Fußball - Trotz starker Leistungen droht Stefano Russo beim SV Waldhof die dauerhafte Reservistenrolle – im defensiven Mittelfeld soll Marco Höger integriert werden

SV Waldhof: Das brisante Duell zwischen Höger und Russo

Von 
Alexander Müller
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Stefano Russo gehörte zu den positiven Erscheinungen in der ersten Saisonphase beim SV Waldhof. © PIX

Mannheim. Wenn einer reinkommt, muss ein anderer weichen. Dieses simple Grundprinzip des Fußballs hat Stefano Russo (21) zuletzt erleben müssen. Bei der unglücklichen 0:1-Niederlage des SV Waldhof bei Viktoria Berlin saß der junge Ludwigshafener fürs defensive Mittelfeld zunächst nur auf der Bank. Aber nicht etwa, weil er in den Partien zuvor enttäuscht hätte. Im Gegenteil: Russo rutschte trotz starker Leistungen aus der Mannheimer Startelf. Der Grund war ein anderer. Trainer Patrick Glöckner muss den Königstransfer des SVW für die Schaltzentrale in Spielrhythmus und Top-Form bringen: Marco Höger (31).

Eine Personalkonstellation, die eine gewisse Brisanz birgt – und für deren Moderation der Waldhof-Coach viel Fingerspitzengefühl benötigt. „Stefano rauszunehmen, obwohl er davor wirklich hervorragende Leistungen gebracht hat, war schmerzhaft“, gestand Glöckner auf der Pressekonferenz vor dem nächsten Drittliga-Spiel gegen Türkgücü München am Samstag (14 Uhr, Carl-Benz-Stadion). Aber Russo sei noch ein junger Spieler, den man kontinuierlich aufbauen müsse. „Wenn er mal von der Bank kommt, kann er damit gut umgehen, weil er ein klarer Junge ist.“ Die kleine Auszeit in der eng getakteten englischen Woche habe ihm gut getan. Glöckner sieht sogar positive Effekte im Duell um die Sechs zwischen dem jungen aufstrebenden Mann aus der Region und dem Altstar aus der Bundesliga. „Stefano kann sich vieles bei Marco Höger abschauen, daran wird er über die Strecke profitieren.“

Waldhof-Splitter

Impfbus: Ab zwei Stunden vor Anpfiff haben Waldhof-Fans wieder die Möglichkeit, sich vor dem Haupteingang des Carl-Benz-Stadions im Impfbus der Stadt Mannheim mit Biontech impfen zu lassen.

Freibier: Nach dem Abpfiff spendiert der SVW 200 Liter Freibier und Bratwürste an seine Anhänger.

Fanshop: Auch am Carl-Benz-Stadion haben Fans ab Samstag die Gelegenheit Fan-Utensilien zu erwerben. Bisher wurden 6000 Tickets für das Match gegen Türkgücü verkauft.

Voraussichtliche Aufstellung: Königsmann – Sommer (Costly), Verlaat, Seegert, Donkor – Höger, Saghiri (Wagner) – Boyamba, Lebeau (Gouiada), Schnatterer – Martinovic.

Das klingt sehr danach, dass Höger auch am Samstag gegen Türkgücü von Beginn an spielen wird. Drei Mannheimer plagen sich allerdings noch mit diversen Blessuren aus dem Berlin-Spiel herum. Bei Hamza Saghiri, Marcel Costly und Adrien Lebeau ist der Einsatz fraglich. Nach dem Rückschlag in der Hauptstadt will Glöckner sofort wieder auf die Erfolgsspur einbiegen. Sechs von neun möglichen Punkte hat der SVW in der englischen Woche geholt – drei weitere sollen am Samstag folgen. „Wir wollen einfach unsere Art und Weise, wie wir momentan Fußball spielen, durchdrücken. In Berlin haben wir mehr als ein bisschen Pech gehabt und das Ergebnis ist nach hinten losgegangen. Wir wollen unsere PS auf die Spur bringen“, sagte der Waldhof-Trainer.

Besondere mentale Aufbauarbeit bei Torwart Timo Königsmann, der mit einem schweren Patzer kurz vor Schluss das 0:1 in Berlin verschuldete, sei nicht nötig gewesen. „Er hat das gut weggesteckt. Wenn als Torwart ein Fehler passiert, fällt eben oft ein Tor. Wir stehen aber alles als Mannschaft durch. Timo hat davor sehr gut gehalten, das wirft ihn nicht um, sondern macht ihn stärker“, meinte Glöckner.

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Am Dienstag schloss sich das Transferfenster, fortan können nur noch vertragslose Spieler verpflichtet werden. Glöckner zeigte sich mit dem Kader „im Großen und Ganzen zufrieden. Wenn wir unsere Torchancen besser nutzen und den einen oder anderen individuellen Fehler abstellen, sind wir auch in der Lage, eine gute Rolle zu spielen.“ Dennoch halte Sportchef Jochen Kientz weiter Ausschau nach Verstärkungen, primär gesucht wird ein weiterer Mittelstürmer.

Eher über die linke Außenbahn kommt die letzte SVW-Erwerbung Baris Ekincier (22). Der Bochumer soll Rafael Garcia ersetzen, den die Mannheimer „schweren Herzens“ (Glöckner) nach Offenbach ziehen ließen. „Das war Rafas Wunsch, er ist auf uns zugekommen“, sagte der Waldhof-Trainer. „Wer ihn kennt, weiß, dass er ein sehr sensibler Spieler ist und viel Vertrauen braucht.“ Vertrauen in Form von der realistischen Chance auf einen Stammplatz, den der SVW Garcia seit der Verpflichtung von Marc Schnatterer nicht mehr bieten konnte.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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