Fußball

Euphorische Waldhof-Reaktionen nach dem Dortmund-Krimi: "Das gibt einen Schub"

Nach dem dramatischen 2:1-Sieg bei Borussia Dortmund II steht der SV Waldhof wieder auf einem Nichtabstiegsplatz. Die Reaktionen zum Fußball-Krimi mit Happy End

Von 
Alexander Müller
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Matchwinner Julian Rieckmann (l.) jubelt mit Fridolin Wagner. © PIX/Reindel

Dortmund. Trainer Marco Antwerpen: Ich fand den Sieg unterm Strich schon verdient. Wir waren die strukturierte Mannschaft und haben kaum etwas zugelassen. Natürlich habe ich mich gefreut. Man darf nicht vergessen, in was für einer Stresssituation wir aktuell sind – nicht nur die Spieler, sondern auch wir als Trainerteam. Es geht grundsätzlich darum, dass wir zeigen wollen, dass wir eine bessere Mannschaft als unser Stand in der Tabelle sind. Die Jungs nehmen das gerade überragend an. Wir arbeiten sehr gut im Training. Man sieht die Kompaktheit, wir lassen aus dem Spiel wenig Chancen zu. Das ist halt wichtig. Aber wir müssen weitermachen. Wir haben uns jetzt eine Situation erkämpft, in der wir über dem Strich stehen. Und das gilt es jetzt zu verteidigen. Wir haben jetzt ein Heimspiel gegen Haching. Das wird bei uns wieder ein Hexenkessel – und das wollen wir nutzen.

Zum Experiment mit Außenverteidiger Laurent Jans in der Innenverteidigung: Er ist ein erfahrener Spieler und erfahrene Spieler wissen diese Positionen zu spielen. Er hat das sehr gut gemacht, weil er mit dem Ball umgehen kann. Wie er mit Tempo verteidigt hat, das war wichtig für unser Spiel.

Fridolin Wagner: Es steht 1:0, dann kommt ein hoher Ball, der nicht einmal richtig gefährlich ist. Wie das dann im Fußball so ist: Es gibt Elfmeter. Dann hat sich Rieki kurz bescheiden gefühlt. Da war er stimmungstechnisch kurz bei Null. Aber das Schöne im Fußball ist ja, dass du 60 Sekunden später wieder bei 10 sein kannst. So ging es ihm heute. Alle freuen sich für ihn. Man merkt, wir stehen zusammen und wir fighten zusammen. Heute haben wir es uns verdient.

Zur emotionalen Bedeutung des Siegs: Im Endeffekt gibt es natürlich auch „nur“ drei Punkte. Aber wir brauchen noch Punkte und deshalb ist der Dreier natürlich immens wichtig. Auch emotional für die Stimmung in der Mannschaft. Wenn du mit einem 1:1 nach Hause fährst, hätten wir in der letzten Minute zwei Punkte verloren. So haben wir in der letzten Minute zwei Punkte gewonnen. Das ist natürlich viel besser. Wir haben uns jetzt in vier Spielen zehn Punkte erkämpft und haben jetzt eine Position, die wir verteidigen müssen. Das ist das Ziel.

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Laurent Jans, der mit Luxemburg die EM-Qualifikation verpasst hat, aber zum Rekordnationalspieler des Großherzogtums wurde: Für mich waren es intensive Wochen, ein Wechselbad der Gefühle. Viele Hochs und Tiefs. Ich bin einfach nur unglaublich glücklich, dass wir heute das Spiel gezogen haben. Ich glaube, es war auch verdient. Das war sehr wichtig für die Moral der Mannschaft. Vor allem so ein geiler Sieg, in einem gefühlten Heimspiel vor unseren Fans.

Zu seiner ungewohnten Rolle als Innenverteidiger: Als ich nach Mannheim zurückgekommen bin, hat der Trainer mit mir gesprochen und es mir gesagt. Ich habe es schon häufiger gespielt, bei Waldhof allerdings noch nicht. Es ist dann ein Vorteil, wenn man nicht zu viel Zeit hat, darüber nachzudenken. Ich bin ja erst am Donnerstag wieder ins Training eingestiegen.

Zur Dramaturgie des Spiels: Natürlich will man als neuer Innenverteidiger gerne zu Null spielen (lacht). Aber ich glaube, so wie der Sieg zustande gekommen ist, ist er für die ganze Dynamik noch wichtiger. Man hat ja gesehen, was sich da entwickelt hat. Allein deshalb war es von Vorteil, so zu gewinnen.

Matchwinner Julian Rieckmann, der beide Tore erzielte und den Elfmeter zum 1:1 verschuldete: Ich war schon mit beim Feiern in der Kurve, dann habe ich eine Sekunde zu lang am Gegenspieler gezogen. Ich habe es im Fernsehen angeschaut: Es war ein Elfmeter. Da kann ich nur sorry sagen. Da war ich kurz auf mich selbst sauer, aber jetzt bin ich einfach überglücklich, dass ich meinen Fehler wieder gutmachen konnte. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Wir stehen jetzt zum Glück über dem Strich. Und Last-Minute-Siege sind für den Kopf immer ganz wichtig. Aber wir müssen gegen Unterhaching und in Duisburg so weitermachen und Punkte holen.  

Mittelfeld-Mann Baxter Bahn: So ein Spiel hat man nicht oft in der Saison. Das war Gänsehaut. Wir führen 1:0, haben ordentlich verteidigt. Dann bekommen wir so einen Mist-Elfmeter gegen uns. Wir waren kurz am Boden. Dann macht Rieki, der heute ein überragendes Spiel gemacht hat, seine zweite Glocke. Kompliment an den Jungen, er hat sich belohnt. Für die Mannschaft ist so ein emotionaler Sieg ungemein wichtig. Das gibt einen Schub, setzt neue Kräfte frei. Wir sind sehr gut drauf, haben zehn Punkte aus den letzten vier Spielen geholt. Im Moment sind wir auf einem sehr guten Weg, da müssen wir weitermachen.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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