Fußball

Kreuzbandriss bei Höger: Waldhofs Routinier muss lange aussetzen

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Thorsten Hof
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Marco Höger verletzte sich bei einem Zweikampf im Training. © PIX

Mannheim. Verletzungsschock statt Pokal-Vorfreude: Fußball-Drittligist SV Waldhof muss monatelang ohne seinen Mittelfeld-Strategen Marco Höger auskommen. Mitten in der Vorbereitung auf das Viertelfinale im badischen Landespokal beim Regionalligisten FC-Astoria Walldorf (Dienstag, 19 Uhr, Dietmar-Hopp-Sportpark) musste der SVW am Montag die Hiobsbotschaft verdauen, dass sich der 33-jährige Routinier einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen hat.

Ursächlich war ein Zweikampf im Training am Sonntag, nachdem Höger die Übungseinheit abbrechen musste. Am Montag bestätigte eine MRT-Untersuchung dann die schlimmsten Befürchtungen. Eine Prognose über die Ausfallzeit Högers wollte der Club nicht wagen, mit mindestens sechs Monaten muss aber wohl gerechnet werden. Damit stünde Höger im Optimalfall erst spät in der Rückrunde wieder zur Verfügung. Zudem hatte der bundesligaerfahrene Mittelfeldspieler bereits in der Saison 2013/14 und 2015/16 im Trikot des FC Schalke mit Kreuzbandverletzungen zu kämpfen, was die Genesung sicher nicht einfacher macht.

„Marcos Ausfall schmerzt sehr“

Entsprechend betroffen zeigten sich die Verantwortlichen bei den Blau-Schwarzen. „Der Ausfall von Marco schmerzt uns natürlich sehr. Marco hat bereits in der letzten Saison gezeigt, dass er ein Unterschiedsspieler in der 3. Liga ist. In unseren Planungen für diese Saison war er in der Mittelfeldzentrale ein Eckpfeiler, der uns jetzt wegbricht“, kommentierte Sportgeschäftsführer Tim Schork die Schock-Nachricht, die mit Blick auf die Bedeutung Högers für die Aufstiegsambitionen des SVW ein herber Rückschlag ist.

„Wir wünschen Marco für seinen Genesungsprozess das Allerbeste und werden ihn dabei begleiten. Wir müssen sein Fehlen und die Verantwortung, die Marco getragen hat, nun im Kollektiv auffangen“, sagte Schork weiter. Adäquaten Ersatz wird es wohl erst wieder im Winter-Transferfenster geben, aktuell stünden nur vereinslose Profis zur Verfügung, die aus dem Wettkampfbetrieb sind.

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Die erste Bewährungsprobe für den SVW-Kader ohne ihren ballsicheren Leitwolf im Mittelfeld steht gleich am Dienstagabend an, wenn es in Walldorf um den Einzug ins Halbfinale des badischen Landespokals geht. Mit Blick auf die jeweilige Klassenzugehörigkeit riecht die Partie fast ein bisschen nach vorweggenommenem Endspiel. Schließlich stehen mit dem FC Zuzenhausen und dem 1. FC Mühlhausen sonst nur noch zwei Verbandsligisten im Halbfinale, und am 5. Oktober streiten sich mit dem 1. CfR Pforzheim und dem ATSV Mutschelbach noch zwei Oberligisten um einen Platz in der Vorschlussrunde.

Waldhof-Trainer Christian Neidhart, der den Höger-Ausfall am Montag ebenfalls erst einmal verarbeiten musste, findet diese Schlussfolgerung allerdings zu eindimensional. „Es kann auch gegen einen Oberligisten schwer werden. Pokal ist eben so, und man hat ja schon gesehen, wie viele Drittligisten da rausgeflogen sind. Deshalb zählt nur das nächste Spiel. Das ist Walldorf – und da musst du weiterkommen“, will der SVW-Coach Schritt für Schritt gehen.

Laurent Jans wird geschont

Dafür hat der Chefcoach der Mannheimer sogar selbst einige Autobahnkilometer auf sich genommen, um den Regionalligisten in Augenschein zu nehmen. „Wir haben die Astoria mehrfach beobachtet. Ich war selbst beim Spiel beim VfR Aalen dabei. Wir sollten uns auf jeden Fall nicht am aktuellen Tabellenstand der Astoria orientieren“, spielt Neidhart auf die bislang bescheidenen Vorstellungen der Walldorfer an, die mit nur sieben Punkten aus acht Spielen in der Regionalliga Südwest als Tabellen-15. nur einen Platz über der roten Linie stehen.

„Aber ein Pokalspiel ist was komplett anderes, auch für Walldorf. Wir gehen als Favorit in die Partie, werden Walldorf aber auf keinen Fall unterschätzen, sondern das so ernst wie jedes Punktspiel nehmen“, betont Neidhart, der seinen luxemburgischen Nationalspieler Laurent Jans schonen wird.

Aus der Position des Außenseiters geht Walldorf die Partie an, sieht sich aber keinesfalls chancenlos. „Wir rechnen uns schon etwas aus“, sagt Trainer Matthias Born. Er weiß aber auch, dass einiges zusammen kommen muss. „Da muss der Torwart vielleicht mal was Verrücktes halten, und wir müssen natürlich unsere Möglichkeiten nutzen. Das werden vielleicht nicht viele sein, aber da müssen wir effektiv sein“, hofft Born auf eine Wiederholung des Coups von 2015, als der FCA die Mannheimer ebenfalls aus dem Viertelfinale kegeln konnte. „Außerdem ist das eine willkommene Abwechslung aus dem Liga-Alltag“, freut sich Born auf die Chance, in einem anderen Wettbewerb ein Zeichen zu setzen, bevor am Samstag das Regionalliga-Kellerduell gegen Hessen Kassel ansteht.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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