Die lange Unterhose hat Alexander Rossipal schon bereitgelegt. Die nächste Dienstreise führt den Verteidiger des SV Waldhof und seine Kollegen an einen Ort, an dem die Mannheimer in ihrer 116-jährigen Geschichte noch nie ein Pflichtspiel bestritten haben. Und der im Winter für knackige Minusgrade bekannt ist. Der SVW tritt am Freitag (19 Uhr) beim FC Erzgebirge Aue an - dem langjährigen Zweitligisten, der nach dem Abstieg 2022 monatelang gebraucht hat, um in der 3. Liga Boden unter den Füßen zu bekommen. Seit Mitte Dezember jedoch der erfahrene Pavel Dotchev auf den Trainerposten bei den Sachsen zurückgekehrt ist, läuft es beim FCE, der sich von den Abstiegsplätzen entfernt hat.
„Aue hat sich sehr stabilisiert und kommt langsam in Fahrt. Das ist eine ganz andere Mannschaft als in der Hinrunde“, warnte Rossipal, der das Spiel übrigens trotz mitgeführter langer Unterhose in kurzem Beinkleid bestreiten will - zur Anstoßzeit sind frostige Außentemperaturen vorhergesagt. Auch Waldhof-Trainer Christian Neidhart feiert am Freitag seine Aue-Premiere, hat sich aber natürlich gewissenhaft auf den nächsten Gegner vorbereitet, der in 2023 aus vier Partien sieben Punkte geholt hat und zuletzt 1:3 in Osnabrück verlor.
300 Fans reisen mit
„Man sieht deutlich, dass sie unter Pavel Dotchev gut reingekommen sind, nachdem sie sich das am Anfang der Saison sicher anders vorgestellt hatten. Sie haben Unterschiedsspieler wie Nazarov, Stefaniak oder Jonjic in ihren Reihen. Das wird ein tolles Duell gegen einen Traditionsverein und für uns eine reizvolle Aufgabe, das zu bestätigen, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben“, sagte Neidhart, dessen Team jahresübergreifend sechs Mal ungeschlagen geblieben ist und nach drei Siegen hintereinander in 2023 am Montag trotz klarer Überlegenheit in der zweiten Hälfte „nur“ ein 1:1 gegen den SC Verl holte.
Ob er aufgrund dieser durch den Spielplan vorgegebenen intensiven Taktung personelle Wechsel vornehmen wird, ließ der SVW-Coach am Mittwoch offen. Nicht ausgeschlossen sei aber ein Frischewechsel in der Offensive - wobei man eher davon ausgehen sollte, dass die gleiche Startelf wie gegen Verl beginnen wird.
Auch in unserem Podcast Buwe Gebabbel geht es um das anstehende Spiel des SV Waldhof in Aue:

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Rund 300 Waldhof-Fans machen die Expedition ins Erzgebirge mit und werden im schmucken Stadion der alten Bergbau-Stadt Aue, in der bis 1991 Uran und Erz gewonnen wurde, auch das kultige Steigerlied zu hören bekommen. Für die Mannheimer Profis geht es am Freitagabend vor allem darum, die unangenehmen Begleitumstände auszublenden, damit die Ungeschlagen-Serie ausgebaut werden kann. „Die äußeren Umstände werden immer eine Rolle spielen. Wir haben eine 500 Kilometer lange Busfahrt vor uns, es soll richtig kalt sein in Aue. Diese weiten Auswärtsfahrten steckst du nicht immer so einfach weg. Aber wir sind gerade in einer so guten Verfassung, dass du uns dass nicht belasten sollte, das gehört zu unserem Alltag dazu“, sagte Neidhart.
Im engen Rennen um die Aufstiegsplätze darf sich der SVW keine großen Ausreißer nach unten mehr leisten. Bis zum Neunten FC Ingolstadt reicht der Kreis der Clubs, die Ambitionen nach oben haben. Und Spitzenreiter SV Elversberg, der immer noch 14 Punkte mehr auf dem Konto als die Kurpfälzer hat, scheint auf dem Weg zum Durchmarsch in die 2. Liga nicht zu stoppen zu sein. „Hut ab, was dort geleistet wird. Wenn man den Weg von Elversberg verfolgt hat, weiß man, dass das eine gewachsene Mannschaft ist, die sich punktuell gut verstärkt hat. Sie spielen eine hervorragende Rolle, bei ihrem aktuellen Schnitt würden sie bei 90 Punkten landen“, erklärte Neidhart. Und wenn ein Aufstiegsplatz bereits vergeben sein sollte, würde dies den Kampf um Rang zwei und dahinter um die Teilnahme um die Relegation weiter verschärfen. Neidhart geht davon aus, dass es am Ende für den Waldhof nicht reichen könnte, die beste Drittliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte mit 32 Punkten einfach zu wiederholen. „Da müssen wir schon schauen, dass wir uns noch einmal verbessern. Aber wir haben einen guten Weg eingeschlagen“, sagte der 54-Jährige. Den nächsten Schritt auf diesem Weg gehen will der SVW am Freitagabend im kalten Erzgebirge.
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