Mannheim. Das erste Viertel der Saison ist gespielt - die 3. Liga gönnt sich ihre erste Länderspielpause in dieser Saison. Aber vor allem bei Erzgebirge Aue ist trotz der Liga-Unterbrechung mächtig Feuer unterm Dach. Unser Blick in die 3. Liga.
Erzgebirge Aue
Er war das Gesicht von und der unumstrittene Macher bei Erzgebirge Aue in den vergangenen acht Jahren: Der Abgang des streitbaren Präsidenten Helge Leonhardt ist ein tiefer Einschnitt für die Sachsen, die als Zweitliga-Absteiger gleich auf den letzten Platz der 3. Liga durchgereicht worden sind. Statt wie erwartet Sieglos-Trainer Timo Rost erwischte es nun zuerst Leonhardt, der auf Druck von einigen wichtigen Sponsoren zurücktrat. Er hoffe, so der scheidende Präsident, „dass ein geordneter Neuanfang gestaltet werden kann und dass weitere Eskalationen, die dem Verein öffentlichen Schaden bringen würden, verhindert werden können“. Zur sportlichen Krise im Erzgebirge gesellt sich nun auch noch ein Führungsvakuum. Die Trennung von Trainer Rost könnte durch Leonhardts Abschied noch in der Länderspielpause vollzogen werden - der Präsident galt als einer der letzten Fürsprecher des früheren Bundesliga-Profis.
SV Elversberg
Sie gewinnen und gewinnen und gewinnen. Aufsteiger SV Elversberg bleibt die Sensation der bisherigen Drittliga-Saison. Mit einem 3:1-Sieg in Halle konterten die Saarländer am Samstag cool den Erfolg des TSV 1860 München am Freitagabend (3:1 gegen Aue) und behaupteten damit die Tabellenführung. Nach der Pause geht es für das Team der früheren Waldhöfer Kevin Conrad und Kevin Koffi gegen den SC Verl weiter - klingt nach einer machbaren Aufgabe. „Bei dem Lauf, den wir haben, hätten wir auch gerne weiterspielen können“, sagte SVE-Torschütze Manuel Feil in Halle. Angesichts der jüngsten Serie kann man das bestens verstehen.
RW Essen
So etwas freut keinen Verein - und erst recht nicht in der finanziell keineswegs auf Rosen gebetteten 3. Liga. RW Essen fürchtet wegen der Insolvenz des Bauunternehmens Harfid den Wegfall der Zahlungen seines Hauptsponsors. „Das wäre ohne Zweifel ein schwerer, nach Lage der Dinge aber kein existenzbedrohender Schlag“, sagte Vorstandschef Marcus Uhlig bei RevierSport“. Hoffen wir das Beste für den Aufsteiger, der am 22. Oktober im Carl-Benz-Stadion gastiert.
VfB Oldenburg
Die Nordlichter galten neben Mit-Aufsteiger Bayreuth als einer der ersten Abstiegskandidaten. Doch mit elf Punkten aus den vergangenen fünf Partien hat der VfB Oldenburg seine Konkurrenzfähigkeit im neuen sportlichen Umfeld unter Beweis gestellt. „Wir sind drittligareif!“, sagte Trainer Dario Fossi nach dem spektakulären 4:3 im Nord-Duell gegen den VfL Osnabrück vor zwei Wochen. Das 1:1 gegen Bayreuth am vergangenen Samstag fiel bei diesem Höhenflug des VfB fast schon in die Kategorie „kleine Enttäuschung“.
MSV Duisburg
Es war keine große Überraschung: Der sensationelle 60-Meter-Treffer von Duisburgs Torhüter Vincent Müller beim Spiel in Meppen hat die Wahl zum „Tor des Monats“ im August der ARD-Sportschau gewonnen. Über 33 Prozent der Stimmen entfielen auf den denkwürdigen Treffer des 22-Jährigen, der bei der Partie in Meppen einen Freistoß aus 60 Metern direkt im Tor unterbrachte. „Hey MSV-Fans, ihr habt es sicherlich mitbekommen, spätestens jetzt: Wir haben das Tor des Monats nach Meiderich geholt. Vielen Dank an alle, die für mich gewählt haben. Ich bin natürlich sehr glücklich darüber“, bedankte sich der Keeper bei Twitter.
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