt hat. So kommt man gleich ins Gespräch, wenn man gemeinsame Bekannte hat“, hat Jans schnell einen Draht zu den Neuen gefunden - und auf dem Trainingsplatz geht das erfahrungsgemäß noch viel intensiver.

„Mit Jalen Hawkins habe ich beispielsweise noch Klärungsbedarf“, lacht Jans und schaut nach der Trainingseinheit am Dienstagvormittag auf sein lädiertes orangenes Leibchen, das bei einem intensiven Kleinfeldturnier doch einiges abbekommen hatte. Doch für Jans ist alles im grünen Bereich. „Da sieht man, wie engagiert wir sind, die Einheit war sehr knackig mit Zweikampfhärte - das ist schließlich genau das, was wir brauchen“, blickt Jans zugleich auf die zurückliegende Saison zurück, die ihm mit 65 Gegentoren als Abwehrspieler natürlich nicht gefallen konnte.

Was sich Trainer Rüdiger Rehm von Jens wünscht

„Das hat mir tatsächlich am meisten im Magen gelegen. Das hat mich sehr gestört“, sagt Jans, sieht aber erste Zeichen der Besserung. „Wir hatten am Montag zum Beispiel eine Spielform, in der keine Tore gefallen sind, weil jeder sehr gut verteidigt hat. Da weiß jeder Bescheid, dass das dieses Jahr anders sein muss“, glaubt der international erfahrene Luxemburger, dass sich die Mannheimer künftig stabiler zeigen werden.

Dabei möchte Jans vorangehen und das wünscht sich auch Trainer Rehm von seinem Rechtsverteidiger. „Trotz aller Erfahrung zählt natürlich zuerst die Leistung“, stellt der neue Coach keine Freifahrtscheine aus. „Aber seine Leistung ist eben auch sehr konstant und er ist immer auf einem guten Niveau unterwegs“, setzt der neue Waldhof-Coach auf den Verteidiger, der im vergangenen August von Sparta Rotterdam nach Mannheim kam.

Laurent Jens über die 3.Liga

Diesen Wechsel bereute Jans zu keiner Zeit. „Es war die absolut richtige Entscheidung“, führt Jans etwa seine Einsatzzeiten an. So verpasste er nur eine Partie aufgrund einer Länderspielabstellung, ansonsten stand der Luxemburger mit Ausnahme von zwei Spielen jeweils 90 Minuten auf dem Platz. „Außerdem ist die 3. Liga eine Klasse mit viel Niveau und Atmosphäre“, fasst der Defensivspezialist seine Erfahrungen zusammen und hofft auf eine Spielzeit, die vielleicht etwas konstanter über die Bühne geht.

„Die Qualität ist auf jeden Fall da“, blickt Jans auf den SVW-Kader und setzt auch ein wenig auf den Faktor Zeit. „Sich jetzt schon Ziele zu setzen, ist schwer. Die Füße etwas stillhalten und gut in die Saison starten“, lautet daher das Rezept des 30-Jährigen, der sich wieder der Verantwortung als Führungsspieler stellen will - selbst wenn er nun selbst einige Fragen hat.

„Mit dem ersten Kind ist man schon etwas aufgeschmissen“, lacht Jans, hat aber die ebenfalls jungen Väter Julian Riedel, Baxter Bahn oder Pascal Sohm als Ansprechpartner. Mitglied im „Papa-Club“ zu sein, hat also seine klaren Vorteile.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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