Fußball

Krimi mit gutem Ende für den SV Waldhof Mannheim

Fußball-Drittligist SV Waldhof gewinnt 3:2 beim TSV Havelse und muss zwischenzeitlich um den Sieg bangen. Deswegen gibt es nach dem Schlusspfiff auch kritische Töne.

Von 
Marc Stevermüer
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Jubel beim SV Waldhof nach dem 0:1 von Masca. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Der SV Waldhof machte es unnötig spannend, aber am Ende jubelte der Mannheimer Fußball-Drittligist. Am Dienstagabend gewann der SVW beim TSV Havelse mit 3:2 (1:0). Nachdem Masca (11.) und Felix Lohkemper (58.) den Waldhof mit 2:0 in Führung gebracht hatten, trafen John Xaver Posselt (60.) und Semi Belkahia (73.) zum unerwarteten Ausgleich. Der eingewechselte Nicklas Shipnoski sorgte postwendend für das Mannheimer 3:2 (74.).

„Wir haben uns selbst in die Bredouille gebracht, was wirklich nicht nötig war. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Aber es war nicht alles gut“, sagte Kapitän Lukas Klünter. Auch Lohkemper schlug kritische Töne an: „Nach einem 2:0 müssen wir abgeklärter spielen.“

Im Eilenriedestadion von Hannover, wo der TSV Havelse seine Drittliga-Heimspiele austrägt, setzte Waldhof-Trainer Luc Holtz genau auf die Mannschaft, die zuletzt gegen Rot-Weiss Essen überzeugte und 6:1 gewann.

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Nach zerfahrener Anfangsphase nahm die Partie recht schnell Fahrt auf. Mit Chancen im Minutentakt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die erste leichte Torannäherung gelang den Niedersachsen: Besfort Kolgeci brachte einen Freistoß in den Strafraum. Emre Aytun bekam bei seinem Kopfball aber keinen Druck auf den Ball (8.). Keine 60 Sekunden später sprintete Kennedy Okpala in Richtung TSV-Tor, scheiterte aber an Torwart Tom Opitz. Den Abpraller schnappte sich Felix Lohkemper, der den Ball aus spitzem Winkel an den Pfosten setzte (9.).

Frühe Führung in turbulenter Anfangsphase

Havelse atmete durch, schlug den Ball lang nach vorne – und auf einmal tauchte Marko Ilic frei vor SVW-Keeper Thijmen Nijhuis auf. Doch der wachsame Waldhof-Schlussmann blieb lange stehen und pflücke den Heber des Angreifers sicher herunter (10.). Für den Rest der ersten Halbzeit war es das aber auch mit den Angriffsbemühungen der biederen Niedersachsen.

Kurz danach jubelten die Mannheimer: Sascha Voelcke passte den Ball von der linken Außenbahn flach ins Zentrum, wo Masca in den freien Raum startete und den Ball locker zur Führung einschob (11.). Keine Frage: Diesen Treffer hatten die Waldhöfer schön herausgespielt – und auch danach alles unter Kontrolle.

Havelse – SV Waldhof 2:3 (0:1)

Havelse: Opitz – Riedel, Plume, Belkahia (83. Sommer), Kolgeci, Aytun – Rufidis (67. Jaeschke), Berger – Ilic (67. Paldino) – Posselt, R. Müller (67. Rexhepi).

SVW: Nijhuis (88. Hawryluk) – Klünter, Hoffmann, Sechelmann, Voelcke – Sietan (80. Thalhammer), Ferati, Diakhaby (80. Rieckmann), Masca (71. Shipnoski) – Okpala (79. Boyd), Lohkemper.

Schiedsrichter: Nouhoum (Fürstenfeldbruck). – Zuschauer: 1112. – Tore: 0:1 Masca (11.), 0:2 Lohkemper (58.), 1:2 Posselt (60.), 2:2 Belkahia (73.), 2:3 Shipnoski (74.). – Gelbe Karten: Posselt, Plume, Rufidis – Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Plume (90.+4). Beste Spieler: Opitz – Okpala.

Arianit Ferati und Adama Diakhaby initiierten viele Angriffe, der Waldhof ließ Ball und Gegner laufen. Was bei aller Dominanz und 68 Prozent Ballbesitz nach einer halben Stunde aber fehlten, waren richtig klare Möglichkeiten. Zu selten machte der SVW das Spiel schnell, obwohl Havelse sofort in Nöte geriet, wenn die Mannheimer aufs Gaspedal drückten. Nach zwei, drei flotten Pässen war beispielsweise Okpala in Schussposition, scheiterte aber an Opitz (24.).

Während sich der SVW also mit der Spielkontrolle begnügte, versuchte es der spielerisch limitierte Aufsteiger aus Niedersachsen mit hohen Bällen. Der Ball war also viel in der Luft, doch in Gefahr brachte der TSV Langholz Havelse die Mannheimer damit nicht. Weshalb es zur Pause bei der 1:0-Führung für die Waldhöfer blieb.

Zielstrebiger ging der SVW den zweiten Durchgang an – und kam fast schon folgerichtig früh zu einer guten Chance. Nach einer Seitenverlagerung tauchte Rechtsverteidiger Klünter im Strafraum des Aufsteigers auf, scheiterte aber an Opitz (51.).

Der Waldhöfer Janne Sietan (l.) gegen Johann Berger. © PIX-Sportfotos

Und Havelse? Musste etwas machen. Konnte aber nichts machen. Es fehlten die Mittel. Und als der Waldhof dann durch Felix Lohkemper zum zweiten Mal getroffen hatte (58.), sah eigentlich alles nach einem souveränen Erfolg aus. Eigentlich. Denn die Niedersachsen meldeten sich plötzlich im Spiel zurück.

Nach einem weiten Einwurf herrschte große Unordnung im Mannheimer Strafraum, der SVW bekam den Ball nicht sauber geklärt. Julian Rufidis schloss von der Strafraumkante ab, sein Schuss landete genau bei John Xaver Posselt. Der Stürmer schaltete blitzschnell und traf (60.). Es war das buchstäbliche Tor aus dem Nichts, das dem Aufsteiger wieder Hoffnung gab und die Mannheimer zittern ließ.

Nichts deutete auf Tore von Havelse hin

Beflügelt vom Anschlusstreffer intensivierten die Niedersachsen ihre Angriffsbemühungen. Von einer Druckphase waren sie aber immer noch weit entfernt. Denn nach wie vor fehlten dafür aus dem Spiel heraus die Ideen. Doch es gab ja noch Standardsituationen: Und nachdem ein Einwurf fürs 1:2 gesorgt hatte, brachte eine Ecke das 2:2 (73.): Es traf Semi Belkahia per Abstauber. „Havelse hat nicht viel gemacht und wir haben trotzdem zwei Tore kassiert“, ärgerte sich Klünter.

Der Waldhof antwortete aber prompt mit dem 2:3 (74.). Und dafür sorgten zwei Einwechselspieler, die erst zwei Minuten auf dem Feld standen: Julian Rieckmann bediente Nicklas Shipnoski, der sehenswert aus der Distanz traf. Ein Traumtor.

In der Schlussphase musste der SVW verletzungsbedingt wechseln: Schlussmann Nijhuis verließ das Feld (88.), für ihn kam Lucien Hawryluk. Doch der musste sich nicht mehr auszeichnen.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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