Mannheim. Einer Wiederwahl als Präsident musste sich Bernd Beetz seit seinem Amtsantritt im Jahr 2018 noch nicht stellen, da die Mitgliederversammlungen des SV Waldhof in den vergangenen zweieinhalb Jahren Pandemie-bedingt ausfallen mussten. Doch in dieser Zeit scheint sich bei den Mitgliedern des SV Waldhof e.V. nichts Wesentliches angestaut haben. Mit 113-Ja Stimmen der 164 stimmberechtigten Mitglieder im Eventcenter Mannheim wurde der Mäzen und Club-Chef ohne Gegenkandidat für weitere drei Jahre wiedergewählt und erreichte am Montagabend mit knapp 69 Prozent grünen Karten ein minimal besseres Ergebnis als bei seinem Start (68 Prozent). Sein Team mit Vize-Präsident Horst Seyfferle sowie den weiteren Präsidiumsmitgliedern Birgit Loewer-Hirsch und Tobias Schmidt bekam ebenfalls einen klaren Vertrauensbeweis.
Das lag wohl nicht zuletzt auch an den stattlichen finanziellen Zuwendungen des Präsidenten, mit denen Beetz sowohl den Hauptverein als auch den in die Spielbetriebs-GmbH ausgegliederten Drittliga-Bereich zuletzt nicht nur über Wasser hielt, sondern auch die sportliche Entwicklung ermöglichte. Selbst der zuletzt oft kritische Aufsichtsrat gab sich von seiner zustimmenden Seite.
„Verein in ruhigem Fahrwasser“
„Die Arbeit im Verein ist in ein ruhiges Fahrwasser gekommen und wir haben den Verein auf eine solide wirtschaftliche Basis gestellt“, stellte Aufsichtsratschef Stefan Fulst-Blei dem Präsidium ein gutes Zeugnis aus und hob vor allem das Engagement von Vize-Präsident Horst Seyfferle bei der Sponsorengewinnung und der Neuordnung der internen Abläufe hervor.
„Diese Arbeit kann nicht hoch genug bewertet werden“, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete mit Blick auf die Zahlen. Nach denen konnte der Hauptverein das Minus zum 30. Juni 2018 von rund 170 000 Euro auf einen Fehlbetrag von nur noch 28 000 Euro (2021) drücken. Beetz bezeichnete den Verein als „saniert und solide“, der Etat von rund 450 000 Euro sei ausgeglichen. Die Einnahmenseite sei laut Beetz vor allem durch die Gewinnung von Sponsoren verbessert worden. Die bisherige Lücke in der Kasse des Hauptvereins sei so geschlossen worden, zeigte sich Beetz zufrieden und sah den Club generell auf einem guten Weg. „Die Entwicklung ist durch und durch positiv. Wir sind sportlich erfolgreicher und haben unser Image verbessern können“, sagte Beetz. „Wir haben auch Corona überlebt – auch wenn das kein Vergnügen war“, sprach der Club-Chef die zuletzt schwierigen Zeiten an. „Das hatte nicht zuletzt auch einen großen finanziellen Effekt“, meinte Beetz, der dennoch zuversichtlich nach vorne schaute.
Sorgen macht den Club allerdings weiterhin die Finanzierung eines Nachwuchsleistungszentrums. Wie mehrfach berichtet, zieht sich auf Druck des DFB mit „Anpfiff ins Leben“ unter dem Dach der Dietmar-Hopp-Stiftung bis spätestens Sommer 2023 der maßgebliche Träger zurück. Hier entstünde dann eine Finanzierungslücke von rund 350 000 Euro, die der Hauptverein aufbringen muss.
NLZ-Finanzierung weiter offen
Wir kämpfen aber weiter um das NLZ“, betonte SVW-Vize Seyfferle, in einem Arbeitskreis werden aktuell Lösungsmöglichkeiten für die Finanzierung des künftigen Waldhof-Talentschuppens gesucht werden.
Als definitiv defizitär erwies sich der Spielbetrieb in der 3. Liga nach der Saison 2020/2021. Aus dieser Spielzeit ging der SVW mit einem Minus von 2,4 Millionen Euro, nachdem 2019/2020 noch ein Plus von rund 450 000 Euro stand. „Das war corona-geschuldet“, ordnete Beetz die jüngsten Zahlen ein, geht unter normalen Bedingungen aber wieder von einer klaren Besserung aus.
Große Zustimmung fand früh am Abend die aus Fan-Kreisen initiierte Umbenennung der Süd-Tribüne des Carl-Benz-Stadions in „Walter-Pradt-Tribüne“. Hier stimmten 154 von 164 Mitgliedern zu.
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