SV Waldhof

Der Mann im Hintergrund beim SV Waldhof

Asif Saric soll als Co-Trainer dabei mithelfen, den SV Waldhof in die 2. Liga zu bringen. In Paderborn und Hannover hat sich der 57-Jährige als Idealbesetzung für den Job in der zweiten Reihe einen Namen gemacht.

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Alexander Müller
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Ein Co-Trainer mit einem reichen Erfahrungsschatz: Asif Saric beim Waldhof-Trainingslager im Schwarzwald. © PIX

Mannheim. Die Liste ist lang, und sie ist prominent besetzt. Was haben Andre Schubert, Pavel Dotchev, Roger Schmidt, Andre Breitenreiter, Steffen Baumgart, Thomas Doll, Mirko Slomka und Kenan Kocak gemeinsam? All diesen Cheftrainern arbeitete Asif Saric schon als Assistent zu. Eine ungewöhnliche Karriere im deutschen Profifußball, in dem Trainer normalerweise ihr vertrautes Team mit zum neuen Verein bringen.

Mitte Juni erinnerte sich der neue Waldhof-Coach Christian Neidhart an den erfahrenen Saric - und holte ihn zusammen mit Theodoros Dedes ins Trainerteam des ambitionierten Drittligisten. „Wir kannten uns schon vorher, aber der Kontakt hat sich intensiviert, als er bei Waldhof unterschrieben hatte. Ich habe eine neue Aufgabe gesucht und dann hat das gepasst“, sagt Saric. Es ist sein erster Job im Südwesten, nachdem er 15 Jahre lang beim SC Paderborn und Hannover 96 gearbeitet hatte. „Für mich war alles neu in Mannheim, sowohl die Stadt als auch der Club. Es war sehr spannend, die ersten Tage in so einem Traditionsverein zu erleben“, berichtet Saric.

"Chemie im Trainerteam stimmt"

Mittlerweile hat der im früheren Jugoslawien geborene 57-Jährige eine Wohnung in der Nähe des Alsenwegs gefunden und fühlt sich wohl. „Das funktioniert alles super. Christian Neidhart ist ein Trainer mit großer Erfahrung, der uns alle mitnimmt. Er ist immer dazu bereit, unsere Meinung zu hören. Seine Art hat uns sehr geholfen, dass wir uns schnell gefunden haben“, sagt Saric. „Die Mischung und Chemie im Trainerteam stimmt: Nach ein paar Wochen hat man das Gefühl, dass wir uns schon ewig kennen.“

Zu seinen aktiven Zeiten liebten die Fans in Basel, Siegen oder Paderborn den technisch beschlagenen Dribbler - als Trainer lernte er nach einer kurzen Zeit als verantwortlicher Coach bei Regionalligist Bonner SC (2007/2008) die Arbeit in der zweiten Reihe schätzen. Wenn in Paderborn oder Hannover die Cheftrainer beurlaubt wurden, war eines immer klar: Saric bleibt. Sein Erfolgsrezept? Absolute Loyalität zum Verein und zum jeweiligen Vorgesetzten. „Ich glaube, es ist sicher einer meiner Stärken, dass ich zu jedem Cheftrainer immer total loyal gewesen bin. Jeder Trainer, der gekommen ist, hat schnell gemerkt: Das ist einer, der mit mir zusammenarbeiten will, mit allem was er hat“, erklärt Saric. In die Rolle des ewigen Manns im Hintergrund wuchs er zwischen 2008 und 2017 beim SC Paderborn, als beim Durchmarsch der Ostwestfalen aus der 3. in die Bundesliga auch seine eigenen Ambitionen schwanden, es noch einmal anderswo in verantwortlicher Rolle zu versuchen. „Wir hatten eine sehr erfolgreiche Zeit. Dadurch gab es für mich keinen Grund, dass ich irgendwo als Cheftrainer hin wechseln wollte“, sagt der mit der UEFA-Pro-Lizenz ausgestattete Mann aus Tuzla. Auch wenn er keinen seiner Weggefährten hervorheben will, stechen in seiner Vita die Bundesliga-Jahre mit Paderborn und Hannover heraus - übrigens auf beiden Stationen zusammen mit dem neuen Hoffenheimer Coach Breitenreiter. „Das war schon etwas Besonderes“, sagt Saric.

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Einer der ersten Gratulanten auf seinem Handy, nachdem er beim SV Waldhof offiziell vorgestellt wurde, kam aber von einem anderen früheren Kollegen aus Hannoveraner Tagen. „Kenan Kocak hat sich sofort gemeldet, mir Hilfe angeboten und sich für mich gefreut. Er hat gesagt: ,Das ist mein Verein und meine Stadt’“, sagt Saric, der sich bald mit dem ehemaligen Waldhof-Coach in Mannheim treffen will. Der Hauptfokus liegt aber natürlich auf der Arbeit mit der SVW-Mannschaft, die der Neidhart-Assistent optimal auf die am 23. Juli gegen Viktoria Köln beginnende Drittliga-Saison vorbereiten will. Die Ziele der Mannheimer sind hoch, aber sind sie auch realistisch? Der neue Waldhof-Co-Trainer klingt optimistisch. „Die Mannschaft hat eine gute Mentalität und versucht, im Training alles umzusetzen. Wir haben eine gute Mischung aus erfahreneren und jüngeren Spielern. Es macht mir jeden Tag Riesenspaß, mit den Jungs zu arbeiten, weil sie charakterlich top sind.“ Wenn die Saison läuft, hat er bestimmt auch ein paar gute Tipps an der Hand. Denn mit welchen Methoden man aufsteigen kann, das weiß Asif Saric nur zu gut.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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