Interview - Vor dem Start gegen den 1. FC Magdeburg stellt sich SVW-Coach Patrick Glöckner den ambitionierten Anforderungen

„Das Ziel ist korrekt ausgegeben“

Von 
Thorsten Hof
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Waldhof-Trainer Patrick Glöckner muss mit den aktuellen Gegebenheiten zurechtkommen und hat nicht zuletzt das System angepasst. © Pix

Mannheim. Unter den Tribünenaufgängen wurde der letzte Staub weggeblasen, das Mannheimer Carl-Benz-Stadion putzte sich am Donnerstagnachmittag an allen Ecken für die Rückkehr der Zuschauer heraus. Am Samstag (14 Uhr) steigt dort der SV Waldhof gegen den 1. FC Magdeburg in die neue Saison der 3. Liga ein, worauf sich auch SVW-Trainer Patrick Glöckner entsprechend freut.

Herr Glöckner, die Vorbereitung ist Geschichte, am Samstag wird es ernst. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Patrick Glöckner: Wir haben sehr hart trainiert und viele Themen bearbeitet. Dazu haben wir versucht, aus dem übrig gebliebenen Kader und den Neuzugängen eine Einheit zu formen. Das war das, was in der Vorbereitung abgearbeitet werden musste. Und jetzt freuen wir uns extrem auf den Start und vor allem auf die Zuschauer. Wir hoffen, dass so viele wie möglich kommen. Wir durften diese Wucht im Stadion jetzt ein Jahr nicht erleben. Jetzt wollen wir mit den Zuschauern im Rücken eine ehrliche Arbeitsleistung abliefern.

Am Montag wurden bei der Eröffnung des Fan-Shops von der Clubführung mit dem erwünschten Aufstieg bis 2023 und einer Platzierung von Platz sieben oder besser ambitionierte Ziele ausgegeben. Halten Sie diese für realistisch?

Glöckner: Jede Mannschaft will sich verbessern, das wollen auch wir. Deshalb ist das Ziel korrekt ausgegeben. Wir haben im letzten Jahr schließlich nicht nur den achten Platz erreicht, sondern haben auch in der Professionalisierung mindestens drei Schritte nach vorne gemacht. Ich werde als Trainer jeden Tag versuchen, meine Mannschaft besser zu machen und von Spiel zu Spiel weiterzuentwickeln. Ich bin dabei aber eher jemand, der nicht zu weit in die Zukunft blickt, sondern eher in der Gegenwart lebt. Wir versuchen, die Ziele des Vereins so gut es geht zu erfüllen, auch die Mannschaft weiß bescheid. Wir wollen ehrliche Arbeit ohne Abkürzungen liefern. Alles andere wird man dann sehen.

Aus Chemnitz nach Mannheim

  • Patrick Glöckner wurde am 18. November 1976 in Bonn geboren, wuchs aber im Rhein-Main-Gebiet auf.
  • Der 44-Jährige gab am 22. September 1996 sein Profi-Debüt für Eintracht Frankfurt.
  • Seine Trainer-Karriere startete Glöckner im Unterbau des FSV Frankfurt und bei Eintracht Frankfurt. Cheftrainer war er bei Viktoria Köln und beim Chemnitzer FC.
  • Nach dem Abstieg der Sachsen im Sommer 2020 wurde Glöckner Nachfolger von Bernhard Trares beim SV Waldhof Mannheim.

Passt der Kader zu den Zielen?

Glöckner: Fakt ist: Wir haben zehn Spieler abgegeben, von denen vier eigentlich unersetzlich waren, und bislang drei neue dazubekommen. Da muss man seinen Stil auch mal den Umständen anpassen. Es ist ja nicht so, dass wir niemanden mehr verpflichten wollen. Es ist einfach so, dass es Stand jetzt noch nicht so geklappt hat, wie wir es uns vielleicht alle vorgestellt haben. Deshalb werden wir aber nicht unruhig. Wir haben für das erste Spiel einen Kader, der eine gewisse Wucht mitbringt.

Wie ist der Stand bei Gastspieler Baris Ekincier?

Glöckner: Seine Trainingseindrücke waren ordentlich bis gut. Da wollen wir aber noch ein paar Tage draufschauen.

Stimmt es, dass Marcel Hofrath wieder mittrainiert?

Glöckner: Ja, aber er hält sich nur bei uns fit. Aus alter Verbundenheit haben wir ihm das ermöglicht.

In Sandhausen wurde unter anderem gerade Ex-Kapitän Denis Linsmayer aussortiert, der in Heidelberg bleiben möchte. Lohnt sich da eine Anfrage?

Glöckner: Der Fan wird sich da fragen, warum holt der SVW den nicht? Aber da muss man auch realistisch bleiben. Der Ex-Kapitän gehört dort sicher zu den Top-Verdienern und hat mit 29 Jahren sicher noch andere Alternativen.

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Haben Sie Ihre Startelf schon im Kopf?

Glöckner: Ja, die Positionen sind alle geschlossen und wir haben im Training mit dieser Formation die nötigen Sachen eingespielt. Einzig offen ist noch der Einsatz von Marcel Seegert. Er hat am Donnerstag nur das halbe Training absolviert und die Dinge im Kontaktbereich noch ausgelassen. Das ist die letzte Personalie, die noch offen ist.

Wissen Sie auch schon, wer im Tor steht?

Glöckner: Wir im Trainerteam wissen das schon, aber wir werden erst am Freitag das Gespräch mit unseren beiden Torhütern suchen und das dann verkünden.

Was erwarten Sie vom 1. FC Magdeburg?

Glöckner: Magdeburg hat gute Testergebnisse, neun Neuzugänge gut eingeordnet und der Stil von Christian Titz ist schwer zu bespielen, weil Magdeburg unwahrscheinlich flexibel auf den Positionen agiert. Das ist zurecht eine Mannschaft, die zu den Mitfavoriten zählt. Aber wir wollen das, was wir uns erarbeitet haben, auf den Platz bringen.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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