3. Liga (mit Fotostrecke)

Spätes Gegentor trifft tief ins Waldhof-Herz

Nach einem Gegentor in der Nachspielzeit muss sich der SV Waldhof mit dem 1:1 gegen den FC Ingolstadt begnügen. Der Auftritt gegen die „Schanzer“ war aber immerhin ein kleiner Lichtblick in der aktuell düsteren Lage

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Thorsten Hof
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Die Enttäuschung bei den Spielern des SV Waldhof ist groß nach dem Schlusspfiff. Zwei Punkte wurden in der Schlussphase gegen Ingolstadt verspielt. © PIX-Sportfotos/Michael Ruffler

Mannheim. Bentley Baxter Bahn tippte sich an die Stirn, als er mit seinem Söhnchen nochmals auf den Platz ging. „Wahnsinn, einfach Wahnsinn“, sagte der Mittelfeldspieler des SV Waldhof und lag mit dieser Einschätzung nicht ganz daneben. 1:1 (1:0) stand es nach fast 100 Minuten und die nur 6065 Zuschauer im Carl-Benz-Stadion hatten vor allem eine turbulente Nachspielzeit erlebt, in der der Waldhof nach langer Führung durch Kennedy Okpalas sehenswertem 1:0 (11.) noch den Ausgleich durch Pascal Testroet kassierte (90.+1) – aber dann sogar selbst noch Chancen auf den Siegtreffer hatte.

Doch der eingewechselte Pascal Sohm scheiterte an FCI-Torwart Marius Funk (90.+3) und Bahns Distanzschuss prallte als Schlussakkord an die Unterkante der Latte und von da vor die Linie (90.+7). Das passte zur derzeitigen Situation des SVW, der zwar von den Fans im Gegensatz zur Vorwoche mit aufmunterndem Applaus verabschiedet wurde, aber nach nun schon zehn sieglosen Pflichtspielen weiter tief in der Abstiegszone der 3. Liga festsitzt.

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Später Ausgleich verhindert Waldhof-Heimsieg

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Mit entsprechend gemischten Gefühlen blickte Trainer Rüdiger Rehm auf das Remis. „Wir haben viel wegverteidigt und hatten ein gutes Gefühl, dass wir es heute über die Zeit kriegen. Wir haben uns selbst nach dem Ausgleich noch einmal aufgerappelt und das haben auch die Zuschauer gemerkt. Für die Jungs tut es mir einfach nur leid, dass wir uns wieder nicht belohnt haben“, sagte der Coach nach der intensiven Partie. „Was mir Mut macht, ist der Auftritt. Es sieht auf dem Platz nicht so aus, also ob wir in dieser Situation sind, in der wir uns befinden. Es sieht eher so aus, als ob die Jungs unglaublich gewillt sind, das Ganze zu verändern.“

SV Waldhof beginnt mit Hawryluk im Tor 

Rehm hatte seine Elf im Vergleich zur Vorwoche gleich auf fünf Positionen verändert. Besonders auffällig: Auf der Torhüter-Position bekam Lucien Hawryluk das Vertrauen, was Rehm mit der „besonderen Situation“ begründete. Im Abstiegskampf wollte der Coach wohl noch einmal ein Zeichen setzen und brachte auch die beiden Rückkehrer Marcel Seegert und Fridolin Wagner von Beginn an.

Ratlosigkeit bei Bentley Baxter Bahn und Laurent Jans. Der SV Waldhof Mannheim brachte die Führung gegen Ingolstadt nicht über die Zeit. © Pix

Vor allem die Tatsache, dass Mittelfeld-Anker Wagner wieder fit war, zahlte sich schnell aus. Der 26-Jährige dirigierte, legte sich auch mal mit einem Gegenspieler an, schleppte Bälle – und glänzte auch gleich als Vorbereiter. Einen Einwurf von Jonas Albenas nahm Wagner rechts bis auf die Grundlinie mit und brachte den Ball in die Mitte, wo Kennedy Okpala sehenswert mit der Hacke seinen dritten Saisontreffer zum 1:0 erzielte (11.).

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Allerdings gestaltete sich die Partie danach fast ein bisschen wie in der Vorwoche gegen den SV Verl. Statt mit dem Vorsprung selbstbewusst zu agieren, zeigte sich der SV Waldhof mit zunehmendem Druck der unbeeindruckten Ingolstädter fehlerhaft, viele Umschaltmomente mündeten sofort in einem Gegenkonter und Lucien Hawryluk bekam gegen Moritz Seiffert erstmals ernsthaft zu tun (23.). Als der allgegenwärtige Benjamin Kanuric aus der Distanz vorbei zielte (37.) hatte der SVW ebenso Glück wie in der Nachspielzeit.

Mannheimer setzten kaum noch Akzente nach vorne

Eine Freistoßvariante überraschte die Mannheimer Hintermannschaft, Jannik Mause schob den Ball am langen Pfosten dabei (45.+4). Vom SVW war bis dahin offensiv kaum noch etwas zu sehen, als Jans eine Hereingabe aus aussichtsreicher Position verpasste, signalisierte der Linienrichter bereits Abseits (41.).

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Allerdings stabilisierte sich der SVW nach dem Seitenwechsel wieder, ließ angeführt von Kapitän Seegert in der Defensive wenig zu und hatte seine Momente in der Offensive. Minos Gouras hatte – vom Ex-Ingolstadter Jalen Hawkins aus der eigenen Hälfte bedient – wohl die beste Möglichkeit, scheiterte aber von Moritz Seiffert bedrängt an FCI-Keeper Funk (53.). In der Folge entwickelte sich bis in die turbulente Nachspielzeit ein ausgeglichenes Spiel, dem nur das glückliche Ende für den Waldhof fehlte. „Für unsere aktuelle Lage wären drei Punkte entscheidend gewesen. Da müssen wir nicht drum herum reden“, war der nach 70 Minuten ausgewechselte Fridolin Wagner deshalb entsprechend bedient, während sich Kapitän Seegert weiter kämpferisch gab. „Den Punkt nehmen wir, alles andere müssen wir die nächsten Wochen regeln.“

SV Waldhof: Hawryluk – Albenas, Riedel, Seegert, Jans – Rieckmann, Wagner (71. Sohm) – Hawkins, Bahn, Gouras (61. Arase) – Okpala (79. Herrmann).

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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