Mannheim. Im Kabinentrakt des Carl-Benz-Stadions herrschte am Samstag auf beiden Seiten Party-Stimmung. Während das Team von Dynamo Dresden nach der 0:1 (0:0)-Niederlage beim SV Waldhof den finalen Schritt zum Aufstieg in die 2. Bundesliga feierten, herrschte bei den Mannheimer Profis pure Erleichterung über den richtungsweisenden Sieg im Abstiegskampf. Wir haben uns auf Stimmenfang begeben.
Waldhof-Trainer Dominik Glawogger: „Es war ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Es hätte in der ersten Halbzeit in beide Richtungen gehen können. Wir haben uns in der Halbzeit schon noch einmal eingeschworen, eine Schippe drauflegen zu wollen. Dass wir zum richtigen Zeitpunkt das 1:0 machen, hat uns in die Karten gespielt. Am Ende hat jeder von uns alles reingeworfen. Einen Sieg kann man immer feiern, aber ein bisschen muss ich der Spielverderber am heutigen Tag sein. Ich habe im Fußball schon so viel erlebt. Es gibt keinen freien Tag, sondern wir bereiten uns ganz fokussiert auf das letzte Spiel vor. Wir wollen nicht nächste Woche in Bielefeld ein blaues Wunder erleben.“
Torschütze Kennedy Okpala: „Der Moment bei meinem Tor war das Lauteste und Größte meiner Spielerkarriere. Ich habe in die Gesichter der Fans gesehen und mich einfach nur gefreut. Wir sind ein sehr großer Verein mit einer großen Fangemeinde. Es macht einfach Spaß, für den Waldhof zu spielen. Die Teamleistung war heute super. Jetzt wollen wir auch in Bielefeld gewinnen und neun von neun Punkten aus den letzten drei Spielen holen. Das Restprogramm war uns von Anfang an egal. Jeder hat gesagt: ,Die holen nur noch einen Punkt‘. Genau das hat uns motiviert.“
Mittelfeldspieler Janne Sietan: „Ich war ein-, zweimal nah an den Tränen dran. Was da heute abgefallen ist an Druck… Es war hart, aber wir sind alle jeden Tag an den Alsenweg gefahren und haben daran geglaubt. Da kommen jetzt ein paar Emotionen hoch, die sich angestaut haben. Rechnerisch ist noch alles möglich, aber wir werden alles dafür tun, dass rechnerisch gar nichts mehr möglich ist und der Waldhof nächste Jahr 3. Liga spielt.“
Linksverteidiger Sascha Voelcke: „Ich muss das Spiel erst einmal verarbeiten. Wir haben ein gutes Heimspiel vor einer überragenden Kulisse gezeigt. Das war wirklich Wahnsinn, was hier heute abging. Da sind nur positive Gedanken. Wir sind noch nicht durch, aber für den Moment ist da pure Erleichterung und ich bin einfach nur glücklich. Es muss trotzdem noch weitergehen. Wir haben noch ein Spiel in Bielefeld, wo wir an heute anknüpfen wollen. Nach heute schlafe ich auf jeden Fall ein bisschen ruhiger.“
Verteidiger Niklas Hoffmann: „Mit unserer Mannschaft kannst du viel packen. Wir sind eine geschlossene Einheit, haben zusammengehalten und es durchgezogen. Aber es ist noch nicht zu Ende. Wir wollen das nächste Spiel gewinnen und einen guten Saisonabschluss.“
Mittelstürmer André Becker: „Wir wussten um die Wichtigkeit des Spiels, die Jungs haben von der ersten Minute bis zum Ende des Spiels Vollgas gegeben. Wir haben das Spiel schon in der ersten Halbzeit dominiert. Man hat einfach gesehen, dass die Mannschaft voll da war. Dann haben wir uns mit dem 1:0 belohnt und das nicht mehr aus der Hand gegeben. Ein schöner, verdienter Sieg.“
Dresdens Trainer Thomas Stamm: „Ich möchte mich kurz halten. Wir haben heute den Schritt gemacht, den wir uns vorgenommen haben. Das Spiel kann auch so laufen, dass wir gewinnen. Wir hatten eine Riesenchance durch Lemmer. Unterm Strich ist das aber nicht entscheidend. Wir sind überglücklich. Wenn ich sehe, wie viele Mitarbeiter nach dem Spiel mit Tränen in den Augen dastehen, zeigt das, wie wichtig der Verein für die Stadt ist. Es freut mich, dass ich einen Teil dazu beitragen konnte.“
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