Fußball

Shipnoski in die Waldhof-Startelf? Das sagt Trainer Holtz

Nach vier Toren in zwei Partien drängt sich Nicklas Shipnoski für die Waldhof-Startelf auf. So ist der Stand der Dinge vor der Partie gegen Osnabrück.

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Marc Stevermüer
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Nicklas Shipnoski (l.) bejubelt seinen Siegtreffer mit Kennedy Okpala und Arianit Ferati. © IMAGO/Steinsiek.ch

Hannover. Ein kalter Wind zieht am Dienstagabend durch das Eilenriedestadion in Hannover. Doch Luc Holtz lässt sich nichts anmerken. Der Trainer des SV Waldhof Mannheim steht am Spielfeldrand und scherzt. „Ich könnte jetzt sagen, dass Nicklas Shipnoski seine Rolle gefunden hat“, witzelt der Luxemburger nach dem 3:2-Erfolg des Fußball-Drittligisten beim TSV Havelse. Genau jener Shipnoski hatte zuvor mit einem Traumtor (74.) den Siegtreffer erzielt, bereits am Samstag war ihm beim 6:1 über Rot-Weiss Essen ein Dreierpack gelungen.

Vier Treffer in zwei Spielen – und das jeweils nach Einwechslung. Das macht aus ihm so etwas wie den perfekten Joker. Doch Holtz weiß natürlich, dass ihm da bald ein Luxusproblem droht: „Mit jedem Tor drängt sich Nicklas mehr für die Startelf auf.“

Trainer Holtz lobt den Arbeitseifer von Shipnoski

Es sind lobende Worte, die Shipnoski gerne hören wird. Denn er hat Taten sprechen lassen. Ansprüche stellt der gebürtige Wormser trotzdem keine: „Ich glaube schon, dass ich der Mannschaft helfen kann. Ob das von der Bank ist, entscheidet der Trainer“, sagt der 27-Jährige, der nicht verhehlt, dass es „natürlich immer eine coole Sache“ sei, von Beginn an auf dem Feld zu stehen: „Aber wenn ich jedes Mal reinkomme und das Spiel entscheide, soll mir das recht sein.“

Keine Frage: Shipnoski geht mit seiner gegenwärtigen Situation extrem gelassen um – und vertraut auf seine Stärken. „Ich weiß, was ich kann. Und das habe ich schon oft in dieser Liga bewiesen. Sei es in Saarbrücken, Wiesbaden oder Bielefeld. Ich hab immer meine Tore gemacht. Im Fußball gibt es stets Höhen und Tiefen – und das gilt für jeden. Auch für Weltklassespieler. Es geht darum, einfach immer weiterzumachen.“ Und sich zu empfehlen, so wie es Shipnoski mit Nachdruck gemacht hat.

Holtz lobt die „Energie und Motivation“, die der 27-Jährige im Training zeige. Die Tore, meint der Luxemburger, seien nun der Lohn für den unermüdlichen Arbeitseifer. Und wie groß ist der Anteil des Coaches an der Treffsicherheit seines Spielers? Er will sich nicht festlegen: „Ich sehe den Fußball nie kurz-, sondern immer mittel- bis langfristig. Ich habe meine Art und Weise, mit den Spielern umzugehen. Und ich bin natürlich glücklich, wenn sie darauf positiv reagieren.“

Jokerrolle: Nicklas Shipnoski wird gegen Havelse eingewechselt. © PIX-Sportfotos

Hätte Shipnoski mit seinem Geniestreich allerdings nicht den Sieg besorgt, wäre die Gemütslage beim SV Waldhof eine ganz andere gewesen. Denn nachdem Masca (11.) und Felix Lohkemper (58.) die Mannheimer verdient mit 2:0 in Führung geschossen hatten, glich Havelse aus dem Nichts aus. Spielerisch brachten die biederen Niedersachsen wenig bis gar nichts zustande. Es reichten allerdings ein langer Einwurf und ein Eckball, um durch John Xaver Posselt (60.) und Semi Belkahia (73.) auszugleichen. Doch anders als einige Male zuvor brachte sich der Waldhof dank Shipnoski nicht um die verdienten Punkte und blieb auch nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Stammtorwart Thijmen Nijhuis (Leistenprobleme) kurz vor dem Abpfiff stabil.

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„Ich bin froh, dass wir das Ding noch einmal auf unsere Seite gezogen haben. Aber es war unnötig spannend“, sagt Torschütze Lohkemper, als der Stürmer in eine dicke Jacke eingepackt nach dem Schlusspfiff den Platz verlässt. Zwischenzeitlich sei er „sehr sauer“ gewesen. „Wir müssen vor allem bei Standards hellwach sein. Havelse war nur damit und über lange Bälle gefährlich.“ Seiner Meinung nach sei das Abwehrverhalten „schon sehr naiv“ gewesen: „In den zurückliegenden Spielen waren viele Aktionen dabei, in denen wir uns nicht clever verhalten haben.“

Zum Beispiel in der Schlussphase in Aachen, als der SVW ohne Not nach 2:1-Führung noch 2:3 verlor. „Oder die Roten Karten“, ergänzt Lohkemper, „die waren ja auch total doof.“ Genauso wie die zwei vermeidbaren Gegentreffer in Hannover. Der Stürmer mahnt deshalb an, dass sein Team besser nicht immer drei Tore schießen müsse, um auswärts zu gewinnen.

Am Samstag spielt der Waldhof gegen Osnabrück

Der erste Weg zur Besserung ist zweifelsohne eine gesunde, ehrliche und kritische Selbsteinschätzung. Gepaart mit einer Portion Ehrgeiz. Und was das angeht, scheinen die Mannheimer vor dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den VfL Osnabrück auf einem guten Weg zu sein. Denn trotz des Sieges und der Freude ist vielen am Dienstagabend auch ein bisschen Verärgerung anzumerken, gegen einen limitierten Gegner unnötig in Bedrängnis geraten zu sein.

„Havelse macht nicht viel und wir kassieren trotzdem zwei Gegentore. Das müssen wir uns ankreiden. Denn wir können hier genauso gut mit einem Unentschieden rausgehen und fahren dann deprimiert nach Hause“, macht auch Kapitän Lukas Klünter auf dem Weg in die Kabine des Eilenriedestadions deutlich, dass er künftig noch mehr Konsequenz und Konzentration erwartet. Zumal es dieses Auf und Ab nicht nur innerhalb einer Partie gibt, sondern auch von Spiel zu Spiel.

Auf zwei Siege folgten drei Niederlagen, danach gewannen die Mannheimer wieder zweimal. „Wir müssen uns schon irgendwann fangen und Konstanz reinbringen“, sagt Klünter. Auch er weiß ganz genau: Der Waldhof kann sich nicht immer darauf verlassen, dass Shipnoski gegen Spielende noch einmal einen raushaut.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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