Mannheim. Eine veritable Rudelbildung. Provokationen der siegreichen Essener Profis, Polizei vor den beiden Fan-Blocks – unmittelbar nach der 1:2 (1:2)- Niederlage des SV Waldhof gegen Aufsteiger Rot-Weiss Essen lagen im Carl-Benz-Stadion nochmals so richtig die Nerven blank. Besonders aufseiten der Waldhöfer waren die Emotionen nachzuvollziehen, schließlich hatten die Mannheimer vor 8910 Zuschauern den sonst völlig harmlosen Gegner mit zwei individuellen Patzern gleich in der Startphase Richtung Auswärtssieg gelotst und es dann verpasst, ihren Sturmlauf in der zweiten Halbzeit zu belohnen. Am Ende stand so die erste Liga-Heimniederlage der Saison und mittlerweile zehn Punkte Rückstand auf den ersten Aufstiegsplatz.
Ärger bei Spieler Christian Neidhart
„Wir sind endgültig im Mittelfeld angekommen“, fasste Routinier Marc Schnatterer die bescheidene Situation treffend zusammen, die laut Sportchef Tim Schork nun aber nicht beim Trainer abgeladen werden soll. „Die Mannschaft gibt die Antwort darauf“, sah der 32-Jährige noch genug Leben im Team. „Es gibt keinen Grund über die Trainerfrage nachzudenken, sondern darüber, warum wir zwei Mal hinten liegen und immer so unterschiedliche Gesichter zeigen.“ Coach Christian Neidhart ärgerte sich vor allem darüber „dass wir das Spiel nicht verlieren, weil der Gegner überragend war, sondern nur wir selbst dazu beitragen“.
Wie schon im Pokalspiel gegen Nürnberg setzte Neidhart auf eine Dreier-Kette, doch anstelle von defensiver Stabilität war die Hintermannschaft vom Start weg von individuellen Aussetzern geprägt, bei denen sich vor allem Gerrit Gohlke hervortat. Zunächst war der Verteidiger an einem Zusammenprall mit Torwart Morten Behrens beteiligt, nach dem sich Essens Ron Berlinski über den freien Ball und das 0:1 freuen durfte (6.). Nur wenig später verunglückte dem 23-Jährigen ein Rückpass Richtung Torwart, den erneut Berlinski erlief und zum 0:2 verwandelte (12.). Dabei sorgte vor allem der erste Treffer für Emotionen auf dem Platz und den Rängen, da Behrens wohl einen Moment ausgeknockt war, Berlinski die Situation aber eiskalt zu seinen Gunsten ausnutzte. Das brachte dem RWE-Stürmer zwei Schubser von Marcel Seegert ein, für die der SVW-Kapitän mit Gelb noch gut bedient war.
Fataler Fehlstart
Dieser fatale Fehlstart zeigte entsprechend Wirkung. Die Blau-Schwarzen standen komplett neben sich, nach vorne ging wenig, der 1:2-Anschlusstreffer resultierte dann auch aus einem Konter, nachdem Isiah Young fast das 0:3 auf dem Fuß hatte. Marten Winkler sprintete nach der folgenden Ecke über den halben Platz und bediente Dominik Martinovic (32.). Dieses Momentum nahm der SVW nun mit, Neidhart korrigierte seine Startformation, nahm Unglücksrabe Gohlke vom Platz und stellte auf die gewohnte Vierer-Kette um. In der Offensive fand der Ball nun gezielter den Weg in den Strafraum und erneut Winkler hatte die große Möglichkeit zum Ausgleich. Seinen Kopfball parierte RWE-Keeper Jakob Golz allerdings glänzend (40.).
SVW brachte Ordnung ins Spiel
Nach der Pause versuchte der SVW mit einem 4-2-3-1-System endlich Ordnung in sein Spiel zu bringen, was dann auch gelang und in zahlreichen Möglichkeiten mündete. Doch RWE-Keeper Golz stand gegen Russos Distanzschuss (77.), Kothers Versuch (84.) und Fridolin Wagners Kopfball (84.) immer goldrichtig. „Da hat er uns am Ende die Punkte gesichert“, räumte Essens Coach Christoph Dambrowski ein. Dass sich Seegert in der Nachspielzeit noch eine Gelb-Rote Karte einhandelte und nun in der nächsten Partie gegen Dresden fehlt, passte zu einem gebrauchten Nachmittag.
SV Waldhof: Behrens – Gohlke (35. Taz), Seegert, Riedel– Sommer (46. Russo), Wagner, Rossipal. Jans – Martinovic (72. Kother) , Winkler (72. Schnatterer), Keita-Ruel (61. Sohm).
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