Fußball - Glöckner-Elf verspielt bei turbulentem 3:2-Sieg beinahe einen 3:0-Vorsprung / Martinovic erzielt seine Saisontore 12 und 13

SV Waldhof fährt gegen Halle Achterbahn

Von 
Alexander Müller
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Stefano Russo (Mitte) erzielte bei seinem zweiten Einsatz von Beginn an das zwischenzeitliche 2:0. Arianit Ferati (li.) und Dominik Martinovic gratulieren. © Pix

Mannheim. Es gibt solche Spiele. Für die Trainer eher ein Grauen, für die neutralen Beobachter ein Genuss. Drittligist SV Waldhof fuhr beim 3:2 (3:2)-Sieg gegen den Halleschen FC eine amüsante Runde auf der Fußball-Achterbahn. Beinahe hätten die Mannheimer dabei einen 3:0-Vorsprung nach Toren von Dominik Martinovic (17., 25.) und Stefano Russo (21.) verspielt, als die Sachsen-Anhaltiner noch vor der Pause auf 2:3 herankamen – Jannes Vollert (35.) und Laurenz Dehl (39.) trafen. Mit 48 Punkten schob sich der SVW in der Tabelle auf Platz zehn.

SV Waldhof – Halle

  • SV Waldhof: Königsmann – Costly, Verlaat, Seegert, Donkor – Russo (66. Gohlke), Christiansen – Jastrzembski, Ferati (75. Saghiri), Garcia – Martinovic (84. Boyamba).
  • Hallescher FC: Müller – Boeder (82. Kastenhofer), Vucur, Vollert, Landgraf (46. Sternberg) – Papadopoulos (60. Titsch-Rivero), Nietfeld – Manu, Eberwein (60. Sherbakovski), Dehl (75. Derstroff) – Boyd.
  • Tore: 1:0 Martinovic (16.) 2:0 Russo (21.) 3:0 Martinovic (25.) 3:1 Vollert (35.) 3:2 Dehl (39.). – Beste Spieler: Martinovic, Christiansen/Boyd, Dehl. – Gelbe Karten: Ferati, Gohlke/Landgraf, Vollert, Derstroff. – Schiedsrichter: Robin Braun (Wuppertal). – Zuschauer: nicht zugelassen. – Nächstes Spiel: SC VerlSV Waldhof, Samstag, 14 Uhr.

Waldhof-Trainer Patrick Glöckner freute sich natürlich über den zweiten Sieg in Folge, bemängelte allerdings auch den Einbruch nach der klaren Führung. „Da haben wir die Seriosität verloren und zuviel Kinderfußball gespielt“, berichtete der Coach von einer energischen Halbzeitansprache. „Ich habe kein Verständnis dafür, wenn man glaubt, dass man nach einem 3:0 überheblich spielen kann“, sagte der 44-Jährige. „Die zweite Halbzeit war dann nur noch Kampf.“ Glöckner ließ exakt die Mannschaft ran, die am vergangenen Mittwoch mit dem 2:0-Sieg in Unterhaching die Weichen für den Klassenerhalt gestellt hatte und seit den Ergebnissen der Konkurrenten am Sonntag auch rechnerisch nicht mehr absteigen kann.

In der Anfangsphase machten aber eher die Sachsen-Anhaltiner den Eindruck, die richtige Einstellung zur Begegnung gefunden zu haben. Aggressiv bearbeitete Halle die Mannheimer Hintermannschaft, der SVW geriet sofort unter Druck. Waldhof überstand diese Phase – und nahm den HFC danach innerhalb von nur acht Minuten so richtig auseinander.

Mit ihrem ersten Torschuss ging die Glöckner-Elf in Führung. Max Christiansen hatte mit einer starken Grätsche in der eigenen Hälfte den Ball erobert, Arianit Ferati schaltete schnell um und legte auf Martinovic ab, der herrlich über Halles Torwart Sven Müller ins Netz lupfte (17.). Und weil das mit der effizienten Chancenverwertung so gut funktioniert hatte, machten die Mannheimer gleich so weiter: Marcel Costly setzte sich am rechten Flügel durch, der Ball landete im Rückraum bei Stefano Russo, dessen haltbaren 17-Meter-Schuss Müller passieren ließ (21.). Halles Defensive zeigte in dieser Phase kurzzeitig echte Auflösungserscheinungen: Stipe Vucur stolperte den Ball in die Füße von Martinovic, der mit seinem 13. Saisontor zum 3:0 abschloss (25.). Beinahe wäre Rafael Garcias 25-Meter-Schuss an die Latte auch noch reingefallen (29.).

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Stattdessen kamen die Gäste nach einer schlecht verteidigten Ecke durch Jannes Vollert auf 1:3 heran (35.). Und jetzt brach beim Waldhof das Abwehrchaos aus. Terrence Boyds Abschluss konnte SVW-Keeper Timo Königsmann noch abwehren, Dehl staubte gedankenschnell zum 2:3 ab (39.). „Wir sind schwer reingekommen, hatten dann zehn überragende Minuten. Nach dem 3:0 wurden wir ein bisschen überheblich und schläfrig. Wir haben ein Spiel, in dem Gegner tot war, wieder aufgemacht“, sagte SVW-Co-Trainer Maximilian Mehring in der Pause bei „MagentaSport“.

Nach der verrückten ersten Halbzeit schien sogar der Drittliga-Torrekord aus dem Jahr 2019, als Haching mit 5:4 gegen Würzburg gewann, zu wackeln. Der offene Schlagabtausch ging aber nur noch kurz weiter: Dehl verpasste mit einem artistischen Seitfallzieher den Ausgleich (53.), Garcia verzog nur knapp (57.).

Danach war die ganz große Party vorbei. Der SVW fand zu einer gewissen Kompaktheit zurück, Halle drängte zwar weiter auf das 3:3, kam aber bis auf Derstroffs Pfostenkopfball (87.) nicht mehr richtig durch.

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